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20.01.2015 Signifikante Zunahme von Sale and Leaseback-Transaktionen in Europa

Die neueste Studie des Immobiliendienstleistungsunternehmens Colliers International zum europäischen Sale and Leaseback (SLB)-Markt zeigt eine signifikante Zunahme der SLB-Transaktionen. Diese stellten 2014 mit einem Volumen von 3,8 Milliarden Euro 6,4 Prozent des Gesamtgeschäfts. Ende 2013 waren es noch weniger als drei Prozent.

Während des Höhepunkts der europäischen Finanzkrise 2008 wurde mit 13 Milliarden Euro und damit 13 Prozent Anteil am Investmentvolumen eine hohe SLB-Aktivität verzeichnet, da dieser Transaktionstyp in der Vergangenheit tendenziell antizyklisch zu beobachten war, also bei schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zunahm. Der aktuelle Zuwachs macht hingegen deutlich, dass die Wirtschaftslage nicht der einzige bestimmende Faktor ist, sondern auch andere Einflüsse eine Rolle spielen.

Ignaz Trombello MRICS, Head of Investment bei Colliers International Deutschland: „Sale and Leaseback-Transaktionen waren in Krisenzeiten oder bei schlechter Wirtschaftslage in der Branche beliebt. Jetzt aber erkennen Unternehmen, dass dieser Transaktionstyp ihnen als Teil einer umfassenden Portfoliostrategie eine Reihe von Wettbewerbsvorteilen bietet.“

In den letzten zwei Jahren haben Büroimmobilien das SLB-Segment dominiert, dort wurden 63 Prozent aller Geschäfte abgeschlossen. Danach folgten Einzelhandels- (25 Prozent) und Industrie- und Logistik- (12 Prozent). Die aktuelle Colliers-Studie prognostiziert eine Verlagerung, die auf das wachsende Interesse an Industrie- und Logistikimmobilien zurückzuführen ist. Demnach unterstützen die Abschlüsse die Nutzer, ihre Präsenz und ihre Geschäftsaktivität auszubauen, statt sie zurückzufahren.

Peter Kunz FRICS, Head of Industrial & Logistics bei Colliers International Deutschland: „Die größten Veränderungen stellen wir bei Unternehmen fest, die eine SLB-Strategie im Industrie- und Logistikbereich verfolgen. Dort führt die gegenüber anderen Immobilienklassen traditionell höhere Renditeerwartung in Verbindung mit dem Wachstum des Onlinehandels zu einem nie dagewesenen Investoreninteresse und neuen Kapitalquellen aus dem Ausland. Dazu zählen nordamerikanische und kanadische Pensionsfonds, Anleger aus Asien und Europa. Die Investoren suchen hochwertige Industrieportfolios sowie Immobilien mit Asset-Management-Potenzial.“

Deutschland, Großbritannien und Frankreich führen die Liste der Länder mit der größten Aktivität an. Sie zeichnen für etwas mehr als 50 Prozent des SLB-Volumens bei Büroimmobilien verantwortlich. Trombello: „Diese Zahlen überraschen nicht, denn Deutschland, Großbritannien und Frankreich sind die europäischen Investmentmärkte, die mit Abstand die höchste Liquidität aufweisen.“ Die Schweiz und Skandinavien sind im Länder-Ranking der SLB-Transaktionen ebenfalls stark vertreten, wobei hier die Bankenbranche ausschlaggebend war. Bei den Branchen führten in den letzten zwei Jahren Banken die SLB-Abschlüsse bei Büroimmobilien an (44 Prozent des Gesamtvolumens). Telekommunikationsunternehmen und die öffentliche Hand waren ebenfalls wichtige Akteure in diesem Bereich. Gleiches gilt für das verarbeitende Gewerbe und die Automobilbranche (13 Prozent).

Bei Industrieimmobilien führten die liquideren europäischen Märkte das Ranking der SLB-Transaktionen an. Dazu zählen Großbritannien mit 43 Prozent aller Transaktionen in 2014 sowie Frankreich, Schweden und Finnland sowie die Benelux-Staaten und Deutschland. In Osteuropa hingegen wurde nur eine Transaktion verzeichnet: 2014 verkaufte Bang und Olufsen seine 16.400 Quadratmeter große Immobilie in Kop?ivnice, Tschechische Republik, an Palmer Capital mit einem 15 Jahre laufenden Mietvertrag.

Die Kapitalwerte von Industrie- und Logistikimmobilien sind seit 2009 deutlich gestiegen. Wenngleich sie die Spitzenwerte von 2008 und 2009 in den meisten Märkten nicht erreicht haben, wird der Bereich für Investoren immer attraktiver. Sie sind vor allem auf der Aussicht steigender Kapitalwerte begründet, die durch die allgemeinen Renditerückgänge und die steigende Mieternachfrage entstehen. Dieser Trend wird von den Ergebnissen des „2015 Global Investors Sentiment Survey“ von Colliers International unterstützt, die zeigen, dass Industrie- und Logistikimmobilien inzwischen einer der drei beliebtesten Assetklassen bei Investoren in aller Welt sind. In Deutschland erreichten sie 2014 beispielsweise ein neues Allzeithoch von 3,6 Milliarden Euro Transaktionsvolumen. Aufgrund der zahlreichen Eigennutzerabschlüsse auf dem Logistikvermietungsmarkt besteht hierzulande zukünftig ein großes Potenzial für Logistik-SLB-Deals.




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