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08.01.2015 Zufriedenstellender Jahresabschluss des deutschen IPO-Marktes

Im vierten Quartal 2014 lag das erwirtschaftete Emissionsvolumen am IPO-Markt bei 2,7 Milliarden Euro und machte somit einen erheblichen Anteil des insgesamt in 2014 erzielten Volumens (3,6 Milliarden Euro) aus. Von den insgesamt fünf Transaktionen im vierten Quartal trugen insbesondere die IPOs der Rocket Internet AG im Entry Standard (1,4 Milliarden Euro) sowie der Zalando SE im Prime Standard (0,5 Milliarden Euro) zu dieser starken Leistung bei. Der Börsengang der Rocket Internet AG stellte die größte Neuemission in Deutschland seit mehreren Jahren dar. Auch die Anzahl der Transaktionen stieg von neun im Jahr 2013 auf 19 im Jahr 2014 an. „Wie im Vorjahr stellen jedoch auch 2014 in etwa die Hälfte der Transaktionen technische Listings dar, so dass nur bei zehn Transaktionen Emissionserlöse erzielt wurden“, erläutert PwC-Experte Christoph Gruss das Ergebnis. Insgesamt stieg die Anzahl solcher Transaktion dennoch deutlich von fünf 2013 auf zehn im Jahr 2014 und liegt damit wieder annähernd auf dem Niveau von 2012, in dem 12 echte IPOs durchgeführt wurden.

Marktindikatoren zum Jahresende hin schwankend

Die durch den VDAX indizierte Volatilität stieg im letzten Quartal stark an und verzeichnete das höchste Niveau des Jahres, um dann wieder leicht zu fallen. Zum Jahresende nahm die Volatilität jedoch wieder zu. Die Leitindizes DAX und MDAX schlossen das Jahr auf einem hohen Niveau ab.

Weiterhin starker Rückgang bei Kapitalerhöhungen im vierten Quartal

„Die Kapitalerhöhungen, auch genannt Secondary Offerings, knüpften im vierten Quartal an den Abwärtstrend des Vorquartals an. Mit einem Platzierungsvolumen von 1,2 Milliarden Euro endete das Jahr jedoch stärker als es begonnen hat“, kommentiert Gruss die Entwicklung. Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte sich das Volumen der Kapitalerhöhungen trotz sinkender Anzahl an Transaktionen von 8,9 Milliarden Euro auf 18,0 Milliarden Euro im Gesamtjahr 2014. Neben einer Vielzahl von kleineren Transaktionen, wurden im Q4 2014 lediglich von der Deutsche Annington Immobilien SE (insgesamt 0,5 Milliarden Euro), der SGL Carbon SE (0,3 Milliarden Euro) und der LEG Immobilien AG (0,2 Milliarden Euro) Kapitalerhöhungen im größeren Volumen begeben.

Anleihemarkt: Anzahl und Volumen an Fremdkapitalemissionen in 2014 gestiegen
Im vierten Quartal emittierten Unternehmen ein Volumen von 142 Milliarden Euro am Anleihemarkt. Der durchschnittliche Zinskupon lag bei 3,27 Prozent im vierten Quartal 2014. Im Gesamtjahr 2014 stieg das Anleihevolumen auf 609 Milliarden Euro.

Der Markt für Mittelstandsanleihen beendet das Jahr mit einem Volumen von 0,2 Milliarden Euro im vierten Quartal. Mit einem Volumen von 0,8 Milliarden Euro in 2014 hat sich das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahresniveau (2,5 Milliarden Euro) stark rückläufig entwickelt. Sämtliche Mittelstandsanleihen in 2014 wurden an der Frankfurter Börse begeben.

Ausblick für 2015 verhalten positiv

Die Volatilität ist sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich gestiegen. Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten steht zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt. 2015 wird außerdem ein Jahr der wichtigen Notenbank-Entscheidungen. Während die EZB, bei gleichbleibend niedrigen Zinsen, den Kauf von Staatsanleihen in großem Stil vorbereitet, um die Inflation in Europa anzukurbeln, könnte die US Notenbank Fed die Leitzinsen bald erhöhen.

„Trotz dieser Unsicherheiten und gegenläufigen Effekte sind die Rahmenbedingungen für IPOs in 2015 positiv. Die Investoren sitzen zum Teil auf hohen Cashbeständen und suchen nach attraktiven Anlagemöglichkeiten. Abhängig von der Entwicklung der Rahmenbedingungen halten wir IPO-Aktivitäten etwa auf dem Niveau des letzten Jahres von acht bis zwölf echten IPOs für möglich“, so Christoph Gruss.

In der Analyse "Emissionsmarkt Deutschland" erfasst PwC vierteljährlich sämtliche Aktienneuemissionen sowie Kapitalerhöhungen an der Börse Frankfurt. Darüber hinaus fließen Neuemissionen von Unternehmensanleihen an den Börsen Frankfurt, Stuttgart, Berlin, München und Düsseldorf in die Auswertung ein.



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