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22.12.2014 Deutsche Unternehmen ziehen immer mehr ausländische Investoren an

Deutsche Unternehmen werden für Investoren weltweit immer attraktiver: Der Anteil von ausländischen Unternehmen, die ihr Geld in Deutschland investieren, liegt im Jahr 2014 bei 82 Prozent aller Transaktionen und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozentpunkte gestiegen. Das Interesse internationaler Investoren an deutschen Unternehmen spiegelt sich auch in der Gesamtzahl der Deals wider: Erstmals seit dem Jahr 2011 wird die Zahl der Käufe mit ausländischen Investoren 2014 wieder leicht wachsen, auf rund 600 Deals. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 wurden 557 Deals angekündigt. Das Gesamtvolumen wird sich 2014 auf knapp 38 Milliarden Euro belaufen, eingeschlossen in diese Zahl sind alle Deals, bei denen der Transaktionswert bekannt gegeben wurde (2013: 44 Milliarden Euro). Das ist das Ergebnis der Analyse „Destination Deutschland. M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren 2014“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Die Untersuchung umfasst alle Käufe, die zwischen Januar und November 2014 angekündigt wurden, sowie eine Prognose für das Gesamtjahr 2014.

Deutsche Unternehmen sind vor allem für US-Investoren attraktiv. Die USA stehen mit bislang 138 Transaktionen und einem Gesamtvolumen von 7,4 Milliarden Euro an der Spitze, gefolgt von Großbritannien mit 54 Deals und einem Gesamtbetrag von 9,4 Milliarden Euro. „Der angelsächsische Raum bestimmt noch immer den M&A-Markt in Deutschland“, sagt Steve Roberts, Partner und Leiter Private Equity bei PwC. „Strategische und Private Equity-Investoren aus den USA und Großbritannien sind gemeinsam für mehr als ein Drittel aller grenzüberschreitenden Deals in Deutschland verantwortlich.“

Das Interesse der BRIC-Staaten am deutschen Mittelstand wächst
Insgesamt dominieren die Industrienationen das Transaktionsgeschehen in Deutschland, doch auch bei den Schwellenländern ist ein leichter Anstieg der Käufe zu verzeichnen. Bemerkenswert ist, dass die BRIC-Staaten – neben Brasilien insbesondere Russland, Indien und China – vermehrt auf Einkaufstour in Deutschland gehen. Die Zahl der angekündigten Deals ist zum zweiten Mal in Folge gestiegen: Im Jahr 2014 gab es bislang 47 Akquisitionen im Vergleich zu 42 Transaktionen im Vorjahr und 40 im Jahr 2012. Vor allem chinesische Käufer (inklusive Hongkong) sind in Deutschland aktiv: Ihr Anteil liegt bei über zwei Drittel der angekündigten Transaktionen mit BRIC-Investoren. Zusammen sind Investoren aus den BRIC-Ländern an neun Prozent aller grenzüberschreitenden Deals beteiligt. Allerdings machen die Deals nur 2,3 Prozent des Gesamtvolumens aller Transaktionen aus. Das liegt daran, dass BRIC-Investoren sich vor allem auf kleinere mittelständische Unternehmen konzentrieren. Insgesamt handelt es sich bei der Mehrzahl der Transaktionen mit bekanntem Wert um kleine und mittelgroße Deals, was das Interesse internationaler Investoren am deutschen Mittelstand zeigt.

Private Equity investiert vor allem in Mega-Deals

Die Zahl der Mega-Deals (ab einer Milliarde Euro) ist auch 2014 eher gering. Die Top-Deals – im Jahr 2014 waren das vor allem Sky Deutschland AG, RWE Dea AG und Siemens Audiologische Technik GmbH – machen aber einen großen Teil des Gesamtvolumens aus. So haben die zehn Mega-Deals 2014, von denen sechs bereits abgeschlossen sind, einen Gesamtwert von rund 21 Milliarden Euro.
Eine zunehmend wichtige Rolle bei diesen Mega-Deals spielen Private-Equity-Gesellschaften. Im Jahr 2014 waren sie bislang an sechs Mega-Deals mit einem Gesamtwert von rund 12 Milliarden Euro beteiligt – das entspricht knapp 60 Prozent des Gesamtvolumens der zehn Mega-Deals. Bei kleinen und mittelgroßen Transaktionen liegt die Beteiligung von Private Equity dagegen nur bei rund einem Drittel. „Hier sehen wir ein steigendes Interesse der Investoren an Großkonzernen mit einem hohen Transaktionsvolumen“, so Steve Roberts.

Betrachtet man die verschiedenen Branchen, wird deutlich, dass ausländische Unternehmen meist klassisch investieren. Besonders gefragt ist der Bereich industrielle Produktion (127 Deals in 2014, davon 19 im Bereich Auto/Autoteile), gefolgt von dem Handel und der Konsumgüterbranche (110 Käufe) sowie der Hightech-Branche (93 Deals).


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