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21.11.2014 Berlin ist Spitzenreiter beim Refurbishment

Wohl noch nie wurden so viele Quadratmeter Bestandsfläche wie in diesem Jahr in den Top 7-Standorten einem Refurbishment unterzogen oder sind bereits dafür vorgesehen. Das ergab jetzt eine Recherche von HOCHTIEF Projektentwicklung. Das Unternehmen bediente sich dabei eigener Datenerhebungen sowie externer Studienergebnisse. Insgesamt kommen die Städte auf einen Umfang von mehr als 730 000 Quadratmeter. Dabei befindet sich annähernd so viel Fläche im Bau wie in der konkreten Planung. An die 42 Prozent der gesamten Bestandsentwicklungsfläche entfallen auf Büroräume und 36 Prozent auf Wohnungen. In der Regel handelt es sich dabei um „reinrassige“ Immobilien. Nur acht Prozent der Fläche finden sich in Immobilien mit einer Mischung aus Büro- und Wohnnutzung.

Berlin ist mit etwa 290 000 Quadratmetern und einem Anteil von zirka 40 Prozent absoluter Spitzenreiter beim Flächenrecycling. Keine andere Stadt kann eine derartige Größenordnung aufweisen. Im zweitplatzierten Düsseldorf sind es mit nicht ganz 130 000 Quadratmetern schon mehr als die Hälfte weniger. Hamburg schrammt knapp an der 100 000er Marke vorbei, gelangt damit aber noch auf den dritten Rang. Es folgen Köln, München und Stuttgart. Schlusslicht ist Frankfurt: In der Mainmetropole werden nur wenig mehr als 40 000 Quadratmeter Bestandsfläche generalüberholt oder sollen demnächst runderneuert werden.

Düsseldorf bei Büros vorneweg

Den größten Büroflächenbestand in der Entwicklung hat Düsseldorf. Gut
78 000 Quadratmeter sind dafür in diesem Jahr in Bau oder in der Planung. Das entspricht ungefähr einem Viertel der insgesamt erfassten Bürofläche in der Bestandsentwicklung. „Angesichts der Tatsache, dass die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt die zweithöchste Leerstandsquote aufweist, ergibt eine solche Dimension durchaus Sinn“, bemerkt Rolf Lauer, Leiter der Niederlassung Rhein-Ruhr von HOCHTIEF Projektentwicklung. Zirka 53 000 Quadratmeter sind es in Hamburg. Berlin erreicht etwas mehr als 48 000 Quadratmeter. Dass aber Frankfurt derzeit nur um die 33 000 Quadratmeter zu bieten hat, mag verwunderlich stimmen. Immerhin weist diese Stadt die höchste Leerstandsquote auf. „Ein Teil des Leerstands ist in Bürogebäuden zu finden, für die sich selbst beim besten Willen ein Refurbishment nicht mehr lohnt“, begründet Markus Brod, Leiter der Niederlassung Rhein-Main, das niedrige Volumen. Er ist sich jedoch sicher, dass Frankfurt in den kommenden Jahren hier zulegen wird. In München tut sich am wenigsten. Gerade einmal um die 15 000 Quadratmeter Bestandsfläche erhalten eine umfassende Erneuerung oder stehen kurz davor.

Auch beim Wohnen Berlin erster

Fast zwei Drittel der Wohnfläche für die Rundumerneuerung in den Top 7 sind
in der Bundeshauptstadt zu finden. Das entspricht ungefähr 174 000 Quadratmetern. „Berlin zählt zu den Städten mit dem höchsten Druck auf dem Wohnungsmarkt. Da kann Bestandsentwicklung einen guten Beitrag zur Entlastung leisten“, ist Gordon Gorski, Leiter der Niederlassung Berlin-Brandenburg von HOCHTIEF Projektentwicklung, überzeugt. Davon kann sein Kollege Rüdiger Schulz, Leiter der bayerischen Niederlassung, nur träumen. München schafft es zwar auf den zweiten Platz, doch, so meint Schulz, die knapp 41 000 Quadratmeter helfen nicht wirklich, den Druck vom Wohnungsmarkt zu nehmen. Düsseldorf schließt sich mit etwa 24 000 Quadratmetern an. Nach Hamburg, Frankfurt und Köln steht Stuttgart in diesem Jahr mit gut 4 000 Quadratmetern ganz unten auf der Liste.

Ausblick

Angesichts des Flächenumfangs für ein geplantes Refurbishment ist davon auszugehen, dass die Bedeutung des Entwicklergeschäfts mit „alten“ Häusern bundesweit nicht abnehmen wird, auch wenn es, den Zahlen nach zu urteilen, nicht in allen Top-7 Standorten zunehmen wird: Aus heutiger Sicht werden Frankfurt, Hamburg und Stuttgart insgesamt zulegen. Auf dem Bürosektor in Berlin, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart sind mehr Bestandsflächen in der Planung als in diesem Jahr im Bau. Hingegen sind in Hamburg, Köln, München und Stuttgart zukünftig mehr Wohnflächen für die Bestandsentwicklung vorgesehen.


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