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21.11.2014 AMF Capital AG: Bonitätssprung Zyperns treibt Anleihenkurse

Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonitätsnote des Euro-Krisenlandes Zypern um gleich drei Stufen angehoben. Die verbesserte Situation des Landes spiegelte sich bereits seit einigen Wochen in den Kursen wider. „Mit einem gezielten Bonitätsmanagement lassen sich so Renditepotenziale bei Renteninvestments erschließen“, sagt Markus Mitrovski, Anleihen-Portfoliomanager bei AMF Capital.

Zyprische Anleihen notieren nach dem Tief im Frühjahr 2012 bereits wieder auf dem Stand von 2010, vor der Krise. Jetzt zog Moody´s die Bewertung nach: Das Rating stieg auf „B3“ (von „Caa3“) und hat einen stabilen Ausblick. Als Begründung führte die Ratingagentur an, dass Zypern Fortschritte bei der Stabilisierung der heimischen Wirtschaft, der Konsolidierung der Staatsfinanzen sowie der Stabilität des Bankensektors aufweist. Das Land dürfte im laufenden Jahr wieder einen Primärüberschuss im Staatshaushalt aufweisen.

„Das Rating stellt eine ex post Betrachtung dar“, sagt Mitrovski. „Die Kurse haben bereits vor der Meldung angezogen. Ein umfassendes Bonitätsmanagement hat den Vorteil, frühzeitig kommende Veränderungen in der Bonität des Emittenten zu erkennen und zu nutzen“, so Mitrovski. Wer auf die Ratings warte, verliere den größten Teil des bonitätsgetriebenen Renditepotenzials.

Seit dem Frühjahr 2013 steht Zypern unter dem Euro-Rettungsschirm. Seitdem ist auch der Kurs der Anleihen gestiegen. Dies führt wiederum im Umkehrschluss dazu, dass die Renditen sinken und sich Zypern damit günstiger finanzieren kann. „Das war bereits eine ganze Weile bekannt“, sagt Mitrovski. Die Ratings reagieren allerdings immer nur auf diese Entwicklungen und spiegeln die verbesserten Ausfallwahrscheinlichkeiten wider. „Das Bonitätsmanagement hingegen kann einen solchen Trend frühzeitig erkennen und damit auch signalisieren, wann ein Emittent ein verbessertes Rating erhalten wird“, so Mitrovski.

Besondere Vorteile bietet das Bonitätsmanagement bei Anleihen, die sich im Bereich BB+ (High-Yield) befinden und kurz vor dem Sprung in den Bereich BBB- (Investment Grade) sind. Viele Investoren unterliegen Auflagen, die ihnen untersagen, High-Yield-Anleihen zu erwerben. Wenn ein Emittent aber schließlich ein Rating erhält, das im Bereich des Investment Grade liegt, kommt es zu einem zusätzlichen Sprung der Anleihe, da sich die Nachfrage erweitert.

Ein gezieltes Bonitätsmanagement ist somit eine der wesentlichen Quellen für Rendite bei Renteninvestments in der Niedrigzinsphase.


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