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18.11.2014 Die Ergebnisse des Masterplans Industrie für Essen liegen vor

Der Masterplan Industrie für Essen ist fertiggestellt: Die beteiligten Akteure aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung unterschrieben heute im Rathaus die Präambel zum Masterplan und legten mit diesem symbolischen Akt für jeden sichtbar ein klares Bekenntnis für den Industriestandort ab.

Mit dem Masterplan Industrie für Essen hat sich die EWG - Essener Wirtschaftsförderung gemeinsam mit dem EUV Essener Unternehmensverband, der IHK zu Essen, der Kreishandwerkerschaft Essen und der Stadt Essen nicht nur auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt, sondern auch ein zukunftsweisendes Handlungskonzept für den Industriestandort Essen erarbeitet. Als Leitprojekt im Rahmen der Strategie Essen.2030 ist der Masterplan Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Industriepolitik der Stadt Essen. Über Institutions-, Verbands- und Dezernatsgrenzen hinweg haben sich die Beteiligten in verschiedenen Aktionsfeldern auf zahlreiche Projekte und Ziele geeinigt, die in ihrer Gesamtheit dazu beitragen, das industrielle Wachstum in Essen zu sichern und zu stärken, neue innovative Unternehmen in Essen anzusiedeln und die Attraktivität des Industriestandortes Essen zu steigern.

Flächen für Wachstum und Investitionen schaffen

Acht für die Industrie wichtige Aktionsfelder sind auf der Grundlage der Ergebnisse einer vorgeschalteten Analyse in den Masterplan Industrie für Essen eingeflossen. Während im ersten Feld Maßnahmen beschrieben sind, die dazu führen sollen, Arbeitsplätze zu schaffen, Investitionen anzukurbeln und die Wirtschaftsleistung auszubauen, befasst sich der Masterplan in einem weiteren Bereich mit der Thematik „Gewerbe- und Industrieflächen“. Hier beklagen Wirtschaftsinstitutionen, Industrieunternehmen und Handwerksbetriebe, dass es in Essen an einem bedarfsgerechten qualitativen und quantitativen Angebot mangele. Um zu ermitteln, wie hoch das Flächenangebot am Standort Essen zukünftig sein muss, hat die EWG in Abstimmung mit dem Amt für Stadtplanung und Bauordnung ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis des Zwischenberichts: Um auf die durchschnittliche Flächennachfrage entsprechend reagieren zu können, muss ständig ein Kontingent von rund 63 Hektar kurzfristig verfügbarer und qualitativ hochwertiger Industrie- und Gewerbeflächen vorgehalten werden. Ein Angebot in dieser Größenordnung stellt nicht nur sicher, dass die in Essen ansässigen Unternehmen expandieren können, sondern eröffnet auch externen Unternehmen die Möglichkeit, sich am Standort anzusiedeln. Bis zum Jahr 2030 sollen dann insgesamt rund 203 Hektar Industrie- und Gewerbeflächen entwickelt sein.

Verkehrsinfrastruktur verbessern

Zu einer qualitativ hochwertigen Fläche gehört eine gut ausgebaute und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur. Insbesondere für die Industrieunternehmen sind Mobilität und Erreichbarkeit wesentlich für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumschancen. Um die Verkehrsinfrastruktur, den Verkehrsfluss und das Verkehrsmanagement zu optimieren, umfasst das Handlungsfeld „Verkehr“ zahlreiche Projekte, die dazu beitragen werden, die verkehrliche Situation, insbesondere auch im Essener Norden, zu verbessern. Einige dieser Projekte sind bereits in Arbeit, so z.B. der Planungsworkshop für das Essener Hafengebiet bzw. das Gewerbegebiet econova und auch ein LKW-Routenkonzept, das zum Ziel hat, die bessere und schnellere Anbindung der Essener Industrie- und Gewerbegebiete an die Autobahnen sicherzustellen. Zudem soll der LKW-Verkehr möglichst gebündelt und stadtverträglich abgewickelt werden.

Mehr Service für die Industrie

Ein weiteres Handlungsfeld beschäftigt sich mit den Maßnahmen, die dazu beitragen, die Dienstleistungsorientierung von Verwaltung und den Servicepartnern der Industrie weiter zu verbessern. So soll beispielsweise der bereits eingerichtete Steuerungskreis für die engere Zusammenarbeit zwischen EWG, EUV, IHK, Kreishandwerkerschaft und Stadt Essen mit der Industrie sorgen und ein Mittelstandslotse fester Ansprechpartner für die mittelständische Industrie werden und zwischen Unternehmen und Verwaltung vermitteln.

Das Image verbessern, den Fachkräftemangel bewältigen

Auch das Image der Industrie in der Bevölkerung, in Politik, Verwaltung und Wirtschaft soll mit diversen Marketingmaßnahmen, wie mit dem neuen Veranstaltungsformat „Essener Industriedialoge“, verbessert werden. Ein gutes Image der Industrie kann es zudem erleichtern, Mitarbeiter zu rekrutieren – und genau darum geht es in einem weiteren Handlungsfeld des Masterplans. Es wurde mit dem Ziel aufgesetzt, den Fachkräftemangel zu bewältigen und die Aus- und Weiterbildung in den für die Industrie und das Handwerk wichtigen Berufen zu fördern.

Potenziale nutzen, Innovationen fördern

Weiterhin steht der Masterplan mit dem Handlungsfeld „Umwelt, Energie und Ressourceneffizienz“ für die freiwillige Verantwortung der Industrie, einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten – ganz im Sinne des „Integrierten Energie- und Klimakonzepts“ der Stadt Essen, das zum Ziel hat, den CO2-Ausstoß maßgeblich zu verringern. Die schon heute starke Rolle, die Essener Unternehmen im Bereich der Energie- und Umweltwirtschaft spielen, soll ausgebaut und neue innovative Unternehmen angesiedelt werden. Damit die Industrieunternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig sind, muss zudem die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, anwendungsnahen Forschungseinrichtungen und Unternehmen gefördert werden. Eine Reihe weiterer Maßnahmen ist deshalb darauf gerichtet, den Innovations- und Technologiestandort Essen auszubauen.

So vielfältig die im Masterplan Industrie für Essen beschriebenen Ziele und Maßnahmen auch sind, sie alle tragen dazu bei, strategische Rahmenbedingungen für die Sicherung, den Ausbau und die Zukunftsfähigkeit der Industrie in Essen zu schaffen – in einer Stadt, die schon heute zu den bedeutenden Industriestandorten in Deutschland gehört.

Hintergrund:

• Essen beheimatet ca. 200 Industrieunternehmen und produzierende Handwerksbetriebe mit jeweils 20 und mehr Beschäftigten. *
• Die Exportquote liegt bei rund 38 Prozent.
• Die industrielle Bruttowertschöpfung macht rund 32 Prozent der
Gesamtwertschöpfung in Essen aus.
• Sie liegt damit über dem Ruhrgebiets-, dem NRW- und dem Bundesdurchschnitt.
• Mit einer industriellen Wertschöpfung von 155.200 Euro pro Erwerbstätigen belegt Essen
die Spitzenposition im Vergleich der zehn größten deutschen Städte.
• Rund 47.100 Erwerbstätige, davon ca. 39.800 SV-Beschäftigte, arbeiten im
produzierenden Gewerbe.
• Ein industrieller Arbeitsplatz generiert mehr als das Doppelte an Arbeitsplätzen, denn die
Industrie ist Ausgangspunkt der Wertschöpfungskette und damit eng verflochten mit Unternehmen nachfolgender Stufen wie Handel, Logistik und Dienstleistungen.
• In der letzten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise sorgte ein solides industrielles
Fundament für die schnelle Überwindung der wirtschaftlichen Schwächeperiode.


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