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15.09.2014 Immobilienbranche vernachlässigt strategische Unternehmensentwicklung

Zum zweiten Mal hat EY (Ernst & Young) Real Estate Geschäftsführer und leitende Mitarbeiter von deutschen Immobilienunternehmen zum Reifegrad der strategischen Unternehmensentwicklung befragt. Das Ergebnis: Lediglich 10 Prozent der Befragten gaben an, ausreichend strategische Unternehmensentwicklung zu betreiben. Rund 20 Prozent schätzen, dass sie ihre Marktchancen besser nutzen als ihre Wettbewerber. Die Einzigartigkeit der angebotenen Produkte wird von fast der Hälfte der Befragten als nur eingeschränkt vorhanden empfunden. "Die strategische Unternehmensentwicklung steckt in der Immobilienbranche immer noch in den Kinderschuhen. Es mangelt nach wie vor an stringenten Strategien, um die Stärken und Allein-stellungsmerkmale des Unternehmens selbst und seiner Produkte gezielt herausstellen", erläutert Dietmar Fischer, Partner bei EY Real Estate und Autor der Studie, die Befragungsergebnisse.

Unternehmenserfolg und strategische Unternehmensentwicklung stehen im Zusammenhang

Unter der mangelnden strategischen Ausrichtung leiden insbesondere die wirtschaftlichen Erfolge eines Unternehmens. 90 Prozent der Befragten gaben an, die Unternehmens- und Geschäftsbereichsziele nicht voll-umfänglich zu erreichen. Gleichzeitig sind sich die Unternehmensvertreter einig, dass die Erreichung dieser Ziele in unmittelbarem Zusammenhang mit der strategischen Unternehmensentwicklung steht. "Das Nichterreichen ist häufig nicht durch mangelnde operative Performance, sondern durch fehlende strategische Impulse in stagnierenden Märkten zu erklären", sagt Fischer.

Alleinstellungsmerkmale werden unterschätzt

Gut 70 Prozent der Befragten sehen mögliche Verbesserungspotenziale bei der Definition von Produktstrategien. "Häufig sind die Strategien nur produktübergreifend, nicht aber produktorientiert definiert", meint Fischer. Die Hälfte aller Befragten empfindet die Einzigartigkeit der angebotenen Produkte als nur eingeschränkt vorhanden. "Dabei ist genau diese Definition der Alleinstellungsmerkmale in einem starken Wettbewerbsumfeld entscheidend. Die strategische Entwicklung sollte produkt-, aber auch kundenbezogen stattfinden, um sämtliche Potenziale zu erfassen", sagt Fischer weiter. Bei rund 80 Prozent der Befragten werden Kunden nur in geringem Maße in die Produktentwicklung und weiterentwicklung eingebunden.

Strategische Unternehmensentwicklung stärkt Marktposition

Entsprechend schwach schätzen die befragten Unternehmensvertreter der Immobilienbranche ihre eigenen Möglichkeiten im Wettbewerb ein. Nur rund 20 Prozent geben an, Marktchancen besser zu nutzen als ihre direkten Konkurrenten. Besonders zuversichtlich sind in dieser Hinsicht die befragten Projektentwickler und Investoren, die sich am ehesten in einer überlegenen Marktposition sehen. Befragte aus den Bereichen Facility und Property Management sowie immobiliennahe Finanzdienstleister schätzen ihre eigene Marktposition hingegen nicht als überlegen ein. "Zwar identifizieren und analysieren Immobilienunternehmen ihre Wettbewerber, doch entwickeln sie nicht die passenden Strategien daraus", sagt Fischer.


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