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10.09.2014 Studie: Keine Gefahr einer Immobilienblase in Frankfurt

Die Gefahr einer so genannten Immobilienblase in Frankfurt am Main ist nicht gegeben. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Marktstudie, die das Frankfurter Immobilien-Unternehmen ImmoConcept erstellt hat. Für die Studie wurde die Entwicklung der Mieten und der Kaufpreise für Wohnungen und Häuser in einzelnen Frankfurter Stadtteilen von 2011 bis 2014 analysiert.

Demnach sind in extrem begehrten Lagen wie dem Westend die Kaufpreise bis auf 10.000 Euro pro Quadratmeter für Neubau gestiegen. Allerdings haben sich die Mieten in diesen Lagen gleichermaßen entwickelt – auf bis zu 28 Euro pro Quadratmeter. "Von einer Blasenbildung kann daher keine Rede sein“, fasst Bernd Lorenz die Ergebnisse zusammen. Die Gefahr einer Blase ergebe sich erst, „wenn die Kaufpreise deutlich stärker steigen als die Mieten, die Immobilie also mittelfristig keine oder eine negative Rendite generiert".

Auch die restriktive Kreditvergabe der Banken spreche gegen eine Spekulationsblase. Die regelmäßig wiederkehrenden Mahnungen halten die Autoren der Studie daher für übertrieben. Es gebe "offensichtlich punktuelle Überhitzungserscheinungen mit ambitionierten Kaufpreis-Steilvorlagen", so Bernd Lorenz. Im Durchschnitt entwickelten sich Mieten und Kaufpreise in Frankfurt aber in einem normalen Verhältnis zueinander. "Wenn der Kaufpreis das 30-fache der Jahresmieteinnahmen übersteigt, muss man sich wirklich Gedanken machen", so Lorenz weiter. Die Studie habe diesen Sachverhalt für Frankfurt selbst in begehrten Vierteln mit sehr hohen Immobilienpreisen nicht ergeben.

Auch wenn eine Immobilienblase nicht in Sicht ist, fehlt der Studie zufolge Wohnraum in Frankfurt. Von 2003 bis einschließlich 2012 seien zwar rund 22.000 Wohnungen fertig gestellt worden. Im selben Zeitraum hat die Einwohnerzahl um mehr als 60.000 Menschen zugenommen. Deutschlandweit würden aktuell rund 250.000 Wohneinheiten pro Jahr fertiggestellt, "das ist deutlich weniger als in anderen europäischen Staaten zu deren Hochphase", so Lorenz. Als Beispiel nennt er Spanien mit 600.000 Wohnungen pro Jahr. Zudem seien in Deutschland die Kosten für Neubau-Wohnungen vor allem wegen neuer Energiestandards in den vergangenen Jahren um durchschnittlich 15 Prozent gestiegen.


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