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08.09.2014 Zertifizierte Bürofläche legt in den Big 7 deutlich zu

Dem aktuellen CESAR ("Certification and Sustainability Radar") von JLL zufolge ist über alle Big 7 Städte Deutschlands hinweg der zertifizierte* Büroflächenbestand um 7 % gestiegen, ein Plus von 290.000 m². Knapp 40 % (ca. 110.000 m²) dieser neuen zertifizierten Flächen entfallen auf Frankfurt, unter anderem durch die Fertigstellungen des LEED-zertifizierten TaunusTurms und der DGNB-zertifizierten Taunusanlage 11, beide in der Bankenlage. Den zweitgrößten Zuwachs mit 90.000 m² verzeichnet München.

"Für viele Büronutzer ist Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Anmietungskriterium geworden. Dieses Kriterium betrifft insbesondere große international agierende Konzerne, die Neuanmietungen zu einem sehr großen Teil nur noch in zertifizierten Gebäuden tätigen wollen. Daher gewinnt für Eigentümer, die die Chancen auf Vermietbarkeit ihrer Flächen steigern wollen, der Aspekt der Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung", so MARTIN HOFMANN, bei JLL Head of Real Estate Advisory Services Germany.

Zur Jahresmitte 2014 betrug der zertifizierte Büroflächenbestand in den sieben deutschen Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart insgesamt 4,52 Mio. m², unverändert entsprechend einem Anteil am gesamten Büroflächenbestand von etwas mehr als 5 % - mit deutlicher regionaler Differenzierung. Frankfurt führt sowohl absolut (1,6 Mio. zertifizierte m²), als auch prozentual (13 %) die Rangfolge an. Düsseldorf folgt mit deutlichem Abstand auf Platz zwei, in den anderen Städten beträgt der Anteil nach wie vor unter 5 %.

Hoher Zertifizierungsanteil bei großen Bürogebäuden

Zwei Drittel der zertifizierten Büroflächen in den Big 7 befinden sich in Gebäuden, die eine Größe von 20.000 m² oder mehr haben. "Die spezifischen Zertifizierungskosten pro m² reduzieren sich, je größer das Gebäude ist. Darüber hinaus fragen internationale Nutzer und Investoren - gerade und vor allem auch in Frankfurt mit hoher Präsenz - überdurchschnittlich große Flächen nach", so MARTIN HOFMANN. Dies spiegelt sich - wie bei der Gesamtzertifizierungsstatistik - auch bei dieser Betrachtung in den entsprechenden Ergebnissen der Mainmetropole wider: 1,22 Mio. m² der zertifizierten Büroflächen (77 %) befinden sich hier in Gebäuden dieser Größenordnung.

Zertifizierungen im Bestand gewinnen zunehmend an Bedeutung

Mitte 2014 entfallen zwar nur 13 % (ca. 600.000 m²) der insgesamt zertifizierten Objekte auf Zertifizierungen im Bestand, der Anteil liegt aber - im Vergleich zum Vorjahr - deutlich höher. "Dass dieser Anteil noch nicht höher ausfällt, liegt zum einen daran, dass bei bestimmten Bestandszertifizierungen die Zuarbeit aller Gebäudemieter notwendig ist. Das erschwert eine Zertifizierung häufig. Zum anderen waren für Bestandsgebäude die Anforderungen in den Ursprungsversionen gängiger Zertifikate oft nur schwer erfüllbar", so Hofmann. Dank der Weiterentwicklung, beispielsweise der Einführung einer deutschen Version des BREEAM-Zertifikates, BREEAM DE, oder auch der Überarbeitung der DGNB-Bestandszertifizierung werde mit einem weiteren Anstieg der Zertifizierungen im Bestand gerechnet. Beispiele für Zertifizierungen im Bestand sind u.a. das Xcite in Düsseldorf, der Main Tower in Frankfurt oder auch der KölnTurm, der 2013 als erstes Bestandsgebäude in Nordrhein-Westfalen die LEED-Zertifizierung in Gold erhalten hatte. "Nicht zuletzt die derzeit hohe Investorennachfrage hat einen Einfluss auf den Anstieg der Bestandszertifizierungen. Das Angebot an Top-Neubauprodukten ist begrenzt. Daher ziehen manche Anlegergruppen auch den Kauf älterer Immobilien unter der Voraussetzung in Betracht, dass sie modernisiert sind und damit auch unter energetischen Gesichtspunkten aktuellen Anforderungen entsprechen", so HOFMANN.


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