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15.07.2014 Berliner Investments bleiben gefragt

Auch im ersten Halbjahr 2014 erfreute sich der Berliner Investmentmarkt einer ungebrochen großen Nachfrage. Mit einem Volumen von rund 1,37 Mrd. € positioniert sich das Ergebnis klar unter den besten der vergangenen Jahre. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater.

Unter den Big-Six-Standorten rangiert die Hauptstadt damit auf Rang 4 hinter München (1,84 Mrd. €), Hamburg (1,63 Mrd. €) und Frankfurt (1,53 Mrd. €). „Rund drei Viertel des Umsatzes entfallen auf Einzelinvestments, während anteilig auf das Berliner Marktgebiet aufgeteilte Portfolios das verbleibende Viertel beisteuern. Hier schlagen sich im Wesentlichen zwei große Kaufland-Einkaufszentren an der Stadtgrenze nieder, die im Zuge des sogenannten Christie-Portfolios verkauft wurden“, erläutert Jan Dohrwardt, Berliner Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH. Die Anzahl der erfassten Transaktionen liegt leicht über dem Vorjahresniveau, sodass das durchschnittliche Volumen pro Deal im Jahresvergleich auf rund 24 Mio. € gesunken ist.

Mit jeweils rund der Hälfte des Transaktionsvolumens in den Kategorien unter beziehungsweise über 50 Mio. € zeigt sich der Markt im ersten Halbjahr relativ homogen. Nachdem im ersten Quartal gleich mehrere Immobilien im dreistelligen Millionenbereich den Eigentümer wechselten, sorgten im zweiten Quartal einige Deals zwischen 50 und 100 Mio. €, wie das Atrium Charlottenburg oder das Mosse-Zentrum, für hohe Umsätze. Damit kommt die größte Kategorie auf gut 47 %, vor den Deals zwischen 10 und 25 Mio. € (26 %). Ebenfalls gut vertreten waren Objekte von 25 bis 50 Mio. €, die für rund ein Fünftel des Volumens verantwortlich sind. Die kleinste Kategorie kommt auf einen geringeren Anteil von rund 7 %.

Auch wenn Büroimmobilien anteilig deutliche Einbußen (-12 Prozentpunkte) hinnehmen mussten, sind sie nach wie vor die bedeutendste Assetklasse des Berliner Markts. Mit über 43 % liegen sie unangefochten in Führung vor Einzelhandelsobjekten, die mit gut 24 % fast wieder ihren Vorjahreswert erreichen. Hotels kommen mit 6 % ebenfalls auf einen geringeren (-4 Prozentpunkte), aber dennoch nicht unbedeutenden Beitrag. Ihnen folgen Logistikimmobilien mit gut 4 % (+3 Prozentpunkte). Durch den Verkauf mehrerer umfangreicher Entwicklungsgrundstücke kann die Sammelgruppe der sonstigen Objektarten ihren Anteil gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern und landet bei knapp 23 %.

City klar vor Topcity – Käuferseite breit aufgestellt

Besonders die Citylagen haben vom starken ersten Halbjahr profitiert und ihren Vorsprung vom Vorjahr auf aktuell fast 45 % des Umsatzes ausgebaut. Neben einer grundsätzlich hohen Investmentaktivität – in keiner anderen Lage wurden mehr Abschlüsse registriert – spiegelt die Verteilung auch einige größere Deals wie beispielsweise den Verkauf des Hackeschen Quartiers in der Citylage Hackescher Markt wider. Während der relativ hohe Anteil der Nebenlagen von fast 28 % in erster Linie auf den erwähnten Objekten aus dem Christie-Portfolio in der Peripherie beruht, ist die Topcity nicht zuletzt aufgrund des begrenzten Angebots mit weniger als 16 % derzeit noch unterrepräsentiert. Auf den Cityrand entfällt derweil mit 12 % der geringste Anteil.

Die Struktur der Käufer unterstreicht die breite Nachfrage auf dem Berliner Markt. Sechs Gruppen kommen jeweils auf Anteile über 10 %. Angeführt werden sie von Equity/Real Estate Funds mit 21 % und Projektentwicklern mit 19 %. Mit Anteilen zwischen 10 und 13 % liegen offene Fonds, Spezialfonds, private Anleger und Family Offices recht nah beieinander. Investment Manager sorgten darüber hinaus für weitere gut 6 % des Umsatzes. Der Anteil ausländischer Investoren ist parallel zur bundesweiten Entwicklung auch in Berlin gestiegen und beläuft sich zur Jahresmitte auf knapp 39 %.

Renditen im Jahresvergleich gesunken

Nachdem sich bereits zum Jahresende 2013 ein leichter Rückgang der Renditen abzeichnete, hat die Netto-Anfangsrendite für Büroobjekte im ersten Quartal erneut nachgegeben. Zur Jahresmitte liegt sie bei 4,60 % und damit zwar 20 Basispunkte unter dem Vorjahreswert, aber immer noch 30 Basispunkte über dem Tiefstand zur Jahresmitte 2007. Auch bei der Logistikspitzenrendite war erstmals nach einer längeren Stabilisierungsphase zum Jahresanfang ein leichter Rückgang auf 6,80 % zu verzeichnen (-5 Basispunkte), wohingegen die Netto-Anfangsrendite für Premium-Geschäftshäuser bereits seit Ende 2012 stabil bei 4,35 % liegt.

Lebhaftes Marktgeschehen wird erwartet

„Vor dem Hintergrund der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit einem niedrigen Zinsniveau und begrenzten Investmentalternativen zeichnet sich auch für die zweite Jahreshälfte ein lebhaftes Marktgeschehen auf dem Berliner Markt ab. Das zunehmende Interesse außerhalb des Core-Segments dürfte sich dabei positiv auf das Investmentvolumen auswirken, sodass wir für das Gesamtjahr 2014 eines der besten Ergebnisse der vergangenen Jahre erwarten. Ob dabei auch die 4-Mrd.-€-Marke erreicht werden kann, hängt jedoch nicht zuletzt auch von einigen Abschlüssen im dreistelligen Millionenbereich ab“, so Jan Dohrwardt.


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