News RSS-Feed

30.05.2014 Privatanleger: Lage am Immobilienmarkt weitestgehend im grünen Bereich

Deutsche Privatanleger agieren beim Immobilienboom aktuell ein bisschen wie die Europäische Zentralbank (EZB): Wenn sie nicht direkt handelt, „beobachtet“ sie gerne „aufmerksam“. Das zeigt der Grundinvest Report, eine regelmäßige Befragung der Euro Grundinvest unter mehr als 1.000 Privatanlegern in ganz Deutschland. Demnach findet die Mehrheit, dass sich der Markt normal entwickelt und sich die Preise einpendeln, wenn sie ein internationales Niveau erreicht haben. Gleichzeitig wächst bei ihnen die Sorge vor einer Blase und Überhitzung. Wie die Befragung jedoch auch zeigt, werden die Privatanleger den Boom nicht weiter befeuern: Viele finden kein geeignetes Objekt oder verfügen nicht über ausreichend Eigenkapital, um im aktuellen Zinstief einen Kredit aufnehmen zu können.

„Der Immobilienboom ist bei Privatanlegern ein bestimmendes Thema. Allerdings machen die wenigsten Investoren ihre Entscheidung von der Stimmung des Marktes abhängig. Entscheidend sind vielmehr ihre finanziellen Möglichkeiten für ein Immobilieninvestment“, kommentiert Jacqueline Reinhold von Euro Grundinvest die Zahlen, die das Meinungsforschungsinstitut GapFish aus Berlin im März 2014 im Auftrag des Unternehmens erhoben hat.

Laut Studie finden 66,7 Prozent der Anleger, dass sich der Immobilienmarkt in Deutschland stabil entwickelt. Im Vorjahreszeitraum teilten diese Ansicht nur 59,0 Prozent. Weiterhin gaben 56,1 Prozent an, dass sich die Preise demnächst einpendeln, wenn sie ein internationales Niveau erreicht haben – ebenfalls ein deutliches Plus von mehr als elf Prozentpunkten gegenüber dem ersten Quartal 2013 (44,7 Prozent).

Allerdings glauben aktuell 61,6 Prozent, dass die Kaufpreise zu rasant steigen, was in München von 79,2 Prozent der Anleger besonders stark empfunden wird. Wie ein weiterer Blick auf die Daten zeigt, mehren sich bei Privatanlegern zudem die Befürchtungen vor einer Immobilienblase. Deutschlandweit befürchten das wieder 38,6 Prozent, nachdem dieser Wert Ende 2013 kurzzeitig auf 29,0 Prozent gefallen war. Auch die Angst vor einer Überhitzung des Immobilienmarktes hat mit 45,9 Prozent nunmehr zugenommen. Bei Befragungen im ersten und im letzten Quartal 2013 befürchteten dies 39,6 beziehungsweise 38,1 Prozent der Befragten.

„Die Stimmung am Immobilienmarkt ist geprägt von Hoffnung und Sorge zugleich. Wer investiert, hofft auf eine stabile Marktentwicklung. Wer keine geeigneten Objekte findet oder bezahlen kann, sorgt sich wegen des rasanten Preisanstiegs“, erläutert die Expertin von Euro Grundinvest. So geben 47,7 Prozent der Privatanleger an, nicht vom derzeitigen Zinstief profitieren zu können, weil sie keine preisgünstige Immobilie fänden. 58,8 Prozent verfügen nicht über das notwendige Eigenkapital, um einen Immobilienkredit aufnehmen zu können. Laut Euro Grundinvest wurden im vergangenen Jahr diejenigen belohnt, die ein Objekt gefunden haben und erwerben konnten. Jacqueline Reinhold: „Bei Bauträgerobjekten ist es aktuell so, dass sich Käufer aus 2012 und 2013 bereits zu ihrem Einzug in den Neubau über eine Preissteigerung freuen können, die in vielen Fällen die Kaufnebenkosten deckt.“



Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!