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08.09.2025 AIV zeigt Potenziale brandenburgischer Städte der Zweiten Reihe

Mit der neuen Ausgabe des AIV-Forum (2/2025) legt der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) ein Themenheft vor, das den Blick bewusst über die Metropole hinaus richtet: Unter dem Titel „Der Goldene Kreis – Städte der Zweiten Reihe“ werden die Chancen brandenburgischer Städte wie Rathenow, Premnitz, Brandenburg an der Havel oder des Milower Landes in den Mittelpunkt gestellt.

Diese Orte – oft unterschätzt und lange im Schatten Berlins – gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie verfügen über eine reiche Geschichte, gewachsene städtebauliche Strukturen und zugleich über Flächen, Innovationskraft und kreative Milieus. Damit bilden sie einen „Goldenen Kreis“ um die Hauptstadtregion: eigenständige, lebenswerte und zukunftsfähige Räume, die den Metropolen nicht nur zuarbeiten, sondern selbst zu Impulsgebern für Innovation, Baukultur und gesellschaftliche Transformation werden.

Brandenburg als eigenständiger Zukunftsraum

„Die Städte der zweiten Reihe sind oft unterschätzt, bieten aber Raum für neue Leitbilder und Entwicklungsszenarien jenseits des Wachstumsdrucks Berlins“, erklärt Christian Müller, AIV-Vorstandsvorsitzender. Der Vorstandssprecher für die Region Brandenburg, Sebastian Wagner, ergänzt: „Brandenburg ist mehr als Versorger der Metropole – es ist Impulsgeber für die Zukunft Europas. Gerade mit Blick auf die Internationale Bauausstellung 2034 bietet sich die Chance, Stadt und Land im Sinne einer kooperativen Baukultur neu zu denken und zu entwickeln.“

Das Heft macht deutlich: Brandenburg ist kein „Hinterland“, sondern ein eigenständiger Raum mit hoher Lebensqualität, leistungsfähiger Infrastruktur, innovativer Industrie und internationaler Forschungslandschaft.

Inhalte des Heftes – von Leitbildern bis zu konkreten Projekten

Das AIV-Forum 2/2025 vereint Analysen, Visionen und Praxisbeispiele:

• Leitbilder für Brandenburg: Beiträge zu Stadtentwicklung im Spannungsfeld von Landschaft, Identität, Produktion und Innovation.

• Sechs Studios des AIV-Forums: thematische Werkstätten zu Stadt-Land-Dialog, genossenschaftlichem Wohnen, Tourismus und Gesundheit, Innovationsräumen sowie demografischem Wandel.

• Praxisbeispiele: vom Masterplan für Premnitz über die Stadtreparatur in Rathenow bis hin zum Kreativquartier Potsdam.

• Internationale Perspektiven: Beiträge aus Sofia, Mailand, Istanbul oder Paris, die Brandenburg in den globalen Diskurs einordnen.

Ausstellung „Welten > Verbinden“ – Baukultur im Dialog

Begleitet wurde das Heft von der Ausstellung „Welten > Verbinden | Reisen durch Träume und Realitäten“ im Kulturzentrum Rathenow und in der ehemaligen Stadtbibliothek Premnitz. Sie zeigte eindrucksvoll, wie Städte der Zweiten Reihe Impulse für eine kooperative Baukultur zwischen Stadt und Land geben können – zwischen Tradition und Transformation, lokaler Identität und internationalem Austausch.

Blick nach vorn – IBA 2034 als Chance

Die Veröffentlichung versteht sich auch als inhaltlicher Beitrag zur Diskussion um die geplante Internationale Bauausstellung 2034 (IBA34) für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Sie könnte – so die Vision des AIV – zum Motor werden, um die Potenziale der Zweiten Reihe systematisch zu entwickeln und international sichtbar zu machen.

Fazit

Mit dem neuen AIV-Forum setzt der Verein die Diskussion über die Zukunft der Metropolregion fort, die er bereits mit Projekten wie der „Unvollendeten Metropole“ und dem „Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070“ angestoßen hat. Die Botschaft ist klar: Die Zukunft der Hauptstadtregion entscheidet sich nicht nur in Berlin, sondern im Zusammenspiel mit den Städten Brandenburgs.

Die Online-Ausgabe des aktuellen AIV-Forum ist ab sofort auf der Webseite des AIV abrufbar, die gedruckte Version ist in der Berliner Geschäftsstelle des AIV in der Bleibtreustraße gegen eine Schutzgebühr von 20 Euro erhältlich. Eine englische und spanische Version ist als Online-Ausgabe für Mitte Oktober vorgesehen.































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