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29.08.2025 Wohnungsmarkt: Angebotsmieten oft kein realistisches Bild

Wenn in Zeitungen oder Onlineportalen von ´Mietpreissprüngen` die Rede ist, beruhen diese Aussagen häufig auf Zahlen aus Immobilieninseraten. Doch diese sogenannten Angebotsmieten bilden nur einen kleinen Teil des tatsächlichen Mietmarktes ab und können daher ein verzerrtes Bild vermitteln.

Ungenaues Bild: Nur ein Ausschnitt des Marktes ist sichtbar

Viele Mietverträge kommen gar nicht erst über öffentliche Inserate zustande. In gefragten Lagen wechseln Wohnungen oft den Mieter über persönliche Kontakte, interne Wartelisten oder die Webseiten von Hausverwaltungen und Maklerbüros. Diese Abschlüsse fließen nicht in die bekannten Online- Statistiken ein und fehlen damit in der öffentlichen Wahrnehmung.

„Die in Portalen genannten Mieten sind meist die obere Spitze des Marktes“, erklärt Christian Sindt, Prokurist der OTTO STÖBEN GmbH. „Gerade in Ballungsräumen werden überproportional oft höherpreisige Wohnungen online angeboten, während günstigere oder regulierte Mieten ohne Werbung den Mieter wechseln werden.“

Warum echte Vertragsmieten wichtiger sind

Für eine realistische Markteinschätzung ist es entscheidend, die tatsächlichen Vertragsmieten zu kennen – also die Mieten, die im abgeschlossenen Mietvertrag stehen. Nur so lassen sich Entwicklungen objektiv bewerten. Qualifizierte Mietspiegel wie sie beispielsweise in Kiel oder Lübeck erstellt werden, bieten hier eine deutlich zuverlässigere Grundlage als reine Angebotsanalysen.

Beispiel aus Schleswig-Holstein

Laut jüngsten Erhebungen der Mietervereine liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete in Kiel aktuell bei rund 8,50 € bis 9,20 € pro Quadratmeter, abhängig von Lage, Baujahr und Ausstattung. In Immobilienportalen finden sich dagegen oft Durchschnittswerte über 12 €, weil dort überwiegend neu sanierte oder höherpreisige Wohnungen erscheinen.

OTTO STÖBEN fordert mehr Transparenz

Damit Mieter, Vermieter und die Politik verlässliche Entscheidungen treffen können, braucht es mehr Transparenz und eine klare Trennung zwischen Angebotspreisen und wirklich gezahlten Mieten.

„Wir erleben täglich, wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist, wenn jemand nur die Portalpreise kennt“, so Christian Sindt weiter. „Eine fundierte Diskussion über den Wohnungsmarkt ist nur mit realen Zahlen möglich.“


























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