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10.04.2025 Wohnungsbau: Pragmatische und gesamtstädtische Lösungen gesucht

Kooperation statt Konfrontation, so steht es im Vertrag der aktuellen Berliner Koalition im Kapitel zu den wohnungspolitischen Zielen der Regierungsparteien. Diesem Grundsatz folgend, sprach am Montagabend Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Berlin, vor rund 60 Mitgliedern der Liberalen Immobilienrunde (LIR) und Mitarbeitern der gastgebenden Cosimo Investment Group GmbH über Effekte des Schneller-Bauen-Gesetzes und die angestrebte Verwaltungsreform.

Ziel sei es weiterhin, 20.000 Wohnungen jährlich zu bauen, aber auch die 50.000, in den vergangenen drei Jahren errichteten Wohnungen seien eine respektable Leistung, über die in Berlin leider kaum jemand spreche. Für 2025 geht Gaebler von rund 15.000 Baubeginnen aus. Künftig seien die Energien seiner Verwaltung darauf gerichtet, Prozesse zu straffen und in Berlin wieder sukzessive ein zur Nachfrage passendes Wohnungsangebot zu schaffen.

Das erfordere pragmatische und gesamtstädtische Lösungen. Berlin sei in der Vergangenheit nicht gut darin gewesen, die Dinge zusammenzubringen. Mehr Wohnungen ja, aber bitte doch nicht hier vor meinem Fenster, auf meinem Parkplatz, auf meiner Wiese – diese Haltung müsse der Vergangenheit angehören. Darin seien sich der Regierende Bürgermeister und er einig, und für ein solches Denken gelte es die Stadtgesellschaft zu gewinnen.

Als seinen jüngsten Erfolg sieht Gaebler, die Ausführungsvorschriften zum Schneller-Bauen-Gesetz so gestaltet zu haben, dass seine Bestimmungen keine aufschiebenden Wirkungen entfalten könnten. Das begrüßten auch die Zuhörer mit Blick auf die im Vergleich zum benachbarten Brandenburg immer noch deutlich zu langen B-Plan-Verfahren in Berlin.

Einen Beitrag zur Beschleunigung soll auch die anstehende Verwaltungsreform leisten, nach der es Gaebler zufolge deutlich mehr Vorgaben des Senates an die Bezirke geben werde. Zugleich verneinte er, inhaltlich in deren Kompetenzen eingreifen zu wollen. Mit dem Schneller-Bauen-Gesetz finde das nur punktuell statt. So könne der Senat seit neuestem Wohnungsbauvorhaben schon ab einer Größenordnung von 50 Einheiten (zuvor 200) an sich ziehen. Gaebler mahnte jedoch, die anwesenden Projektentwickler sollten ihre Energien nicht auf einen Wechsel von der möglicherweise unbequemeren Bezirksebene auf die Senatsebene richten. Auch in seiner Verwaltung seien die Kapazitäten begrenzt.

Die Zuhörer quittierten die Ausführungen mit Zustimmung. Die Vorstandsvorsitzende der Liberalen Immobilienrunde, Petra Müller, sieht in Berlin eine Wohnungspolitik, die die Kernaufgabe, für passenden Wohnraum zu sorgen, wieder ernst nimmt. Ihr Kollege Andreas Schulten freut sich mit dem Senator bereits auf die IBA 34. „Die Internationale Bauausstellung in Berlin wird zeigen, wie Gebäudebestand zu modernen Stadtlandschaften transformiert werden kann. Gelingt dies, wird Berlin vorbildlich für viele Städte in Europa.“




















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