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05.03.2025 MIPIM: Ulrich Höller zu aktuellen Themen der Immobilienbranche

Ulrich Höller, Geschäftsführender Gesellschafter der ABG Real Estate Group, kommentiert im Vorfeld der in Kürze beginnenden MIPIM (10. bis 14. März 2025 in Cannes) aktuelle Themen, Trends und Fragen der Immobilienbranche:

1. Bundestagswahl 2025: Politische Rahmenbedingungen bestimmen das Investitionsbarometer, globale Einflüsse (Zinspolitik, Handelskonflikte, ESG-Dynamik) prägen deutsche Immobilienwirtschaft

Die schwarz-rote Koalition muss maßgeblich die Marktstimmung, Investitionsbereitschaft sowie Wachstumschancen beeinflussen. Wohnraumförderung, Steuerpolitik und Regulierung stehen im Fokus – entscheidend ist, ob die Politik endlich Stabilität schafft und dabei auch wirksame Impulse für die Immobilienwirtschaft setzt.
Im Wohnungsbau sind verstärkte Förderprogramme zu erwarten. Die SPD dürfte den sozialen Wohnungsbau weiter stärken, während die CDU einen wirtschaftsfreundlicheren Rahmen bevorzugen könnte. Es könnten Erleichterungen bei Bauvorgaben und punktuelle Verschärfungen bei Mietregulierungen kommen, um Marktanreize und soziale Verantwortung auszubalancieren.

Nachhaltigkeit bleibt ein zentrales Thema, jedoch dürfte die schwarz-rote Koalition weniger stark auf die grünen Forderungen nach strikteren ESG-Vorgaben eingehen. Die CDU setzt auf pragmatische Lösungen und weniger aggressive steuerliche Anreize für klimafreundliche Gebäude. Kompromisse zugunsten der wirtschaftlichen Interessen der Immobilienbranche sind zu erwarten.

Globale Faktoren beeinflussen den Markt zusätzlich: Verzögerte EZB-Zinssenkungen durch steigende US-Zinsen, mögliche Handelskonflikte und ein schwächerer ESG-Fokus der USA könnten Europas Position unter Druck setzen – mit spürbaren Auswirkungen auf Immobilieninvestitionen.

Spannend aus Sicht der Immobilienwirtschaft ist vor allem auch der Zuschnitt und die Besetzung des Bauministeriums. Es ist zu wünschen, dass dieses Ministerium klarere Verantwortungsbefugnisse als zu Zeiten der Ampel-Koalition erklärt, bei der viele die Immobilienwirtschaft betreffende Themen auch im Wirtschaftsministerium querverankert waren, was die Durchsetzbarkeit vernünftiger Rahmenbedingungen erschwert hat.

2. Immobilienzyklus: Talsohle durchschritten? Interessante Entwicklung bei Prime-Büroimmobilien

Nach einem Jahr der Marktbereinigung mit deutlichen Preisangleichungen zeigt sich 2025 eine erste Stabilisierung. Das Investorenvertrauen kehrt langsam zurück, auch wenn eine flächendeckende Erholung noch ausbleibt. Die Talsohle scheint durchschritten, der Markt bleibt jedoch differenziert.

Hervorzuheben ist die Entwicklung bei Prime-Büroimmobilien in zentralen Lagen. Hochwertige Flächen mit hoher ESG-Qualität und flexiblen Nutzungsmöglichkeiten stehen weiter im Fokus. Dies belegen auch aktuelle Großvermietungen in Frankfurt, wie die der Commerzbank im künftigen Central Business Tower oder der hohe Vermietungsstand des CENTRAL PARX der ABG Real Estate Group schon bei Baubeginn. Ähnliche Erfahrungen sind in München und Hamburg zu beobachten. Die steigende Nachfrage nach Premiumobjekten sowie der Qualitätsanspruch von Topmietern steht einer zunehmenden Angebotsknappheit gegenüber – insbesondere in etablierten Bürohochburgen.

Die generelle Büronachfrage bleibt abhängig von der konjunkturellen Entwicklung. Während sich in Asien Homeoffice kaum durchgesetzt hat und in den USA bereits eine stärkere Präsenzkultur erkennbar ist, sinken auch in Deutschland die Homeoffice-Anteile. Gleichzeitig setzt sich die Marktpolarisierung fort: Während bei erstklassigen Objekten steigende Mieten zu beobachten sind, stehen ältere und weniger nachhaltige Gebäude vor strukturellen Herausforderungen.

3. Wohnen: Rahmenbedingungen müssen verbessert werden

Die wachsende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Metropolregionen macht Wohnimmobilien zu einem zentralen Thema für Investoren und Projektentwickler. Neben Büroprojekten gewinnt der Wohnungsbau an Bedeutung – sowohl aus wirtschaftlichen als auch gesellschaftlichen Gründen.

Um den Wohnungsbau effizient voranzutreiben, braucht es tiefgreifende Strukturreformen: Vereinfachte Genehmigungsverfahren, gezielte Förderungen, weniger Bürokratie sowie reduzierte und vereinheitlichte Bauvorschriften. Diese Forderungen decken sich mit den Positionen des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), der in seinem Frühjahrsgutachten 2025 betont, dass ein „Klima der Unsicherheit“ die Investitionsbereitschaft hemmt und eine „ökonomische Kehrtwende“ nötig ist.

Ähnlich wie beim Ausbau erneuerbarer Energien ist die neue Bundesregierung gefordert, durch gezielte Lockerungen neue Dynamiken zu schaffen. Der Wohnungsbau muss schneller, einfacher und kosteneffizienter werden, um den steigenden Bedarf in Ballungsräumen zu decken und Investitionen anzuregen. Nachhaltige Konzepte, effiziente Bauprozesse und eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Immobilienwirtschaft sind essenziell, um die Wohnraumknappheit langfristig zu bewältigen.

4. Aktuelles zur ABG Real Estate Group

Die ABG Real Estate Group erweitert ihr Leistungsspektrum und baut ihre Kompetenz und Marktposition im Bereich Wohnen aus, um der steigenden Marktnachfrage gerecht zu werden. Gleichzeitig bleibt der Bereich Büro ein zentraler Schwerpunkt mit erfolgreichen Großprojekten an bedeutenden Standorten.

In Frankfurt verläuft die Entwicklung des CENTRAL PARX planmäßig: Bereits vor Baubeginn sind über 85 % der Flächen vermietet – zuletzt wurden 11.670 Quadratmeter an die internationale Wirtschaftskanzlei White & Case vergeben. Die Refurbishment-Arbeiten sind in vollem Gange: Rückbau und Entkernung laufen, der Hochbau startet voraussichtlich ab Spätsommer 2025, die Fertigstellung ist für Anfang 2028 geplant.

Auch für zukünftige Projekte treibt die ABG Real Estate Group die Planungen intensiv voran. Das PALAIS AM ROSSMARKT absolute Zentrum von Frankfurt wird das nächste Top-Büroprojekt der ABG in Frankfurt, hier wird aktuell der Bauantrag vorbereitet und ab Ende 2026 ein Baubeginn angestrebt. Die MARIENGÄRTEN in München befinden sich aktuell in der konkreten Vorbereitungsphase, sodass nach Erlangung des Baurechts ab Mitte 2026 mit der Umsetzung dieser großen Wohnmaßnahme von über 500 Wohneinheiten begonnen werden kann.
























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