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14.02.2025 Anleger sind in REITs besser aufgehoben als in offenen Immobilienfonds

Nach Meinung von Hazelview, einem weltweit tätigen alternativen Investmentmanager mit Schwerpunkt auf Immobilien, existiert wahre Liquidität nur an der Börse. „Nur hier treffen sich täglich Millionen von Verkäufern und Käufern und ermöglichen damit Anlegern, den Preis zu ermitteln, zu dem sie heute Anteile an Werten erwerben und veräußern können“, betont Frau Reich Floyd.

Offene Immobilienfonds hätten in der Vergangenheit immer wieder Anleger angeworben, die davon ausgingen, eine liquide Anlage zu erwerben. „Tatsächlich ist die einzige Möglichkeit, um anhaltende Liquidität zu garantieren, jedoch nur die Börse“, so die Expertin.

Die Illusion offener Immobilienfonds, liquide zu sein und trotzdem keine Volatilität der Preise zu erleben, führte immer wieder zur Frustration. „Die Volatilität wird dabei stets als eine negative Komponente gesehen. Aber die Liquidität, die mit einer Börsennotierung einhergeht, bringt auch extreme Vorteile, die oft vernachlässigt werden“, erklärt Frau Reich Floyd.

Aus offenen Immobilienfonds fließen Milliarden ab

Zum Hintergrund: Laut Berechnungen von Barkow Consulting haben Anleger in Deutschland im vergangenen Jahr fast sechs Milliarden Euro netto aus offenen Immobilien-Publikumsfonds abgezogen. Das entsprach, so der Branchenverband BVI, noch zum Stand Ende September 2024 rund fünf Prozent des gesamten verwalteten Vermögens von 125 Mrd. Euro in diesen Fonds.

Auslöser für den Abzug der enormen Summe war eine Neubewertung des „Uniimo Wohnen ZBI" im Vertrieb der Union Investment gewesen. Der Fonds hatte im vergangenen Sommer eine „Wertberichtigung" von 17 Prozent erlitten. Fonds anderer Gesellschaften mussten ebenfalls hohe Abschläge hinnehmen.

Die Verbraucherschutzorganisation „Bürgerbewegung Finanzwende“ hat vor wenigen Wochen in einem Gutachten dargelegt, dass besonders Kleinanleger von ihren Bank- und Sparkassenberatern oft in falscher Sicherheit gewogen würden: Die Bewertung der Immobilien basiere demnach auf Schätzungen, die bei einem Verkauf möglicherweise nicht erzielt werden könnten.

REITs: „tägliche Liquidität und völlige Transparenz"

Frau Reich Floyd, die über mehr als 20 Jahre Investmenterfahrung im Management von globalen Strategien in börsengehandelten Immobilienaktien (Real Estate Investment Trusts, REITs) verfügt, bricht stattdessen eine Lanze für solche REITs. Diese Anlageform ist in Deutschland im Vergleich mit angelsächsischen Ländern noch nicht sehr bekannt.

„Tägliche Liquidität – und somit keine jahrelange Wartezeit bei Auflösung – und völlige Transparenz sind zwei wesentliche Vorteile solcher REITs", erklärt die Expertin. Statt Geld einzuzahlen, womit dann Immobilien gekauft werden – oder im umgekehrten Fall, um Geld auszuzahlen, Immobilien verkauft werden müssen –, gibt es bei REITs bestehende Immobilienportfolios, an denen man Anteile über die Börse kauft bzw. verkauft.

„Man kann sich vorstellen, dass die Unternehmensführung der einzelnen REITs dadurch operativ sehr langfristig planen und sich auch stark auf Kernkompetenzen wie Sektoren oder Städte fokussieren kann“, so Reich Floyd. Dadurch könne zusätzlicher Mehrwert für die Anleger geschaffen werden. Die detaillierte Transparenz erzeuge zudem hohe Anreize für das Management, die besten Ergebnisse zu erzielen: „Denn Unternehmen mit hohem Standard sehen diese Lorbeeren auch in ihrem Aktienpreis reflektiert.“

Zweistellige Renditen in ausgesuchten Sektoren

Der Zugang zu speziellen Immobilienarten in aller Welt, aktienähnliche Erträge plus laufende Dividenden aus Miet- und Pachtverträgen seien weitere Pluspunkte. Hazelview verweist auf zweistellige Renditen, die globale REITs im historischen Durchschnitt der letzten drei Jahrzehnte erzielt haben.

Zukunftsträchtige Sektoren waren im vergangenen Jahr zum Beispiel besonders renditestark. Börsennotierte Datenzentren brachten es 2024 auf eine Rendite von 23,7 Prozent. Im Gesundheitswesen lag die Rendite von zugehörigen REITs, etwa bei Seniorenwohnungen in Nordamerika, im vergangenen Jahr sogar bei 25,2 Prozent (Quelle: FTSE EPRA/NAREIT-Index, Stand: 31. Dezember 2024).

„Investoren, die einerseits Interesse an langfristigen Anlagen in Immobilien haben, andererseits flexibel auf Marktveränderungen reagieren wollen und dabei höchstmögliche Transparenz anstreben, sind in REITs aus unserer Sicht deshalb besser aufgehoben als in offenen Immobilienfonds", betont Frau Reich Floyd abschließend.






















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