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27.01.2025 Wie Donald Trump dem deutschen Immobilienmarkt schaden kann

Der neue US-Präsident Donald Trump hat in seinem Wahlkampf eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, die ins besonders dem gewerbliche Immobilienmarkt in Deutschland durchaus schaden können. Die Einführung von Importzöllen würde die deutsche Exportindustrie empfindlich treffen, sind doch die USA mit Abstand das größte Exportland. Die ohnehin schwache Konjunktur in Deutschland würde zusätzlich belastet. Dies wird sich mit ziemlicher Sicherheit negativ auf die Nachfrage in den Büro- sowie Industrie- und Logistikmärkten auswirken. Wenn auch noch im verstärkten Umfang Produktionsstätte in die USA verlagert werden, gehen zusätzlich Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verloren. Das milliardenschwere Konjunktur-Programm von US-Präsident Biden hat hier bereits in Deutschland schwere Schäden angerichtet.
Steuersenkungen bringen Inflation

In der Fiskalpolitik will Trump die Steuern massiv senken, wodurch die Staatsverschuldung steigen wird. Amerikanische Ökonomen wie der Deutsche Markus Brunnermeier von der Princeton University gehen davon aus, dass Trumps Maßnahmen die Inflation wieder anheizen werden. In der Folge kann die Federal Reserve Bank die Zinsen nicht so schnell senken, wie es insbesondere für den Immobilienmarkt wichtig wäre. Zusätzlicher Zinsdruck verschärft die ohnehin schon enorm hohe Staatsverschuldung in den USA. So sind die langfristigen Zinsen in den vergangenen Monaten um über 20% gestiegen.

Auswirkungen auf die EU-Zinspolitik

Hohe US-Zinsen bedeuten aber nicht nur einen starken Dollar, sondern schränken auch den Spielraum für weitere Zinssenkungen durch die europäische Zentralbank ein. Andernfalls würde der Euro noch weiter geschwächt. Ausbleibende Zinssenkungen verzögern wiederum die lang ersehnte Normalisierung unseres Zinsniveaus mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Aktivitäten in den Investmentmärkten.
Zu guter Letzt könnten auch noch international Kapitalströme auf Grund der stimulierenden Wirkung der Steuersenkungen auf die amerikanische Wirtschaft noch stärker als bisher in die USA umgeleitet werden. Dies würde ebenfalls Lasten der Wirtschaft und den Investmentmärkten in Deutschland gehen.

Weitere schlechte Nachrichten

Als wäre das Alles nicht genug, stehen wir nun aufgrund der Auflösung der Bundesregierung vor einer längeren Phase der politischen Unsicherheit in Deutschland. Mit dem Aus der Ampelkoalition sind alle bisher noch nicht umgesetzten Pläne zur Wiederbelebung der Wirtschaft angehalten. In den kommenden Wochen sind die Politiker mit Wahlkampf beschäftigt -es wird also nicht mehr viel passieren können, was die Wirtschaft in Schwung bringt. Und ob es nach den nächsten Wahlen wirklich besser wird, bleibt zunächst einmal abzuwarten.

Unsicherheiten und die Aussicht auf eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen sind keine guten Bedingungen für den Immobiliensektor. Investitionsentscheidungen werden weiter auf die lange Bank geschoben und das Zinsniveau dürfte nicht so schnell sinken. Der vor einem Jahr geprägte Spruch „Survive until 25“ dürfte also überholt sein. Es gilt dann eher "Back in the mix, it’s 2026!" – oder "2026, the market clicks!"
Vielleicht ist es schon eine gute Nachricht, dass sich der Niedergang der vergangenen Monate nicht weiter beschleunigt hat.

(by: Sebastian Lohmer)































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