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03.01.2025 Real Estate Outlook: Politische Unsicherheit birgt Risiken und Chancen

Die strukturellen Herausforderungen Deutschlands werden immer deutlicher und erhöhen den Handlungsdruck auf die Politik. Ökonomen weisen auf eine Investitionslücke von 600 Milliarden Euro hin und unterstreichen die Notwendigkeit von Investitionen u.a. in Infrastruktur, Bildung, Verteidigung und Zukunftstechnologien. Die relativ niedrige Schuldenquote von 62,9 Prozent (gemessen am Bruttoinlandsprodukt) bietet der Politik aber Handlungsspielraum.

Ein wahrscheinlicher Wahlausgang im Februar 2025 dürfte eine „Große Koalition“ zwischen CDU und SPD oder eine schwarz-grüne Koalition sein. Dies könnte aus wirtschaftlicher Sicht eine positive Entwicklung mit sich bringen. Ein weniger restriktiver geldpolitischer Kurs könnte der exportorientierten Wirtschaft ebenfalls helfen, während internationale Risiken wie u.a. zunehmender Protektionismus der Trump-Administration zugenommen haben.

Immobilienmarkt

Graduelle Erholung aber sektorale Diskrepanz

Die Transaktionsaktivität zeigt erste Anzeichen einer Erholung, insbesondere im Wohn- und Logistikbereich, während die Liquidität im Bürosektor weiterhin schwach bleibt. Die Spitzenrenditen haben sich stabilisiert und wir erwarten eine Kompression in den kommenden Quartalen.

Trotz anhaltender Herausforderungen wie wirtschaftlicher Stagnation, gradueller Bewertungsanpassungen und Belastungen bei Projektentwicklern, sehen wir große Chancen auf dem deutschen Markt. Die Wohn- und Logistiksektoren bleiben aufgrund der geringen Bautätigkeit an der Spitze. Die erwarteten Gesamtrenditen erscheinen in allen Sektoren attraktiv. Zudem dürfte ein fallendes Zinsniveau zur Verbesserung der Investitionsstimmung und Liquidität beitragen.

Strategie: Was und wo?

Der Wohnungsmarkt bleibt angespannt

Wohnimmobilien sind der Sektor mit dem größten Angebotsengpass und nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Flaute im Baugewerbe unsere erste Wahl. Die deutschen Top-7-Märkte weisen praktisch keinen Leerstand auf, was einen starken Aufwärtsdruck auf das Mietwachstum im unregulierten Teil des Marktes bewirkt. Wir bevorzugen Neubauten in zentralen Lagen und Pendlerstandorten innerhalb von Großstädten sowie Betreiber-Wohnen in Großstädten. Darüber hinaus sehen wir Chancen in der Neupositionierung veralteter Bestände.

Der Ausblick auf Logistik bleibt positiv, aber selektiver

Das zunehmende Angebot im Logistiksektor hat uns zu einem selektiveren Ansatz veranlasst, aber nichts an unserer grundsätzlich positiven Sektoreinschätzung geändert. Wir sehen einen anhaltenden Mangel an hochwertigen Flächen an vielen Standorten, insbesondere in München, Frankfurt und Düsseldorf, was zu einem weiteren kräftigen Mietwachstum führen dürfte. Hingegen sind wir im Nord-/Osten Deutschlands, wie Berlin oder Bremen vorsichtiger. Insgesamt stützen positive Trends unseren optimistischen Ausblick, trotz eines moderaten Anstiegs der bundesweiten Leerstandsquote auf 3,8 Prozent im dritten Quartal 2024.

Büro- und Einzelhandelspreise haben sich stabilisiert

Büroinvestitionen und Flächennachfrage sind noch immer gedämpft, die Stimmung bleibt verhalten und die Wachstumsaussichten moderat. Aufgrund der zunehmenden Polarisierung im Markt erwarten wir jedoch ein weiterhin starkes Mietwachstum im Spitzensegment, wobei Frankfurt und Hamburg an der Spitze stehen. Somit bietet die jüngste Preiskorrektur auch selektive Chancen, da die potenziellen Renditen damit attraktiver erscheinen.

Der lange Abwärtstrend der Einzelhandelsmieten scheint sich langsam abzuschwächen, Renditen werden zunehmend attraktiv. Allerdings bleiben wir aufgrund der schwachen Konjunktur, der schlechten Verbraucherstimmung und dem weiterhin steigenden Anteil des Online-Handels gegenüber dem Einzelhandelssektor vorsichtig.

(Quelle: DWS – Real Estate)






















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