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31.10.2024 Umfrage: Fast zwei Drittel für Elementarschadenpflichtversicherung

Das Thema der verpflichtenden Elementarschadenversicherung ist seit vielen Jahren im Gespräch. Aktuell fordert der Bundesrat die Einführung einer Versicherungspflicht, der Bund lehnt die Vorlage eines entsprechenden Entwurfs bislang ab. Der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum (WiE) hat jetzt in einer bundesweiten Umfrage untersucht, wie Immobilieneigentümer dazu stehen. Deren Sicht auf das Thema findet in der politischen Debatte bisher kaum Beachtung. Fast zwei Drittel der befragten Eigentümer befürworten eine verpflichtende Elementarschadenversicherung. Für Wohnungseigentümer ist es ansonsten schwierig, ihr Eigentum abzusichern.

Elementarschäden sind Schäden an Gebäuden, die durch Naturereignisse – sogenannte Elementargefahren – verursacht werden. Außer Sturm- und Hagelschäden werden diese Gefahren nicht automatisch durch die Gebäudeversicherung abgedeckt, sondern erfordern eine zusätzliche Elementarschadenversicherung. Wohnen im Eigentum (WiE) hat eine Online-Umfrage unter privaten Immobilieneigentümern zum Thema der Elementarschadenversicherung durchgeführt. 2.509 Immobilieneigentümer haben daran teilgenommen, davon 546 Eigentümer eines Ein- oder Mehrfamilienhauses und 1.963 Eigentümer einer Eigentumswohnung, die WEGs mit mindestens 73.336 Wohneinheiten repräsentieren.

Unzureichende Absicherung des Wohnungseigentums – Pflichtversicherung könnte helfen

Die Umfrage zeigt, dass ein Großteil der Eigentümer von Ein- und Mehrfamilienhäusern, nämlich rund 60 Prozent, einen Versicherungsschutz gegen Elementarschäden haben, während nur rund 40 Prozent der Wohnungseigentümer angeben, gegen Elementarschäden abgesichert zu sein. Dabei zeigt sich auch: Je größer eine Wohnungseigentümergemeinschaft, desto niedriger die Versicherungsquote. Allerdings ist bei den Wohnungseigentümern der Anteil derjenigen, die den Versicherungsstatus ihrer Immobilie nicht kennen, mit 30 Prozent vergleichsweise hoch.

Die größte Hürde für den Abschluss einer Versicherung ist der erforderliche Mehrheitsbeschluss in einer WEG. Dies macht die systembedingten Nachteile von Wohnungseigentümern deutlich. „Für einen einzelnen Wohnungseigentümer ist es nicht möglich, das Gebäude gegen Elementargefahren abzusichern, wenn sich die Mehrheit der Gemeinschaft quer stellt“, sagt WiE-Vorständin Dr. Sandra von Möller. „Hier würde die Einführung einer Pflichtversicherung helfen, für die wir als Verband eintreten.“ Mit dieser Position verstärkt WiE die Stimmen der an der Umfrage teilnehmenden Immobilieneigentümer: Fast zwei Drittel befürworten die Einführung einer Elementarschadenpflichtversicherung.

Rückmeldungen aus der Umfrage zeigen zudem, dass die Ausgestaltung der Versicherungspflicht im Detail wichtig ist. „Eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden sollte sämtliche Wasserschäden abdecken, also auch Schäden, die durch Grundwasser verursacht werden“, sagt von Möller. Denn für Versicherungsnehmer sei es kaum nachvollziehbar, warum die eine Schadensursache versichert ist und die andere nicht, wenn das Ergebnis, nämlich Wasser im Gebäude, identisch ist. Zudem ist es für Immobilieneigentümer häufig unmöglich, die Ursache des Schadens zu beweisen.

WiE: Individuelle Prävention fördern, staatlichen Hochwasserschutz ausbauen

Neben der verpflichtenden Elementarschadenversicherung fordert WiE staatliche Präventionsmaßnahmen durch Anpassungen im Bauordnungs- und Bauplanungsrecht sowie effektiven Hochwasserschutz und deren konsequente Umsetzung. Zudem sollten Präventionsmaßnahmen der Eigentümer an den Wohngebäuden gefördert werden. „Dieser Dreiklang an Maßnahmen ist notwendig, um Immobilien nachhaltig und effektiv vor Schadensereignissen zu schützen“, so von Möller.

Nur wenige Eigentümer haben Schutzmaßnahmen umgesetzt

Bei Wohnungseigentum sollten individuelle Schutzmaßnahmen über einen Sanierungs- und Modernisierungsplan gesteuert werden, wie ihn WiE schon lange verpflichtend fordert. Denn die Umfrage zeigt auch, dass bisher nur wenige Eigentümer aktiv wurden, um die eigene Immobilie zu schützen: Rund 20 Prozent der Wohnungseigentümer und rund 30 Prozent der Eigentümer von Ein- und Mehrfamilienhäusern haben an ihrer Immobilie bauliche oder technische Schutzmaßnahmen gegen Starkregen und Hochwasser vorgenommen. „Aber ein Wasserschaden durch ein Extremwetterereignis ist mittlerweile ein Phänomen, das fast jede Immobilie jederzeit treffen kann“, so von Möller.

























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