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22.10.2024 Kölner Logistikmarkt: Stark überdurchschnittlicher Flächenumsatz

Der Kölner Lager- und Logistikflächenmarkt erzielt in den ersten neun Monaten des Jahres einen Flächenumsatz in Höhe von 204.000 m². Er übertrifft damit trotz der konjunkturellen Unwägbarkeiten den langjährigen Durchschnittswert deutlich um 23 % und verdoppelt das Ergebnis aus dem Vorjahreszeitraum (106.000 m²) sogar fast. Darüber hinaus ist Köln im bundesweiten Vergleich der einzige Top-Standort, der klar über seinem zehnjährigen Durchschnitt liegt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

Rund die Hälfte des Flächenumsatzes ist allein auf drei großflächige Mietverträge in Bestandsobjekten zurückzuführen. Bereits im ersten Quartal hat das E-Commerce-Unternehmen Woltu rund 44.500 m² in einem älteren Gebäude angemietet und nutzt damit die verbleibende Zeit, bis das Objektareal zu Wohnen umgenutzt werden kann. Zum anderen hat sich der Logistikdienstleister Blitz 25.400 m² Fläche zur Untermiete gesichert. Im dritten Quartal schloss darüber hinaus der chinesische Logistikdienstleister Goodcang einen Mietvertrag über 35.000 m² in Bergheim ab.

„Damit setzte sich auch im dritten Quartal die Markterholung aus dem ersten Halbjahr fort, wenngleich nicht mit der gleichen Dynamik. Nachdem Ende des zweiten Quartals bereits 146.000 m² umgesetzt wurden, kamen im dritten Quartal noch einmal rund 58.000 m² dazu. Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Schwächephase und der abwartenden Haltung vieler Nutzer ist dieses Ergebnis als sehr respektabel zu werten“, erläutert Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH. Wie an den anderen Top-Standorten haben sich die Mieten seit Jahresbeginn stabilisiert. Die Spitzenmiete notiert seit Ende 2023 bei 7,70 €/m² und auch die Durchschnittsmiete liegt seitdem konstant bei 5,80 €/m².


Gut die Hälfte des Umsatzes über 20.000 m²

Die Verteilung des Flächenumsatzes auf die einzelnen Größenklassen unterstreicht die Unterschiede zum Vorjahreszeitraum. Während 2023 bis zum Ende des dritten Quartals noch keine großflächigen Abschlüsse jenseits der 12.000-m²-Marke verzeichnet werden konnten, entfällt auf Abschlüsse über 20.000 m² aktuell etwas mehr als die Hälfte des Ergebnisses. Dies entspricht auch absolut einem deutlich überdurchschnittlichen Resultat. Durch die besagten größten Vertragsabschlüsse dominieren branchenseitig die Logistik-dienstleister und Handelsunternehmen klar die Nachfrageseite. Während Logistikdienstleister für 54 % das Flächenumsatzes verantwortlich zeichnen und damit weit über ihrem zehnjährigen Durchschnitt liegen, übertreffen Handelsunternehmen diesen in absoluten Zahlen nur leicht. Produzierende Unternehmen sind bisher klar unterrepräsentiert

Perspektiven

Gestützt durch großflächige Vermietungen im Bestand hat der Kölner Logistikmarkt ein überdurchschnittliches Umsatzergebnis erzielt. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass auch in den kleineren Größenklassen wieder mehr Fläche umgesetzt wurde und somit insgesamt deutlich mehr Abschlüsse verzeichnet wurden als im Vorjahreszeitraum. Die weitere Entwicklung des Kölner Logistikmarkts wird stark von der wirtschaftlichen Dynamik beeinflusst werden, wobei die aktuell eher antriebslose Konjunktur auch ein Hemmschuh für die anderen Top-Standorte darstellt. Nichtsdestotrotz kann in den kommenden Monaten eine moderate, jedoch spürbare konjunkturelle Belebung und eine weitere Stimmungsaufhellung erwartet werden. Dies sollte den Nutzern, insbesondere den stark von der Konjunktur abhängigen, zusätzlich Rückenwind verleihen. Gerade die konjunktursensiblen Produktionsunternehmen, die bislang nur einen unterdurchschnittlichen Marktanteil aufweisen, könnten hiervon profitieren und zu einer Verstetigung der Erholung auf dem Kölner Logistikmarkt beitragen.

„Das Flächenangebot dürfte sich durch spekulative Projektentwicklungen, die vor der Fertigstellung stehen, bis zum Jahresende ausweiten. Während besonders im kleinteiligeren Flächensegment und in zentralen Lagen ein Nachfrageüberhang besteht, zeigt sich im großflächigen Neubausegment aktuell noch vermehrt, dass einige Unternehmen dazu tendieren, zunächst die weitere wirtschaftliche Entwicklung abzuwarten und größere Anmietentscheidungen hinauszuzögern. Mit Beginn des Schlussquartals spricht insgesamt vieles dafür, dass sich der positive Trend in Bezug auf den Flächenumsatz in den kommenden Monaten fortsetzen dürfte. Ein deutlich überdurchschnittliches Ergebnis über der Marke von 250.000 m² erscheint dabei zum Jahresende durchaus realistisch“, prognostiziert Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH.

























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