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28.06.2024 Andere Länder, andere Sitten: Büroinvestments unterscheiden sich

Das Wissen um kulturelle Eigenheiten, die Anforderungen an Nachhaltigkeit sowie lokale Unterschiede bis in Mikromärkte hinein entscheiden mittlerweile darüber, ob Büroflächen in aller Welt erfolgreich vermietet werden können. „Dabei spiegeln die derzeitigen Preise nicht die beträchtlichen Unterschiede innerhalb des Sektors wider, die sich wahrscheinlich noch verstärken werden“, ist Claudia Reich Floyd überzeugt.

Die Portfoliomanagerin für globale börsengehandelte Immobilienaktien (REITs) und Leiterin des Deutschland-Büros von Hazelview Investments erläutert in einem aktuellen Kommentar, wie sich drei wesentliche Unterscheidungskriterien bemerkbar machen und worauf Investoren im internationalen Bürosegment achten sollten.

Kulturelle Differenzen führen zu unterschiedlich hoher Büroauslastung

In Deutschland beispielsweise erwarten laut unterschiedlichen Quellen über zwei Drittel (68%) der Firmen und ihres Managements, dass Mitarbeiter aus dem Home Office ins Büro zurückkehren – einer der höchsten Werte im internationalen Vergleich.

In Hongkong ist dieser Wert mit 91% deutlich höher. Doch dort sind die Wohnflächen verhältnismäßig kleiner, und eine disziplinierte Arbeitskultur ist stärker ausgeprägt. Auch muss bedacht werden, auf welchem Niveau die Belegung historisch lag. „Mitarbeiter bevorzugen oft gut ausgestattete Büroumgebungen, die Produktivität und Zusammenarbeit fördern“, sagt Reich Floyd. „Das ist ein Trend, den REITs-Investoren bei der Bewertung von Immobilien in dieser Region berücksichtigen sollten.“

Mitarbeiter stellen Forderungen für Rückkehr ins Büro

Höhere Annehmlichkeiten, flexible Arbeitsumgebungen sowie bessere Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen stehen besonders für Arbeitnehmer in den USA im Vordergrund, wo der Büroleerstand mittlerweile historische Höchststände erreicht hat. „Investitionen in hochwertige ,grüne Gebäude' mit besserer Luftqualität, natürlicher Beleuchtung und Wellness-Einrichtungen kommen dem Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeiter nach der Pandemie entgegen“, erklärt Reich Floyd.

Der Ansatz, Anreize für die Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro zu schaffen, sei in den einzelnen Regionen allerdings sehr unterschiedlich ausgeprägt. So werde in Asien die Integration intelligenter Technologien zur Überwachung und Verbesserung der Luftqualität, des Energieverbrauchs und der Belegungsdichte zum Standard.

Nachhaltig bewirtschaftete Büros bekommen früher Mieter und erzielen höhere Mieten
Unternehmen achten zunehmend auf ihren ökologischen Fußabdruck und entscheiden sich öfter für „grüne Büros“. Dabei spielten unabhängige Nachhaltigkeitssiegel eine wichtigere Rolle, so die Expertin von Hazelview: „Grüne Bürogebäude, die sich mit Zertifizierungen wie LEED oder BREEAM rühmen, senken nicht nur die Betriebskosten durch mehr Energieeffizienz. Sie stehen auch im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens.“

Solche zertifizierten grünen Büros erzielten zudem höhere Mieten und verzeichneten einen niedrigeren Leerstand als klassische Arbeitsstätten. In den USA beträgt die Mietdifferenz in Bestlagen bis zu 31%, in Singapur und Bangkok bis zu 15%. In London liegt der Anteil leerstehender Büros im wieder attraktiveren West End bei nur noch 5,5%, wohingegen er in Canary Wharf auf über 17% gestiegen sei, so die Portfoliomanagerin.



























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