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19.07.2023 Industrie-/Logistikimmobilien Berlin: Wenig Groß-/Neubauvermietung

Der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt verzeichnete im zweiten Quartal 2023 einen Flächenumsatz von 67.900 Quadratmetern. Im gesamten ersten Halbjahr 2023 summierte sich das Flächenvolumen somit auf 125.200 Quadratmeter – verglichen mit der ersten Jahreshälfte des Vorjahres, die maßgeblich von den Tesla-Eigennutzungen in Grünheide geprägt war, ist das ein Rückgang um 82 Prozent. Deutlich rückläufig waren dementsprechend auch die Anteile von Eigennutzern (minus 100 Prozent) sowie Neubauten (minus 96 Prozent). Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Gerade im Vergleich mit dem Rekordjahr 2022 hat die Dynamik am Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt deutlich nachgelassen. Wie vielerorts in Deutschland ist ein Großteil der Marktteilnehmer aufgrund der makroökonomischen Herausforderungen verunsichert“, sagt Colette Bodendorf, Team Leader Industrial & Logistics Berlin bei CBRE.

So erreichte der Umsatz im Berliner Stadtgebiet einen Anteil von 75 Prozent und zeigte sich mit einem Gesamtumsatz von 94.400 Quadratmetern stabil (minus neun Prozent im Vorjahresvergleich). Auch der größte Abschluss des ersten Halbjahres (12.700 Quadratmeter) wurde innerhalb der Stadtgrenzen erzielt. Insgesamt wurden lediglich zwei Transaktionen mit einem Volumen ab 10.000 Quadratmetern registriert (minus 96 Prozent im Vorjahresvergleich). Während auch Abschlüsse in den Größenklassen ab 5.000 (minus 48 Prozent) und ab 3.000 Quadratmetern (minus zehn Prozent) an Umsatzvolumen einbüßten, vergrößerten kleinere Flächen ihren Flächenumsatz um 39 Prozent (bis 1.500 Quadratmeter) beziehungsweise 19 Prozent (ab 1.500 Quadratmeter). „Das Transaktionsgeschehen fokussiert sich nach den Ausnahmejahren 2021 und 2022 nun wieder stärker auf kleinere Flächen im traditionell starken Berliner Stadtgebiet“, erklärt Bodendorf.

Umsatzstärkste Branche war mit einem Anteil von 46 Prozent am Gesamtumsatz erneut der Handel, der im ersten Halbjahr 2023 einen Flächenumsatz von 57.400 Quadratmetern verzeichnete (minus 73 Prozent im Vorjahresvergleich). Logistiker folgten mit 24.600 Quadratmetern (anteilig 20 Prozent), gefolgt von produzierenden Unternehmen mit 20.900 Quadratmetern (anteilig 17 Prozent). Beide Branchen hatten im Vorjahr aufgrund der Ansiedelung von Tesla sehr starke Umsätze erzielt.

Die Spitzenmieten für Logistikflächen sind im Berliner Marktgebiet weiter gestiegen. Im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2022 erhöhten sie sich um 29 Prozent auf nun 7,60 Euro pro Quadratmeter und Monat. „Mit Blick auf die Zahlungsfähigkeitt der Nutzer bei den Mieten zeichnet sich langsam eine Grenze ab. Auch, wenn wir sicherlich noch punktuelle Anstiege sehen werden, gehen wir nicht davon aus, dass der langfristige, kontinuierliche Anstieg ungebremst weitergeht“, so Bodendorf.

Ausblick für 2023

„Obwohl wir beobachten, dass die Investoren wieder aktiver werden und auch einige spekulative Projekte im zweiten Halbjahr 2023 starten, wird die Dynamik im weiteren Jahresverlauf verhalten bleiben. Insgesamt ist der Flächenbedarf in und um Berlin weiterhin sehr groß. Daher gehen wir davon aus, dass alle Marktteilnehmer mit abnehmender Unsicherheit infolge des Endes der Zinserhöhungen der EZB im kommenden Jahr wieder deutlich aktiver sein werden“, erwartet Bodendorf.












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