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10.07.2023 Starker Anstieg des Volumens bei kommerziellen Immobilienkrediten

FinLoop's H1 2023 Kredit Liquiditäts Barometer Analyse zeigt einen starken Anstieg des Gesamttransaktionsvolumens bei kommerziellen Immobilienkrediten, aber dazu einen deutlich niedrigeren Beleihungsauslauf für neue Kredite.

- Im ersten Halbjahr 2023 verzeichnete der digitale Marktplatz für gewerbliche Immobilienkredite von FinLoop einen rasanten Anstieg des Transaktionsvolumens (€5 Milliarden), und zwar um bemerkenswerte 150 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum im ersten Halbjahr 2022.

- Kreditfonds sind die aktivste Gruppe von Kreditgebern, während viele Banken eine Pause eingelegt haben und bei der Vergabe neuer Kredite sehr vorsichtig sind. Kreditfonds halten auch den Entwicklungsmarkt aktiv und arbeiten eng mit Kreditnehmern zusammen, um Bauprojekte abzuschließen.

- Unter den verschiedenen Anlagetypen suchten Investoren in erster Linie nach Finanzierungen für Wohnimmobilien, die 26 % der Kreditanträge ausmachten, dicht gefolgt von Logistik mit 25 %, Einzelhandel mit 12 % und Hotels mit 11 %. Der Anteil der Kreditanträge für Büroimmobilien war mit nur 4 % geringer.

- Gleichzeitig ist der geforderte Beleihungsauslauf (LTV) für Immobiliendarlehen zwischen Dezember 2022 und Juni 2023 bei Büroimmobilien von 59% auf 35%, bei Logistikimmobilien von 65% auf 47% und bei Wohnimmobilien von 53% auf 49% LTV gesunken.

- Akquisitionsfinanzierungen dominierten die Kreditlandschaft und machten 48 % der Transaktionen aus, was auf einen regen Geschäftsverkehr hindeutet. Umgekehrt machten Refinanzierungen nur 11 % der Anträge aus, während Projektfinanzierungen einen erheblichen Anteil von 37 % ausmachten.

Im zweiten Quartal 2023 verzeichnete FinLoop einen erheblichen Anstieg der neuen Finanzierungstransaktionen auf seiner Plattform, die sich auf fast 5 Milliarden Euro beliefen. Dieses bemerkenswerte Wachstum ist zum einen auf die zunehmende Akzeptanz digitaler Portale für Immobilienfinanzierungen zurückzuführen, es bestätigt aber auch die anhaltende Nachfrage nach Finanzierungen. "Als Online-Plattform steht FinLoop an vorderster Front, wenn es darum geht, Marktveränderungen zu beobachten, wobei die Kreditnehmer aktiv nach alternativen Optionen suchen", so COO Nicole Lux. Insgesamt waren 48% der Kreditanfragen für Immobilienakquisitionen.

In den letzten sechs Monaten war eine signifikante und bemerkenswerte Veränderung beim Beleihungsauslauf (LTV) zu beobachten, das den Anteil der Gesamtverschuldung darstellt, den die Kreditnehmer von den Kreditgebern verlangen. Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche Beleihungsauslauf für Investitionsimmobilien noch bei etwa 64 %. Inzwischen ist dieser Wert jedoch auf 51 % LTV gesunken, und bei Finanzierungen von Projektentwicklungen ist er weiter auf 49 % Loan-to-Cost (LTC) zurückgegangen. Bei den Überbrückungsdarlehen wurde dagegen ein Beleihungsauslauf von 58 % festgestellt. Dieser Trend ist in allen europäischen Ländern zu beobachten, wobei die stärkste Abwärtskorrektur in Deutschland zu beobachten war.

Dieser Trend hat im Wesentlichen dazu beigetragen, das Immobilienkredite wieder tragbar sind trotz hoch gebliebener Zinsen.

- In der ersten Hälfte des Jahres 2023 hat der Euribor einen deutlichen Anstieg um 140 Basispunkte erfahren. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank weitere Zinserhöhungen vornehmen wird, so dass der Euribor in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 voraussichtlich weiter ansteigen wird.

Obwohl ein beträchtlicher Anteil der 5 Milliarden EUR Finanzierungsanfragen, nämlich 38 %, für Entwicklungsvorhaben verzeichnet waren, deutet das niedrige Verhältnis von Kredit zu Kosten (49% LTC) darauf hin, dass der Sektor der Entwicklungsfinanzierung eine deutliche Verlangsamung erfährt, auch wenn er nicht ganz zum Stillstand gekommen ist. Die gedämpften Loan-to-Cost-Ratios deuten auf ein vorsichtiges Vorgehen und eine geringere Bereitschaft zur Finanzierung in diesem Segment hin.

Investoren suchen auch aktiv nach Junior- und Mezzanine-Finanzierungen über den FinLoop-Marktplatz, aber auch diese bewegen sich auf einem Niveau von nur 51% - 58% LTV. Mezzanine-Darlehen werden nicht als Leverage-Instrument eingesetzt, um die Eigenkapitalrendite zu erhöhen, sondern als flexiblere Lösung im Vergleich zu vorrangigen Krediten für die Sanierung von Immobilien oder zur kurzfristigen Bewältigung von Sondersituationen wie Instandhaltung u.a. baulichen Maßnahmen zur Verbesserung. Oft kann die Immobilie während der Maßnahme keine nachhaltigen Cashflows liefern, um für ein Angebot für vorrangige Kredite attraktiv zu sein.















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