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28.03.2023 Immobilienpreise im Süden: Auffälliges Abwärts

Von einem Sturzflug kann noch nicht die Rede sein, aber: Die Entwicklung der Wohnungspreise im Süden wartet mit einem dicken Minus auf. Spitzenreiter ist dabei München. Und auch im Haussektor sind rückläufige Preise erkennbar, jedoch etwas weniger drastisch. Hier allen voran: Stuttgart. Roland Lenz, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Stuttgart, ordnet die aktuelle Situation am dortigen Immobilienmarkt ein.

Stuttgart: Deutliche Rücksetzer bei den Immobilienpreisen

Noch bis Mitte 2022 stiegen die Preise für Immobilien in Stuttgart kontinuierlich, Ende des Jahres wendet sich das Blatt. Die Preise fallen vom dritten zum vierten Quartal deutlich: um 4,22 Prozent bei Wohnungen, um 3,24 Prozent bei Häusern. „Immobilieninteressenten sind nicht mehr bereit, übertriebene Preise zu zahlen“, so Roland Lenz, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein. Er sehe aber keinesfalls den Anfang vom Ende des Immobilienmarkts: „Das ist kein Trend, der sich lange fortsetzen wird. Viele Objekte waren überteuert, jetzt hat eine Korrektur stattgefunden und wir kehren zurück auf ein normales Niveau.“

Auch bei den tatsächlich gezahlten durchschnittlichen Preisen zeigt sich die mangelnde Bereitschaft, sich finanziell zu weit aus dem Fenster zu lehnen: Im zweiten Quartal wurde eine Wohnung im Schnitt für 4.717 €/qm gekauft, ein halbes Jahr später für 4.461 €/qm. Das ist ein Rückgang von ca. 250 €/qm, wie er sich auch bei den Ein- und Zweifamilienhäusern findet. Für diese geben Käufer im vierten Quartal im Mittel 4.370 €/qm aus. Mitte des Jahres waren es 4.616 €/qm.

In der Praxis beobachtet Roland Lenz von Dr. Klein, dass Käufer nicht vor den aktuellen Begebenheiten kapitulieren: „Das Eigenheim hat einen hohen Stellenwert, Käufer sind mit gestiegenen Zinsen konfrontiert und die Finanzierungsbedingungen sind definitiv schwieriger geworden. Aber es gibt immer noch viele Gutverdienende, und im Zweifel wird es eben nicht die Fünf-, sondern eine Vierzimmerwohnung.“

Frankfurt: Preisniveau im Wohnungssektor vergleichbar mit Stuttgart

Ein ähnlicher Abwärtstrend wie in Stuttgart ist in der Mainmetropole zu verzeichnen. Die Preise für Wohnungen gehen im Vergleich zum Herbst um rund 4 Prozent zurück, im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar um fast 5 Prozent. Auch die tatsächlich gezahlten Quadratmeterpreise sinken: Im Winter zahlen Wohnungskäufer in Frankfurt durchschnittlich 4.375 €/qm und damit 473 €/qm weniger als zur Hochzeit Anfang 2022. Häuser geben vom dritten zum vierten Quartal in der Bankenmetropole ebenfalls im Preis nach – um 3,1 Prozent. Im Schnitt wechseln Häuser für 3.740 €/qm den Besitzer. Damit geben Käufer rund 140 €/qm weniger aus als im Quartal zuvor.

München: Stärkster Preisrückgang bei Wohnungen

Die bayerische Landeshauptstadt verzeichnet Ende des Jahres im Wohnungssektor den größten Preisrückgang: Mit fast -5 Prozent fällt er im Vergleich zum dritten Quartal – mit Ausnahme Hamburgs (-5,65 Prozent) – so deutlich aus wie in keiner der anderen Städte, die im Rahmen des Dr. Klein Trendindikators Immobilienpreise untersucht werden. Hauspreise sinken ebenfalls, mit -1,76 Prozent innerhalb eines Quartals jedoch nicht ganz so stark. Mit Medianpreisen von 8.333 €/qm (Wohnungen) und 6.715 €/qm (Häuser) bleibt München mit Abstand Deutschlands teuerstes Pflaster. Aber auch hier sitzt das Geld nicht mehr so locker wie im Quartal zuvor: Der tatsächlich gezahlte Preis fällt bei Wohnungen im Schnitt um ca. 500 €/qm im Vergleich zum Vorquartal, bei Häusern um ca. 230 €/qm.






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