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24.03.2023 Finanzmärkte: Nur sicher ist den Märkten nicht sicher genug

Die Lage an den Märkten ist noch immer angespannt. Der Zinsentscheid der Fed war notwendig, bleibt aber in seiner Wirkung begrenzt. „Investoren haben deshalb in den vergangenen Tagen innerhalb der sicheren Häfen noch einmal zusätzliche Sicherheit gesucht“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking der Hamburger Sutor Bank. „Nur echte Bonitäten konnten hier profitieren, die Zinsunterschiede wachsen.“

Die US-Notenbank hatte kaum eine andere Wahl, als die angekündigte Zinserhöhung auch tatsächlich durchzuführen. „Ein Abwarten hätte den Spekulationen um weitere Schieflagen bei US-Banken nur neue Nahrung gegeben“, sagt Beil. Dass diese Entscheidung nicht allen gefiel, zeigte sich auch in den Unterschieden in der Interpretation zwischen Fed und US-Finanzministerium. Zwar waren diese nur minimal, aber dass sie überhaupt sichtbar wurden, nahmen die Märkte doch als Zeichen der Unsicherheit wahr.

Wichtig war aber beiden, dass ein erneuter Bank-Run unbedingt verhindert werden muss. Die Märkte sind längst nicht so stabil wie alle das erhofft haben. „In dieser Situation zeigt sich, dass die Investoren ganz extrem auf Sicherheit gehen“, so Beil. „Die zehnjährigen Bundesanleihen waren gesucht, die Kurse stiegen deutlich.“ Ganz anders die Anleihen der südeuropäischen Staaten. Der Renditeunterschied weitete sich immer mehr aus. Ähnlich sah es beim Vergleich von anderen Anleihen aus dem staatlichen Sektor gegen Corporate Bonds aus.

Die Ausweitung der Spreads zwischen all diesen Bereichen lässt nichts Gutes für die nächsten Wochen erwarten. Die EZB muss noch nachlegen bei den Zinsschritten, während in den USA der Scheitelpunkt schon bald erreicht sein wird. „Daraus könnte sich ein stärkerer Euro ergeben, sowohl gegenüber dem US-Dollar wie auch gegenüber anderen Währungen, allen voran dem Schweizer Franken“, sagt Beil. „Der Franken hat im Zuge der Credit Suisse-Schieflage deutlich von seiner Aura als Krisenwährung eingebüßt.”





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