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24.03.2023 Fast jeder Zweite will in den nächsten fünf Jahren umziehen und kaufen

Verfehlte Wohnungsbauziele und Neubau-Stopps infolge von hohen Zinsen, Baukosten und Inflation belasten den deutschen Wohnungsmarkt seit einiger Zeit. Zusätzlich steigt der Bedarf an energieeffizientem und zusätzlichem Wohnraum durch die Energie- und Flüchtlingskrise. Laut dem Europa-Wohnimmobilien-Trendreport des Maklerhauses Remax wird sich die Situation in den nächsten fünf Jahren weiter verschärfen.

Das Maklernetzwerk hat die Europastudie unter 16.000 Teilnehmern in 22 europäischen Ländern durchgeführt. Den Ergebnissen zufolge plant nahezu die Hälfte der Deutschen (45,7 Prozent) innerhalb der nächsten fünf Jahre umzuziehen. In den anderen 21 europäischen Ländern liegt der Durchschnitt noch höher: Ganze 55,6 Prozent der befragten Europäer planen einen Umzug innerhalb der nächsten fünf Jahre. Kurt Friedl, CEO und Gesellschafter von Remax Germany, erklärt: „Das ruft die Immobilienmakler auf den Plan. In Zukunft müssen sie für Käufer und Mieter den immer knapperen Wohnraum nicht nur vermitteln. Sie sind immer öfter auch gefragt, wenn es um Themen wie Finanzierung, Sanierung oder Umzug geht. Das Aufgabengebiet des Maklers erweitert sich seit Jahren kontinuierlich. Die Neuausrichtung erfährt durch die aktuelle Entwicklung eine zusätzliche Dynamik“.

Umzugsbereitschaft: Europäer gehen es lieber langsam an

Von den 55,6 Prozent der Europäer, die in den nächsten fünf Jahren einen Umzug planen, wollen 16,2 Prozent in bis zu einem Jahr, 19,9 Prozent in bis zu zwei bis drei Jahren und 19,5 Prozent in bis zu vier bis fünf Jahren den Wohnort wechseln. Damit gehen es die Europäer im Vergleich zu den Deutschen etwas gemütlicher an. Denn von den 45,7 Prozent der Deutschen, die eine Umzugsbereitschaft zeigen, wollen 15,9 Prozent bereits in bis zu einem Jahr, 16 Prozent in bis zu zwei bis drei Jahren und 13,8 Prozent in bis zu vier bis fünf Jahren ein anderes Quartier beziehen. Friedl: „Der durch Corona-Pandemie, Home Office, Fachkräftemangel und New Work ausgelöste Wandel des Arbeitsmarkts und flexible Arbeitsmodelle schlagen sich nun in der Umzugsbereitschaft der Deutschen nieder. Wenn man von überall aus arbeiten kann und in Zeiten des Fachkräftemangels ferner keine Schwierigkeiten hat, eine neue Arbeit zu finden, kann man überall leben“.

Ein Haus mit Garten: Der deutsche Traum vom Eigenheim weicht der harten Realität
Unter den Europäern, die in den nächsten fünf Jahren einen Standortwechsel in Erwägung ziehen, wollen 65,2 Prozent eine Immobilie kaufen. Für knapp die Hälfte der erwerbswilligen Europäer (31,2 Prozent) kommt ein Wohnungskauf infrage. Jeder Fünfte (21,3 Prozent) dagegen kauft lieber ein Einfamilienhaus und 12,7 Prozent ein Reihenhaus oder eine Doppelhausha?lfte. Langfristig eine Immobilie mieten wollen hingegen nur 17,8 Prozent. 5,6 Prozent wollen nur kurzfristig mieten.

Ähnlich hoch ist die Anzahl der Deutschen, die sich einen langfristigen Mietvertrag vorstellen können: Einer von fünf (20,6 Prozent) möchte auf lange Sicht lieber mieten als kaufen. Hinzu kommen 4,1 Prozent, die sich einen kurzfristigen Mietvertrag vorstellen können. Friedl: „Mit Blick auf die Zahlen erwarten wir eine hohe Fluktuation auf dem Mietwohnungsmarkt in den nächsten fünf Jahren“. Der Traum vom Wohneigentum ist laut Remax Germany aber trotz Zinsanstieg und Inflation weiterhin existent – oder gerade deswegen.

Mehr als die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) kann sich laut der Europastudie des Maklerhauses vorstellen, in den nächsten fünf Jahren eine Immobilie zu erwerben. 26,7 Prozent möchten dabei lieber eine Wohnung kaufen, während sich 17,7 Prozent den Erwerb eines Einfamilienhauses und gar 11,6 Prozent ein Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte vorstellen können. „Die Immobilienkaufbereitschaft fällt in Deutschland traditionell geringer aus als im europäischen Vergleich. Aber gerade in den deutschen Großstädten erleben wir aktuell eine Trendwende: Dort überholen möglicherweise schon bald die Mietkosten die Kaufpreise. Der Immobilienerwerb in der Bundesrepublik erfährt trotz hoher Zinsen, Inflation und der Kaufpreissteigerung der letzten Jahre eine Neubewertung. Dabei setzt die Mehrheit lieber auf eine Wohnung, da diese eher leistbar ist als ein Haus. Der Traum vom deutschen Eigenheim scheint vorerst ausgeträumt“, erklärt Friedl.

Dem Experten zufolge spielt die Immobilie vor allem als Absicherung gegen Altersarmut eine immer größere Rolle. Friedl: „Im Alter gibt es mittlerweile auch in Deutschland Modelle, die eine Immobilienverrentung, beispielsweise im Form des Teilverkaufs, ermöglichen. Das erlaubt den Menschen in ihrer Immobilie weiter zu wohnen und gleichzeitig etwas vom investierten Geld wieder zu kriegen, um den Lebensabend angenehmer und ohne Geldnöte zu gestalten“. Erst im vergangenen Jahr war Remax Germany mit Heimkapital eine Kooperation unter dem Namen Maxxcapital eingegangen, um Kunden in Zukunft Immobilienteilverkäufe zu ermöglichen.
Über den Remax-Europa-Wohnimmobilien-Trendreport

Das Maklernetzwerk hat die Befragung unter 16.000 Personen verschiedenen Geschlechts (männlich, weiblich, divers) zwischen 18 und 65 Jahren durchgeführt, um aufkommende Trends zu erkennen und zu verstehen, die den Immobilienmarkt und damit auch den Maklermarkt in den kommenden Jahren beeinflussen werden. Die Befragung wurde in 22 europäischen Länder – Bulgarien, Deutschland, England, Finnland, Frankreich, Griechenland, Israel, Italien, Kroatien, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweiz, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ungarn und Wales sowie Israel durchgeführt.







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