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17.03.2023 Bauzinsen in Aufwärtsbewegung

Dass in den nächsten Monaten weitere Zinsschritte bei EZB und Fed folgen werden, galt als sicher. Die Insolvenz der Silicon Valley Bank verbunden mit Sorgen über eine mögliche neue Finanzkrise sorgten im Vorfeld des EZB-Zinsentscheids aber für Unruhe.
Letztendlich blieb die Europäische Zentralbank bei ihrer ursprünglichen Ankündigung und erhöhte den Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,5 %. „Sie stützt sich dabei auf die ökonomische Grundsituation, die sich kaum verändert hat. Das ist z. B. an der vorläufigen Inflationsentwicklung im Februar und einer Kerninflation auf Rekordhöhe abzulesen“, kommentiert Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH.

Die EZB begründete ihre Entscheidung ferner damit, dass sich der Bankensektor des Euroraums widerstandsfähig zeige, die Kapital- und Liquiditätspositionen solide seien. Bei Bedarf sieht die EZB sich in der Lage, das Finanzsystem mit Liquiditätshilfen zu unterstützen. „Bis vor kurzem wurde bereits über den Ausgang des nächsten Zinsentscheids im Mai spekuliert“, ergänzt Haffner. „Inzwischen scheint der geldpolitische Weg der EZB nach dem heutigen Zinsschritt wieder offener zu sein.“

Der Chef der Federal Reserve, Jerome Powell, möchte sich vor dem US-Zinsentscheid nicht festlegen. „Die Fed könnte ebenfalls einen weiteren Zinsschritt beschließen“, meint Haffner. „Eine Anhebung der Zinsen wird die US-Notenbank stark abhängig von der Stabilität des Arbeitsmarkts und weiteren ökonomischen Daten machen.“

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen vollzogen bis Mitte März eine leichte Aufwärtsbewegung. Die 10-jähigen Zinsbindungen stiegen von 3,25 auf 3,49 %, die 15-jährigen von 3,46 auf 3,67 %. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen fiel allerdings seit Anfang März um rund 0,5 %.

„Der Trend der Anleihenrendite könnte sich sukzessive auf die Bauzinsen niederschlagen und zwischenzeitlich für Entspannung sorgen“, erläutert der Qualitypool-Geschäftsführer. „Die Produktanbieter haben die Zinsen zuletzt bereits gesenkt. Auf dauerhaft niedrigere Zinsen kann der Finanzierungsmarkt vorerst aber nicht hoffen. Laut Bundesbank war das Volumen für Immobilienfinanzierungen im Januar weiter rückläufig, eine Bodenbildung ist noch nicht erkennbar. Bei den Anfragen sehen wir inzwischen eine leicht positive Indikation.“

Zugleich mehren sich die Zeichen, dass sich der Immobilienmarkt deutlicher bewegen wird. Laut einer Studie der Bundesbank sind u. a. Wohnungen in Großstädten deutlich überteuert. Die Preise für Immobilien müssen nach Einschätzung Haffners merklich nachgeben, um den Erwerb perspektivisch wieder für eine größere Kundengruppe zu ermöglichen.

Tendenz:

Kurzfristig: leicht aufwärts
Langfristig: leicht aufwärts




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