News RSS-Feed

03.10.2022 Hamburg Industrie & Logistik: Flächenumsatz sinkt, Trend zum Mieten

Der Markt für Logistikflächen und Industrieobjekte in Hamburg hat im bisherigen Jahr 2022 deutlich an Dynamik eingebüßt. Waren im – allerdings überdurchschnittlich starken – Vorjahr bis zum Ende des dritten Quartals 459.000 Quadratmeter an Flächen gehandelt worden, wurden in diesem Jahr bisher 397.000 Quadratmeter umgesetzt. „Das entspricht einem Minus von 13,5 Prozent”, bilanziert Nils Behncke, Immobilienberater für Industrie bei Engel & Völkers Commercial Hamburg. „Die aktuelle Unsicherheit gerade im produzierenden Gewerbe wirkt sich deutlich auf die Flächenumsätze aus.”

Bislang ist das Jahr 2022 in Hamburg von großen Vermietungen geprägt. Schon in den ersten beiden Quartalen war eine hohe Anzahl an Logistik-Neubauten fertiggestellt und vermietet worden. Das dritte Quartal stand vor allem im Zeichen des Nutzers Picnic, einem Online-Supermarkt mit Sitz in den Niederlanden. „Das Unternehmen hat in Hamburg in diesem Jahr mehrere große Flächen angemietet, unter anderem Logistikzentren im Hafen und im nördlichen Umland”, so Behncke. Wie bei Picnic waren auch alle anderen großen Vermietungen Erstbezüge im Neubau, da in Hamburg derzeit kaum Bestandsflächen in einer Größenordnung über 10.000 Quadratmeter auf dem Markt sind. „Das zeigt, dass in Hamburg und im Umland noch Potenzial für weiteren Neubau da ist”, betont Industrieberater Behncke.

Trend: Mieten statt Kaufen

Unter anderem aufgrund der steigenden Zinsen für Kauffinanzierungen sowie Material- und Personalmangel am Bau zeigt sich seit dem Frühjahr ein interessanter Trend am Markt für Logistik- und Industrieimmobilien: Das Mieten wird für sich ansiedelnde Unternehmen immer attraktiver und so entscheiden sie sich zunehmend gegen den Kauf oder Neubau eigener Flächen und Objekte. Die Nachfrage spiegelt sich auch in der Entwicklung der Mietpreise wider. Inzwischen sind Anmietungen im Neubau kaum noch unter 7 Euro pro Quadratmeter realisierbar. „Auch auf die Dauer der Vertragslaufzeiten wirkt sich dieser Trend aus. So müssen sich Unternehmen zunehmend auf Vertragsangebote mit Laufzeiten von mehr als den klassischen fünf, sieben bzw. zehn Jahren einstellen”, sagt Industrie-Experte Nils Behncke.






Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!