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09.09.2015 Investoren richten ihren Blick auf Studentenwohnungen

Kapitalgeber haben Studentenwohnungen als Investitionsklasse entdeckt: Nach JLL-Analysen sind im vergangenen Jahr in Deutschland rund 232 Millionen Euro in Häuser für Studierende geflossen, immerhin 40 % mehr als noch im Jahr 2013 und zugleich ein neuer Spitzenwert in dieser Immobiliengruppe, die weiteres Wachstumspotenzial verspricht. Der Grund: "Durch die Umstellung auf das Abitur nach 12 Schuljahren strömen derzeit deutlich mehr Studenten an die deutschen Universitäten. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Unterkünften", erklärt DR. KONSTANTIN KORTMANN, bei JLL Team Leader Residential Investment Germany. Aktuell gibt es rund 2,7 Millionen Studierende in Deutschland.

Es sind die Rahmenbedingungen des deutschen Bildungssystems, die die Nachfrage nach Studentenunterkünften auch künftig steigen lassen: "Die Bundesregierung fördert Akademiker, zugleich wächst die Mobilität bei den Studenten", sagt KORTMANN, "diese gehen zum Studium meist in andere Städte. Bei den Eltern wohnen nur noch wenige." Zugleich sei es für die jungen Menschen aber auch schwierig, eine eigene, bezahlbare Wohnung zu finden.
Von Vorteil ist allerdings, dass das Erststudium an öffentlichen Universitäten in der Regel gebührenfrei ist. Zugleich haben Akademiker derzeit gute Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Entsprechend lukrativ ist es für Investoren und Entwickler, in die wissenschaftliche Elite von morgen zu investieren. Zumal die rechtlichen Vorgaben für Studentenwohnungen in Deutschland eher gering sind.

Zusätzliche Objekte entstehen derzeit durch die Umwandlung von Büro- in Wohnraum. Der Vorteil: Studenten haben meist andere Ansprüche an ihren Wohnraum und die Lage als andere Mieter. Daher können auch Gebäude an großen Straßen und Bahnstrecken genutzt werden.

Rund 90 Prozent aller Objekte sind derzeit noch in öffentlicher Hand. Doch der Bedarf an privatem Kapital für Neubauten und Renovierungen ist groß. "Vor allem im hochwertigen Segment sind einige Projekte auf dem Weg", bestätigt KORTMANN.

Während internationale Direktkäufe noch die Seltenheit sind, sind bereits einige Fonds engagiert. So investierte die britische LJ Group vor einem Jahr 100 Millionen Euro in das deutsche Projekt Cresco Urban Yurt. In Berlin sollen am Frankfurter Tor derweil 552 Studentenwohnungen entstehen: Investitionssumme 60 Millionen Euro.


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