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28.07.2015 Studentenwohnungsmarkt: Wachsendes Angebot durch Privatinvestoren geht mit steigenden Transaktionsvolumina einher

Seit etwa fünf Jahren erfährt der deutsche Studentenwohnungsmarkt einen Boom beim Bau privat finanzierter und betriebener Studentenapartments. Dies führt zu einer Vergrößerung des investierbaren Bestandes und mithin zu langfristig deutlich steigenden Transaktionsvolumina. Das ist das Ergebnis des heute von Savills, einem der führenden, weltweit tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen, veröffentlichten Marktberichts zum deutschen Studentenwohnungsmarkt. „Das sich seit etwa fünf Jahren rasant entwickelnde private Angebot weckt zunehmend auch das Interesse neuer Akteure am Investmentmarkt“, stellt Matthias Pink, Director und Head of Research Germany bei Savills, fest. „Im letzten Jahr wurde mit mehr als 200 Mio. Euro nicht nur das bisher mit Abstand höchste Transaktionsvolumen am Investmentmarkt für Studentenwohnanlagen registriert, es traten auch erstmals Pensionskassen und Versicherungen als Käufer in Erscheinung“, führt Pink weiter aus. „Durch die gut gefüllte Projektpipeline wird sich der investierbare Bestand zukünftig deutlich erhöhen, wodurch langfristig mit wesentlich höheren Transaktionsvolumina zu rechnen ist“, ergänzt Marcus Roberts, Head of Student Investment bei Savills.

Die Voraussetzung für die Entwicklung eines privaten studentischen Wohnungsmarktes war und ist zum Einen das unzureichende Angebot der Studentenwerke, zum Anderen vor allem die zunehmende Verdrängung der Studenten vom freien Wohnungsmarkt. Denn bei den privaten Akteuren stehen bislang insbesondere die großen Hochschulstädte mit angespannten Wohnungsmärkten im Fokus, in denen es an kleinen und für Studenten erschwinglichen Wohnungen mangelt. In diesen Städten haben Studierende immer größere Schwierigkeiten eine passende Wohnung zu finden. Genau solche kleinen Wohneinheiten mit in der Regel 20 bis 25 m² werden von den privaten Akteuren gebaut, die damit auf die Angebotslücke am freien Wohnungsmarkt reagieren. Dabei handelt es sich bei der Mehrzahl der privaten Wohnanlagen um Neubauobjekte, die sich in der Hälfte aller Fälle in durchschnittlichen Wohnlagen befinden.

Während die Privatanbieter nahezu ausnahmslos Apartments bauen, sind die Bestände der Studentenwerke und anderer gemeinnütziger Träger noch zu fast zwei Dritteln von Zimmern in Wohngemeinschaften geprägt. „Die unterschiedlichen Qualitäten der Wohnobjekte und der Art sowie Ausstattung der Wohneinheiten resultiert in einer Zweiteilung des Marktes im Hinblick auf die Preisgestaltung“, konstatiert Pink. So wird das obere Preissegment (mehr als 450 Euro All-In-Miete je Wohnplatz) fast ausschließlich von privaten Trägern besetzt, wohingegen die Studentenwerke fast ausschließlich im unteren Preissegment aktiv sind. „In das obere Preissegment wird auch der Großteil der bisher geplanten und in Bau befindlichen privaten Wohnanlagen fallen“, betont Pink und ergänzt: „Das Vordringen in das mittlere Preissegment ist bislang noch keinem Anbieter in größerem Umfang gelungen. Die Bemühungen zur Erschließung der Einkommensmitte nehmen jedoch spürbar zu und dürften bald erste Früchte tragen“.



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