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20.07.2015 Nassauische Heimstätte/Wohnstadt: Jahresplus für Wohnungsinvestitionen

„Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt hat 2014 mit 37 Millionen Euro ein Jahresergebnis erzielt, das 12 Prozent über dem Vorjahresergebnis liegt“, teilte die Aufsichtsratsvorsitzende Umweltministerin Priska Hinz auf der Bilanzpressekonferenz mit. Auch wenn die Wohnstadt nach wie vor schwarze Zahlen schreibe, habe man das gute Ergebnis aus dem Vorjahr mit aktuell 1,4 Millionen Euro nicht halten können. Das deutliche Umsatzplus der Nassauischen Heimstätte von 28 Prozent auf aktuell 35,6 Millionen Euro gleiche das aber mehr als aus.

Das mit rund 60.500 Wohnungen an 137 Standorten größte hessische Wohnungsunternehmen nutze das erfreuliche Umsatzplus für weitere Investitionen. „Die Unternehmensgruppe wird bis einschließlich 2019 rund 574 Millionen Euro in Neubauvorhaben und weitere rund 519 Millionen Euro in die Modernisierung und Instandhaltung ihres Bestandes investieren“, kündigte Hinz an. Insgesamt rund 1.900 Wohnungen würden so in einer Mischung aus Eigentums- und Mietwohnungsbau vor allem in der Rhein-Main-Region entstehen. Die Unternehmensgruppe strebe beim Mietwohnungsbau einen Anteil von 50 Prozent an geförderten Wohnungen an, um damit das Versprechen einzuhalten, zeitnah bezahlbaren Wohnraum für die Menschen in Hessen zu schaffen, so die Ministerin weiter. So habe sie erst gestern das Vergnügen gehabt, in Kelsterbach mit dem ersten Spatenstich den Baubeginn für 80 zur Hälfte geförderte Miet-wohnungen zu feiern. Im Herbst werde die Nassauische Heimstätte außerdem mit dem Bau weiterer 125 Mietwohnungen in Offenbach beginnen. Das Bauprojekt Riedbergwelle mit 160 geförderten Wohnungen in Frankfurt schreite schnell voran und sie freue sich schon auf das Richtfest am 11. September.

Siemensgelände sichert kontinuierliches Bauvolumen in Frankfurt

Im Februar hatte die Unternehmensgruppe zusammen mit der Essener formart GmbH das 110.000 Quadratmeter große ehemalige Siemens-Areal zwischen den Frankfurter Stadtteilen Rödelheim und Bockenheim erworben. „Damit konnten wir an unserem Kernstandort endlich wieder eine große Fläche erwerben, die uns für einige Jahre ein kontinuierliches Bauvolumen sichert. Alleine auf diesem Gelände werden wir zusammen mit formart bis zu 1.600 Eigentums- und Mietwohnungen realisieren, darunter auch den im Ballungsraum so dringend benötigten geförderten Wohnraum“, berichtete der Leitende Geschäftsführer Dr. Thomas Hain. Das sei ein schöner Erfolg, allerdings müsse man bei der Grundstücksakquise weiter am Ball bleiben und wolle auch die kommunalen Partner bei der Aktivierung von Baulandreserven nach Kräften unterstützen. „Insbesondere in der Rhein-Main-Region wird sich der Wohnungsmarkt auf absehbare Zeit nicht entspannen. Wir müssen und wollen mehr bauen und dazu brauchen wir Flächen“, brachte es Hain auf den Punkt.

Entlastung bei den hohen Nebenkosten

Rund 108 Millionen Euro habe man 2014 in die Instandhaltung und die Modernisierung des eigenen Wohnungsbestandes landesweit investiert, in diesem Jahr seien ebenfalls 104 Millionen Euro an Investitionen geplant und auf diesem Niveau wolle man die Bestandsinvestitionen auch in den nächsten Jahren halten. Davon entfallen rund 73 Millionen Euro auf Instandhaltung und 31 Millionen Euro auf Modernisierungsmaßnahmen. Während sich bei Instandhaltungen der Wohnkomfort kostenneutral für die Mieter verbessere, sei bei Modernisierungen gesetzlich eine Umlage von 11% der Kosten auf die Mieter vorgesehen. Die Nassauische Heimstätte bleibe da aber deutlich darunter und belaste ihre Mieter im Schnitt nur mit 6% Modernisierungsumlage.

Im vergangenen Jahr konnte die Nassauische Heimstätte durch Modernisierung ihrer Wohnungen den CO2-Ausstoß um rund 2.700 t/a reduzieren. Viel mehr jedoch profitierten die Mieter, die langfristig bei der so genannten zweiten Miete entlastet würden. Vorgesehen seien in diesem Jahr Modernisierungen in insgesamt 812 Wohnungen. Das heiße, Wohngebäude erhalten eine energiesparende Wärmedämmung mit neuem Fassadenputz. Viele Mieter könnten sich auch über grundlegend sanierte und modern ausgestattete Bäder freuen. Zusätzlich würden in den Wohngebäuden Heizungsanlagen ausgetauscht. Gasbefeuerte Brennwertkessel versorgten die Bewohner dann zentral mit Wärme und Warmwasser. Der Heizwärmebedarf lasse sich so um mehr als 50 Prozent senken – das mache sich im Geldbeutel der Mieter bemerkbar.

Bei Mieten 40 Prozent unter Landesschnitt

Das Vermietungsgeschäft habe sich in 2014 weiter gut entwickelt. Die im Bundesvergleich niedrigen Leerstände beliefen sich bei der Nassauischen Heimstätte auf 0,9 Prozent und insgesamt im Konzern auf 1,5 Prozent, die durchschnittliche Fluktuationsrate der Mieter im Konzern betrage 7,2 Prozent. Das seien im Branchenvergleich sehr gute Kennzahlen.

Mit einer durchschnittlichen Sollmiete im Konzern von 5,27 Euro/qm liege man rund 40 Prozent unter dem hessischen Durchschnitt und werde damit nach wie vor der gesellschaftsvertraglichen Verpflichtung, breite Schichten der Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen, gerecht. Man gehe sogar deutlich darüber hinaus. Man habe wieder rund 750.000 Euro für Maßnahmen des Sozialmanagements bereitgestellt, um erfolgreiche Kinder- und Jugendprojekten wie die Kleinen Feger oder das eigene Ferienprogramm in den Siedlungen fortzuführen. Auch das Wohn-Service-Team mit haushaltsnahen Dienstleistungen und die speziellen Angeboten für Senioren in Kooperation mit Sozialverbänden und der Deutschen Gesellschaft für Seniorenberatung hätten sich sehr bewährt und würden von den Mietern begeistert angenommen.

Erfolgreiches Bauträgergeschäft

Einen wichtigen Beitrag zum positiven Jahresergebnis der Unternehmensgruppe hätten die erfolgreichen Immobilienprojekte der Tochter NH ProjektStadt im Bauträgergeschäft geliefert, so der verantwortliche Geschäftsführer Prof. Dr. Joachim Pös. 110 Wohnungen und 6 Gewerbeeinheiten seien 2014 in Frankfurt fertiggestellt worden. Im Wiesbadener Künstlerviertel seien zurzeit 56 Eigentumswohnungen in Bau, die voraussichtlich noch in diesem Jahr fertiggestellt würden. Ein weiterer Bauabschnitt im Künstlerviertel mit 33 Eigentums-wohnungen und 12 Reihenhäusern stehe vor dem Baubeginn. Auch mit dem Bau von 71 Eigentumswohnungen auf dem Frankfurter Riedberg wolle man noch in diesem Herbst beginnen. Das zurzeit größte Bauprojekt der Unternehmensgruppe, das Wohnhochhaus PRAEDIUM im Frankfurter Europaviertel, liege ebenfalls voll im Plan. Ende Juli werde man den Grundstein legen und habe aktuell bereits rund die Hälfte der 242 Wohnungen verkauft. „Es brummt zurzeit im Bauträgergeschäft, wie man so schön sagt, und ich freue mich, dass wir noch weitere Projekte für die Zukunft in der Pipeline haben. Denn die Deckungsbeiträge aus dem Verkauf der Eigentumsmaßnahmen brauchen wir dringend, wenn wir unser ambitioniertes Investitionsprogramm auch im geförderten Mietwohnungsbau stemmen wollen“, machte Pös deutlich.

Neue Herausforderungen in der Stadtentwicklung

Mit rund 180 Projekten in 122 Kommunen sei man in Hessen und Thüringen der größte Entwicklungsträger mit öffentlichem Hintergrund und ein wichtiger Dienstleister und Problemlöser für Kommunen und das Land. „Neben den klassischen Herausforderungen durch den strukturellen Wandel und die demografische Entwicklung, durch die Wanderungsbewegungen der Bevölkerung oder den Wegzug von Unternehmen bzw. Streitkräften müssen sich Kommunen neuen Aufgaben stellen“, verdeutlichte Pös, der auch die Stadtentwicklung unter der Marke NH ProjektStadt verantwortet. Deshalb müssten neben die klassischen Instrumente aus der Stadtsanierung, dem Stadtumbau, der Sozialen Stadt oder der Konversion, die nach wie vor das Kerngeschäft ausmachten, neue Ideen und Produkte treten. Jüngstes Beispiel sei eine Koordinierungsstelle für die Integrierte Flüchtlingsansiedlung, die man zurzeit im Hause aufbaue. Die menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen sei ohne Frage die größte Herausforderung, der sich im Moment alle Kommunen gegenüber sehen. Ihnen wolle man mit städtebaulicher Expertise, der großen Erfahrung in Moderations- und Beteiligungsprozessen aber auch ganz praktisch beim Bau moderner, architektonisch ansprechender und modularer Flüchtlingsunterkünften helfen, so Pös.

Ein weiterer Schwerpunkt mit zunehmender Bedeutung bleibe der kommunale Klimaschutz, für den Kommunen Beratungsleistungen der Spezialisten aus der NH ProjektStadt in Anspruch nähmen. Im Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ der KfW und des Bundes habe man weitere Projekte in Baunatal und im Werra-Meißner-Kreis akquirieren können und auch Kommunale Klimaschutzkonzepte würden vermehrt nachgefragt.


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