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25.06.2015 Quartier Guter Freund schafft bezahlbaren Wohnraum in Aachen

Wie in vergleichbaren Städten auch, ist in der Universitätsstadt Aachen bezahlbarer Wohnraum knapp. Um das zu ändern, geht ein landesweites Vorzeigeprojekt nun in die Startphase: Das Quartier „Guter Freund“ in Aachen-Forst hat nach der Förderzusage des Landes NRW über 20,4 Mio. Euro nun auch die Baugenehmigung erhalten, sodass jetzt die Ausführungsplanung sowie die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen laufen. Somit kann voraussichtlich im Herbst mit den Arbeiten des ersten Bauabschnitts begonnen werden. Am Ostrand der Innenstadt entstehen dann 248 neue Wohnungen, von denen 183 öffentlich gefördert sind. Die ersten Mieter werden voraussichtlich im Sommer 2017 ihre bezahlbaren Wohnungen beziehen können.

Herausragend sind bei diesem Projekt gleich zwei Merkmale: Zum einen macht die Förderung in Form eines zinsgünstigen Darlehens des Landes NRW über 20,4 Millionen Euro den „Guten Freund“ zu einem der größten Projekte des geförderten Wohnungsbaus in ganz Nordrhein-Westfalen. Zum anderen haben sich die Stadt und die Landmarken AG, Aachener Investor und Projektentwickler, auf eine besonders hochwertige Ausführung verständigt: Die Gestaltung mit viel Grün, modernen Klinkerfassaden, Terrassen, Balkonen und bodentiefen Fenstern bietet den künftigen Bewohnern weit mehr als den Standard vergleichbarer Förderprojekte.

In den Genuss der mietpreisgebundenen Wohnungen sollen in Aachen insbesondere sogenannte Key-Worker kommen, also Handwerker, Krankenschwestern oder junge Akademiker. Die Infrastruktur ist ideal für junge Familien: Der Bahnhof Rothe Erde und mehrere Buslinien liegen in unmittelbarer Nähe, die Nahversorgung ist mit der Shopping Mall „Aachen Arkaden“, Supermärkten und Getränkehandel in direkter Umgebung gewährleistet. Zur familienfreundlichen Struktur des „Guten Freundes“ gehört auch eine Kita mit rund 875 Quadratmetern Fläche, U3-Betreuung und einer schöner Außenanlage, die die Landmarken AG in das Gelände integriert. Für Senioren – auch sie sind Zielgruppe des Vorzeigeprojekts – will der Projektentwickler eine Seniorentagespflege mit rund zwölf Plätzen einrichten. Sie soll samt großzügiger Terrasse ebenfalls auf dem Gelände entstehen. Abgerundet wird das Angebot für die Mieter durch eine Tiefgarage zum Abstellen der Autos.

Wohnungsbau rückt in den Fokus

Die Landmarken AG, ein sehr aktiver Projektentwickler in der Region Aachen, hat sich bisher vor allem als Entwickler und Betreiber von Handels- und Gewerbeimmobilien einen Namen gemacht, doch rückt der Wohnungsbau immer stärker in den Fokus. Für Landmarken-Vorstand Norbert Hermanns ist das Quartier „Guter Freund“ ein absolutes Vorzeigeprojekt: „Das Quartier ‚Guter Freund‘ bietet preiswerte, schöne Wohnungen in guter Qualität und attraktiver Lage mit zahlreichen Extras“, so der Investor.

Wie bedeutend das neue Quartier für die Stadt Aachen ist, verdeutlichen die Daten des aktuellen Wohnungsmarktberichts. Obwohl die Bevölkerung stetig wächst, sank die Zahl der geförderten Wohnungen von 11.268 im Jahr 2009 auf 10.340 im Jahr 2013, das ist ein Verlust von fast 1000 geförderten Wohnungen in nur vier Jahren. Rund 300 weitere Wohnungen sind laut Berechnungen der Stadt im Jahr 2014 aus der Förderung gefallen. Ausreichender und bezahlbarer Wohnraum sei nicht nur verstärkt gefragt, sondern auch von Nöten, sagt Aachens OB Marcel Philipp deshalb in dem kürzlich erschienen Bericht: Es bedürfe „erhöhter Anstrengungen, bezahlbaren Wohnraum in Aachen über Investoren verstärkt zu akquirieren und dabei den geförderten Wohnraum nicht aus Acht zu lassen“, so der OB.

Genau diesen Bedarf befriedigt die Landmarken AG nun mit ihrem Angebot. Zwischen 5,75 und 6,65 Euro pro Quadratmeter wird die Kaltmiete betragen – deutlich unter dem Aachener Durchschnittsmietpreis von derzeit 8,85 Euro pro Quadratmeter. Auch die nicht mietpreisgebundenen Wohnungen werden preislich voraussichtlich knapp unter dem Niveau des Aachener Mietspiegels liegen.

Der Investor plant, die geförderten Wohnungen zumindest 25 Jahre lang – so lange gilt die Mietpreisbindung – im eigenen Bestand zu halten. Auch deshalb sind Bauweise und Einrichtung des gesamten Quartiers, inklusive der Innenausstattung der Wohnungen, besonders hochwertig ausgelegt. „Wohnen mit Qualität, aber bezahlbar“, beschreibt Projektleiterin Christine Rumpf von der Landmarken AG das Prinzip. Und es könnte durchaus in Serie gehen, das Vorzeigequartier „Guter Freund“ sozusagen als Prototyp für vergleichbare Entwicklungen in anderen Städten: „Unsere Erfahrungen mit dem Quartier ‚Guter Freund‘ sowie die gute Zusammenarbeit unseres Teams mit dem Land NRW sowie kommunalen Behörden und der Lokalpolitik machen uns sehr zuversichtlich, was die Verwirklichung auch an anderen Standorten in Deutschland angeht. Der Mangel an Wohnraum ist schließlich kein reines Aachener Problem, für das wir hier aber nun eine sehr gute Lösung entwickeln“, so Rumpf weiter.

Hoher Servicestandard, gute Durchmischung

Dank der geplanten Einrichtungen vor Ort – Kita, Seniorentagespflege, eine eigens angesiedelte Hausverwaltung – rechnet die Stadt Aachen mit einem hohen Servicestandard für die Mieter einerseits und einer guten Durchmischung der Mieter andererseits. Dazu sollen auch die intensive Begrünung des Außengeländes und die unterschiedlichen Größen und Zuschnitte der 1,5- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit 45 – 120 qm beitragen. Darüber freut sich auch Aachens Oberbürgermeister: „Das Projekt 'Guter Freund' unterstützt unsere Bemühungen, bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen. In dieser Größenordnung ist es ein wichtiger Beitrag, diesem Ziel gerecht zu werden“, so Marcel Philipp.

Das Quartier wird auf einem ehemaligen Militärgelände entstehen, die notwendigen Abrissarbeiten wurden bereits komplett abgeschlossen. Die Gesamtfläche erstreckt sich über rund 25.500 qm, wovon ca. 15.500 qm für den geförderten und freien Wohnungsbau genutzt werden. Die Mietwohnfläche wird ca. 18.086 qm betragen.

Insgesamt hat das Land NRW im Jahr 2014 Förderungsbewilligungen für 255 neue Wohneinheiten in Aachen erteilt, womit die Stadt in dieser Disziplin Platz drei hinter den wesentlich größeren Städten Köln und Düsseldorf einnimmt. Mit 183 Wohnungen stellt das Projekt „Guter Freund“ davon fast drei Viertel, was die Bedeutung dieses Quartiers für die Wohnlandschaft der Kaiserstadt nur unterstreicht.


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