News RSS-Feed

20.05.2015 Studenten werden vom Wohnungsmarkt verdrängt, weil kleine Wohnungen fehlen

Studierende in Deutschland werden zunehmend vom freien Wohnungsmarkt verdrängt, weil es an kleinen Wohnungen fehlt. Dies ist das Ergebnis einer heute von Savills veröffentlichten Studie, die den Auftakt einer Reihe von vier Veröffentlichungen zum studentischen Wohnungsmarkt bildet.

Seit 2010 stieg das durchschnittliche Einkommen von Studierenden um lediglich 7 %, wohingegen die durchschnittlichen Wohnungsmieten in den dreißig größten Hochschulstädten um mehr als 16 % anstiegen. Die Folge: Studierende können sich immer weniger Wohnfläche leisten. Ausgehend von der Annahme, dass sie durchschnittlich 40 % ihres monatlichen Einkommens für die Nettokaltmiete aufwenden, können sich die Studenten heute nur noch 42 m² Wohnfläche leisten, 4 m² weniger als vor zehn Jahren. In Städten mit überdurchschnittlichen Mieten ist es noch deutlich weniger. In München reicht das Budget beispielsweise nur noch für 26 m² Wohnfläche.

„Grundsätzlich sind viele Haushalte in den großen Städten mit dem Problem konfrontiert, dass sie aufgrund der stark gestiegenen Wohnungsmieten entweder mit weniger Wohnfläche vorlieb nehmen oder einen größeren Teil ihres Einkommens für die Miete aufwenden müssen“, erläutert Matthias Pink, Director und Head of Research Germany bei Savills. „Für Studierende sind die steigenden Mieten aber aus zwei Gründen besonders problematisch: Erstens ziehen sie häufiger um und sind daher viel eher mit Mieterhöhungen konfrontiert als langjährige Bestandsmieter. Zweitens verfügen sie über ein so geringes monatliches Einkommen, dass ihr Budget inzwischen in einigen Städten selbst für die kleinsten am Markt vorhandenen Wohnungen nicht mehr ausreicht“, so Pink weiter. Wegen des Auseinanderlaufens von studentischen Einkommen und Wohnungsmieten ist die Zahl der für Studierende erschwinglichen Wohnungen in den dreißig größten Hochschulstädten seit 2006 von etwa 1,7 Mio. auf 1,3 Mio. gesunken, während die Anzahl der Studierenden in diesen Städten im selben Zeitraum von knapp 1,2 Mio. auf knapp 1,5 Mio. gestiegen ist. Dieser Mangel an kleinen Wohnungen ist die Voraussetzung dafür, dass sich in Deutschland in den vergangenen Jahren ein privater Markt für (kleine) Studentenwohnungen entwickeln konnte. Die Entstehung dieses Marktsegmentes beleuchtet Savills in der kommenden Studie der Veröffentlichungsreihe zum studentischen Wohnungsmarkt.

Die Analyse „Studentisches Wohnen – Teil 1: Die Verdrängung“ steht auf www.savills.de zum kostenfreien Download zur Verfügung.



Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!