News RSS-Feed

08.04.2015 Investmentmarkt Frankfurt startet mit Rekordumsatz

Der Frankfurter Investmentmarkt hat das ausgezeichnete Vorjahresergebnis noch einmal um 29 % gesteigert. Mit gut 1,1 Mrd. € wurde darüber hinaus ein neuer Rekordumsatz für das erste Quartal erzielt und der zehnjährige Durchschnitt um 89 % übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater.

Bemerkenswert ist vor allem, dass dieses außergewöhnliche Resultat trotz eines sehr geringen Volumens (41 Mio. €) anteilig eingerechneter Portfoliodeals erreicht wurde. „Der Investmentumsatz mit Einzeltransaktionen hat damit erstmalig bereits im Auftaktquartal die Milliarden-Euro-Grenze durchbrochen“, erklärt Oliver Barth, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Frankfurter Niederlassungsleiter. „Im bundesweiten Vergleich liegt Frankfurt nahezu gleichauf mit München hinter dem bislang unangefochtenen Spitzenreiter Berlin. Zu den bedeutendsten Deals zählen unter anderem der Verkauf des Westend-Ensembles sowie der Deutsche Bank Filiale am Roßmarkt. Neben sieben größeren Transaktionen mit mindestens 50 Mio. € war auch im kleinteiligeren Segment ein sehr lebhaftes Marktgeschehen zu beobachten. Der durchschnittlich erzielte Verkaufspreis pro Transaktion liegt mit 34,5 Mio. € etwas über dem vergleichbaren Vorjahreswert.“

Vom starken Investoreninteresse haben alle Größenklassen profitiert, sodass eine vergleichsweise homogene Verteilung zu beobachten ist. Mit knapp 37 % Umsatzanteil führen Objekte über 100 Mio. € die Rangliste erwartungsgemäß an und verweisen Transaktionen von 50 bis 100 Mio. € mit gut 30 % auf Platz zwei. Nahezu gleichauf folgen die Klassen zwischen 25 und 50 Mio. € und von 10 bis 25 Mio. €, die 15,5 % bzw. 15,0 % zum Gesamtumsatz beitragen und relativ betrachtet gegenüber dem Vorjahr etwas verlieren. Deutlich weniger investiert wurde dagegen im kleinteiligen Bereich bis 10 Mio. €, der lediglich einen Anteil von knapp 3 % erreicht.

Auch zu Beginn des Jahres 2015 hat sich die in Frankfurt traditionell dominierende Assetklasse der Büroimmobilien als unschlagbar erwiesen und sich mit fast 81 % Umsatzanteil an die Spitze gesetzt. Die Internationalität und hohe Liquidität der Bankenmetropole ist für viele, gerade auch ausländische, Investoren ein wichtiges Investitionskriterium. Auf Platz zwei folgen Einzelhandelsinvestments mit knapp 6 %, die gegenüber dem Vorjahr leicht zugelegt haben. Vervollständigt wird das Führungstrio von Hotels, die mit gut 4 % allerdings deutliche Einbußen hinnehmen mussten. Gleiches gilt für Logistikdeals, die bislang nur knapp über 2 % zum Transaktionsvolumen beigetragen haben.

Klare Dominanz der City – Renditen haben weiter nachgegeben

Obwohl 45 % des Gesamtumsatzes dem value-add und opportunistischem Marktsegment zuzuordnen sind, entfallen rund zwei Drittel des Ergebnisses auf die Citylagen. Verantwortlich hierfür ist auch die Tatsache, dass sich Investoren vor dem Hintergrund der guten Marktsituation zunehmend auch an die Revitalisierung und/oder Neupositionierung schwieriger Objekte wagen, wenn die grundsätzliche Lagequalität stimmt. Platz zwei belegen eindeutig die Nebenlagen, die knapp ein Viertel zum Transaktionsvolumen beitragen und sich damit vor die Peripherie schieben (7 %).

Nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahres Spezialfonds mit knapp 60 % eindeutig dominierten, stellt sich die Situation aktuell etwas ausgeglichener dar. Klar in Führung liegen mit fast 38 % Umsatzanteil Pensionskassen, die sich einige großvolumige Büroobjekte gesichert haben. Mit deutlichem Abstand folgen auf Rang zwei Equity/Real Estate Funds, die knapp 18 % zum Transaktionsvolumen beisteuern. Einen zweistelligen Anteil erreichen darüber hinaus noch Projektentwickler, die auf 10 % kommen. Auf den weiteren Plätzen liegen relativ dicht beieinander die im letzten Jahr noch führenden Spezialfonds sowie Immobilienunternehmen, Corporates und Family Offices, die jeweils zwischen 5,5 und 6,3 % zum Ergebnis beitragen. Bemerkenswert ist der mit 61 % sehr hohe Anteil ausländischer Käufer, der den höchsten Stand seit 2007 erreicht. Am aktivsten waren asiatische Investoren, gefolgt von US-amerikanischen Anlegern und europäischen Käufern.

Aufgrund des großen Investorenwettbewerbs, in Verbindung mit dem sehr günstigen Zinsumfeld, haben die Renditen weiter nachgegeben und stehen unverändert unter Druck. Die Netto-Anfangsrendite für Büroobjekte liegt aktuell bei 4,40 %, womit Frankfurt deutschlandweit gemeinsam mit Berlin den dritten Platz hinter München und Hamburg belegt. Für Geschäftshäuser in Top-Lage sind mittlerweile Netto-Anfangsrenditen von 3,95 % anzusetzen und für Logistikimmobilien 6,00 %.

Erneut hervorragendes Jahresergebnis in Sicht

Im Augenblick zeichnen sich keine Entwicklungen ab, die das große Interesse der Investoren bremsen könnten. „Im Gegenteil“, sagt Oliver Barth. „Durch die expansive Geldpolitik der EZB sowie den deutlich gestiegenen Dollarkurs bestehen sogar realistische Chancen, dass die Nachfrage, gerade von ausländischen Anlegern, noch weiter anziehen wird. Berücksichtigt man weiterhin, dass sich bereits mehrere großvolumige Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich in der Endphase des Vermarktungsprozesses befinden, deutet alles auf einen erneut sehr guten Investmentumsatz hin, der den langjährigen Durchschnitt deutlich übertreffen wird.“



Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!