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18.03.2015 Zusätzlicher Logistikflächenbedarf in Europa von 8,7 Mio. m² bis 2020

In einer aktuellen Researchanalyse geht das internationale Immobiliendienstleistungs-Unternehmen Savills davon aus, dass sich die Nachfrage nach Logistikflächen bis 2020 europaweit auf 8,7 Mio. m² summiert. Gründe hierfür sieht Savills vor allem im explosionsartigen Wachstum des Online-Shopping, der Konsolidierung im Einzelhandel sowie den unterschiedlichen Vertriebswegen der großen Lebensmittelhändler. Vor dem Hintergrund des Volumenzuwachses des europäischen Marktes für Onlinehandel – laut einer Studie von Forrester wird für den Zeitraum der nächsten drei Jahre ein Anstieg von € 112 Mrd. auf € 233,9 Mrd. erwartet – ist davon auszugehen, dass die Vermietung von Logistikflächen weiterhin floriert.

Richard Sullivan, Head of Industrial and Logistics bei Savills UK, merkt an: „Obwohl man annehmen könnte, dass sich die Nutzer auf größere Flächen in den Metropolen der Länder und Kontinente konzentrieren, beobachten wir einen starken Anstieg der Nachfrage seitens Paketdiensten, die auf der Suche nach kleineren Flächen am Rande von Ballungsgebieten sind, da sie mit der städtischen Logistik ihre Schwierigkeiten haben. Darüber hinaus wird berichtet, dass bis zu 40 % online bestellter Waren retourniert werden, so dass hier eine völlig neue Assetklasse in Form von Retourenzentren im Entstehen ist.“

Das Logistik-Investitionsvolumen in Europa 2014 erhöhte sich Savills zufolge um 29 % auf € 30 Mrd., was weit über dem langfristigen Durchschnitt von € 22,2 Mrd. liegt und annähernd so hoch wie das Rekordergebnis von € 39,9 Mrd. im Jahr 2007 ist. Das Ergebnis ist im Wesentlichen den westeuropäischen Ländern zuzuschreiben, wobei UK und Deutschland im vergangenen Jahr zusammen für 54 % aller Logistikinvestments in Europa verantwortlich zeichneten. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr knapp 3,5 Mrd. Euro in Logistikimmobilien investiert – 70 % mehr als im Jahr davor.

Savills sieht einen Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und steigenden Einzelhandelsumsätzen sowie der Nachfrage nach Logistikflächen. Neun der Top-10-Länder, die ein BIP-Wachstum aufweisen, liegen in Ost- bzw. Südeuropa, so dass die Dominanz Westeuropas nachlassen könnte. Das deutlichste BIP-Wachstum wird mit + 4,6 % für Litauen prognostiziert, während der Durchschnitt bei + 1,9 % liegt.

Kevin Mofid, Director Commercial Research bei Savills, fügt hinzu: „Mit steigenden Umsätzen in Zentral- und Osteuropa müssen die Handelsunternehmen ihre Versorgungskette entsprechend anpassen. Märkte, in denen bisher nur geringe Investitionsvolumina generiert wurden und für die Wachstum prognostiziert wird – wie Bulgarien, Rumänien und die baltischen Staaten –, erweisen sich zunehmend als Alternative für den Einstieg in den europäischen Logistikmarkt.“


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