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14.01.2015 Rekordjahr am deutschen Hotelinvestmentmarkt

Die Hochphase des deutschen Hotelinvestmentmarkts hielt laut Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International 2014 weiter an. Das nach dem dritten Quartal erwartete Transaktionsvolumen wurde sogar deutlich überschritten. Mit knapp 3,1 Milliarden Euro wurde dem Hotelinvestmentmarkt ein Anstieg um 82 Prozent im Vergleich zum Vorjahr beschert und gleichzeitig der höchste Wert erreicht, der bislang registriert wurde. Etwa 2,9 Milliarden Euro wurden in Hotels investiert, die einen Verkaufserlös von über fünf Millionen Euro erzielten.

Andreas Erben, Geschäftsführer bei Colliers International Hotel:
„Wieder waren es vor allem die internationalen Käufer, die Investments auf dem deutschen Hotelmarkt tätigten. Für rund 64 Prozent, also rund 2,0 Milliarden Euro, des Transaktionsvolumens waren Käufer mit Sitz im Ausland verantwortlich. Auf Verkäuferseite zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Internationale Verkäufer trennten sich von Hotelimmobilien im Wert von gut 1,8 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Marktanteil von knapp 59 Prozent.“

Trotz eines Rückgangs um 17 Prozentpunkte zum Vergleichszeitraum im Vorjahr, stehen Hotels der 3-4 Sterne Kategorie in der Gunst der Investoren. Gut 1,6 Milliarden Euro (53 Prozent) wurden in dieser Kategorie umgesetzt. Im Budgetbereich konnte ein Anstieg um 4 Prozentpunkte auf 16 Prozent (483 Millionen Euro) am Transaktionsvolumen verzeichnet werden. Besonders aktiv zeigten sich Investoren im Luxussegment. Hier wurde mit einem Umsatz von 965 Millionen Euro (31 Prozent) eine Steigerung des Anteils am Transaktionsvolumen um 13 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr erreicht. Hierzu zählten beispielsweise das Jumeirah-Hotel, welches als Teil des Palais Quartiers in Frankfurt verkauft wurde, oder das Taschenberg Palais in Dresden.

Klarer Fokus auf Top-Standorten – Nebenlagen profitieren von Portfolios

Mehr als zwei Drittel des Transaktionsvolumens flossen in die sieben Top-Hotelstandorte Deutschlands - Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Im Rahmen von Einzel- und Portfolioverkäufen wurden hier 2,2 Milliarden Euro investiert. Dies entspricht einem Marktanteil von 71 Prozent. In den Nebenlagen gingen somit Investments im Wert von 900 Millionen Euro über die Bühne.

Andreas Trumpp MRICS, Head of Research bei Colliers International Deutschland:
„Außerhalb der Top 7-Standorte fanden – ohne Berücksichtigung der Portfolioobjekte – 44 Transaktionen mit einem durchschnittlichen Volumen von gut neun Millionen Euro statt. In den Topstandorten hingegen lag das Durchschnittsvolumen mit knapp 35 Millionen Euro deutlich höher. Insgesamt 39 Einzelverkäufe trugen zu einem Volumen von über 1,3 Milliarden Euro bei.“

Drei Branchen teilen sich den Markt

Auf Käuferseite waren Corporates und Eigennutzer die Gruppe mit der größten Investmenttätigkeit. Für rund 840 Millionen Euro (27 Prozent) erwarben diese Hotelobjekte überwiegend im Rahmen von Portfoliotransaktionen. Offene Immobilienfonds und Immobilienspezialfonds, die nachfragestärkste Branche aus dem Vorjahr, musste sich mit 830 Millionen Euro und knapp 27 Prozent am Transaktionsvolumen nur knapp geschlagen geben. Auf dem dritten Rang folgten Privatinvestoren und Family Offices. Diese investierten insgesamt 730 Millionen Euro (24 Prozent).

Die aktivste Branche auf Verkäuferseite waren Opportunity Fonds und Private Equity Fonds. Diese trennten sich von 75 Hotels mit einem Volumen von 790 Millionen Euro. Corporates und Eigennutzer folgten mit einem Transaktionsvolumen von 520 Millionen Euro und einem Marktanteil von 17 Prozent. Asset Manager und Fund Manager steuerten 510 Millionen Euro bei und sicherten sich einen Anteil von 16 Prozent.

Ausblick: Trotz Produktknappheit lässt hohe Nachfrage auf Wiederholung des Rekordjahres hoffen

„Aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und einer andauernd hohen Nachfrage sollte das Rekordergebnis keine Eintagsfliege gewesen sein“, sagt Erben. „Internationale Käufer sind weiterhin vor allem an großvolumigen Portfoliokäufen interessiert und werden auch zukünftig am deutschen Markt für rege Investmenttätigkeit sorgen. Allerdings herrscht auf Angebotsseite vor allem bei großvolumigen Portfolios derzeit Produktknappheit, was limitierende Auswirkungen auf das Transaktionsvolumen und gleichzeitig die Preisentwicklung haben kann. Sollten allerdings ausreichend Produkte verfügbar sein ist für das Jahr 2015 wiederum ein Transaktionsvolumen von über 3 Milliarden Euro realistisch.“


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