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16.12.2014 Ideenwettbewerb für Ex-US Hospital-Gelände in Heidelberg entscheiden

33 Architekten- und Planungsbüros haben für den Ideenwettbewerb zur Konversionsfläche US Hospital in Rohrbach städtebauliche Entwürfe eingereicht. Nun hat eine Jury die Arbeiten bewertet und einen Sieger gekürt: Der erste Preis geht an das Architekturbüro Hähnig – Gemmecke (Tübingen) die den Entwurf gemeinsam mit dem Landschaftsplaner Stefan Fromm (Dettenhausen) erarbeitet haben. „Insgesamt besticht die Arbeit durch die besonders gelungene Anbindung an die umgebenden Stadtteile sowie durch eine gute Verteilung und Proportionierung der öffentlichen Freiraumangebote“, stellte die Jury fest. Alle eingereichten Entwürfe sind nun bis zum 19. Dezember bei einer Ausstellung in der alten Feuerwache zu sehen.

Seit August dieses Jahres hatten die Architekturbüros an ihren Entwürfen für den von der Stadt Heidelberg ausgelobten Wettbewerb gearbeitet. Vorgabe war, auf dem rund neun Hektar großen Areal westlich der Karlsruher Straße eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Bildungseinrichtungen vorzusehen. Im Vordergrund sollte die Wohnnutzung stehen. Für zwei denkmalgeschützte Gebäude – ein Theater und eine Sporthalle – waren neue Nutzungen vorzusehen. Weitere Bestandsgebäude galten zudem als erhaltenswert. Ein besonderes Augenmerk sollten die Planer auf die Vernetzung des ehemaligen Kasernengeländes mit den umliegenden Stadtvierteln Alt-Rohrbach und Hasenleiser legen.

Stärken des Siegerentwurfs

„Genau diese Aufgabe hat der Siegerentwurf am besten erfüllt“, sagte Heidelbergs Erster Bürgermeister Bernd Stadel, der Mitglied der Fachjury war, bei der Ausstellungseröffnung am Freitagnachmittag in der alten Feuerwache. „Die Arbeit sieht drei optimal an die Umgebung angebundene und präzise platzierte Quartierszugänge vor. Auch der zentrale Quartierspark, der ebenso dem bestehenden Hasenleiser dienen soll, ist sehr gut angeordnet“, lobte Stadel.

Mit einer Bruttowohnfläche von rund 50 000 Quadratmeter – was nach gängigen Durchschnittsgrößen rund 500 Wohnungen entspricht – sei auch der Schwerpunkt richtig gesetzt. Die Wohngebäude sind am Quartiersrand in Zeilenbauweise vorgesehen. Im Zentrum gruppieren sich fünf Wohnblöcke mit jeweils gut nutzbaren Innenhöfen um einen etwa 6.000 Quadratmeter großen Park, der sehr gut mit den angrenzenden Nutzungen und Quartieren vernetzt ist. Für das bisherige Theater sieht der Entwurf auch künftig eine kulturelle Nutzung vor. In der Sporthalle ist ein Quartierstreff angedacht. In dem bestehenden und sehr markanten Längsbau an der Karlsruher Straße könnten Büros und Gewerbe, in den beiden Bestandgebäuden im Norden eine Kita sowie Studentenwohnungen untergebracht werden.

Die Jury vergab zudem zwei zweite Preise an die Arbeiten von Teleinternetcafé (Berlin)/TH Treibhaus (Hamburg) sowie ap 88 (Heidelberg)/Bresch Henne Mühlingshaus (Bruchsal). Einzelne Elemente dieser beiden Arbeiten seien sehr überzeugend und könnten in den Siegerentwurf eingearbeitet werden – beispielsweise wurde bei der Arbeit des Büros Teleinternetcafé die Vielfältigkeit der Baustrukturen und ein Neubauakzent an der Karlsruher Straße gelobt. Beim Entwurf des Heidelberger Büros ap88 überzeugte die Lage des Stadtparks und die Öffnung des Quartiers in Richtung Westen.

Ausstellung in der alten Feuerwache und weiteres Vorgehen

Die Ausstellung aller 33 eingereichten Arbeiten in der alten Feuerwache, Emil-Maier-Straße 16, ist nun vom 13. Dezember bis zum 19. Dezember 2014 zu folgenden Zeiten geöffnet: Samstag, 11 bis 15 Uhr; Montag bis Donnerstag, 15 bis 19 Uhr, und Freitag 12 bis 20 Uhr. Öffentliche Führungen sind dienstags, mittwochs und donnerstags, jeweils 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Entwürfe des städtebaulichen Ideenwettbewerbs werden den Bürgerinnen und Bürgern dann bei einem Bürgerforum am 10. März 2015 vorgestellt. Anschließend dienen die prämierten Arbeiten als Grundlage für die weitere Konkretisierung der Bebauung in Form eines Rahmenplans, aber auch schon bei der Suche nach Investoren sowie der Aufstellung eines Bebauungsplans.

Hintergrund: US Hospital in Rohrbach

Das Areal des US-Hospitals liegt im Süden des Stadtteils Rohrbach an der Karlsruher Straße. Das Armeekrankenhaus sicherte die medizinische und zahnärztliche Versorgung der Militärangehörigen und ihrer Familien für die Standorte Heidelberg, Mannheim, Worms und Karlsruhe. Das Areal ist rund neun Hektar groß und wurde im September 2013 von der US Army an den derzeitigen Eigner, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, zurückgegeben.



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