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07.11.2014 Weltweit positive Aussichten für den gewerblichen Immobilienmarkt

Trotz der zuletzt unruhigen Lage an den Finanzmärkten verbessern sich die wichtigsten Stimmungsindikatoren der weltweiten Immobilienmärkte weiter. Dies geht aus dem RICS Commercial Property Monitor für das dritte Quartal 2014 hervor.

Japan, Großbritannien und Neuseeland erholen sich weiter, und auch auf einigen europäischen Märkten, die von der Finanzkrise von 2008 besonders stark getroffen wurden, ist das Marktvertrauen deutlich gewachsen.

In Europa ist besonders die Wirtschaft in Ungarn dynamisch, was vor allem für die Mieterseite gilt. Die Nachfrage auf dem Mietmarkt ist gewachsen, was den Druck auf die Mieten für die kommenden 12 Monate erhöht. Dies ist auf den starken Beschäftigungsanstieg zurückzuführen, der sich in der ersten Jahreshälfte 2014 eingestellt hat.

In Russland ist die Stimmung dagegen gedrückt, was auf die Sanktionen zurückzuführen ist, die sich negativ auswirken und womöglich noch verschärft werden.

In Deutschland ist die wirtschaftliche Dynamik wie im übrigen Euroraum etwas abgeschwächt, und die Unsicherheit, zu der die EU-Sanktionen gegen Russland geführt haben, wirken sich ebenfalls auf die Wachstumsaussichten aus. Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt robust, was die Aussichten auf ein solides Mietwachstum im kommenden Jahr verbessert. Gleichzeitig lassen sich die Gewerbeimmobilieninvestoren nicht von der etwas unsicheren Gesamtlage beirren, denn die Käufernachfrage stieg im dritten Quartal schneller an als gewöhnlich. Das deutet darauf hin, dass die Kapitalwerte stabil bleiben.

Jens Giere MRICS, Vorsitzender der Professional Group Commercial Property der RICS Deutschland: „Mietsteigerungspotenzial und Wertentwicklung werden in Deutschland auch im Jahr 2015 realisierbar bleiben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine positive Entwicklung in den Big Six-Standorten grundsätzlich zwar vorhanden aber dennoch gebremst ist. Der Markt wird sich stärker ausdifferenzieren, was die Notwendigkeit von professioneller Beratung und Due Diligence-Prozesse evident werden lässt.“

In anderen Teilen Europas erholen sich einige der am stärksten von der Finanzkrise von 2008 getroffenen Märkte weiter. Das zeigt sich an der wachsenden Mieternachfrage und dem Interesse der Investoren. In Portugal, Spanien und Irland kehrt das Marktvertrauen seit 2013 zurück; ein Trend, der sich auch für die Zukunft abzeichnet. Die Aufwärtsbewegung wird die Mieterwartungen und die Preise für Gewerbeimmobilien mittelfristig wohl weiterhin stützen. In Großbritannien ist man sehr zuversichtlich, dass das jährliche BIP-Wachstum in beiden Bereichen über drei Prozent bleibt.

Wie auch in den letzten sechs Quartalen deuten die Stimmungsindikatoren für Japan darauf hin, dass sich die Investoren- und Mietermärkte auch zukünftig stark nach oben entwickeln, ganz besonders in den kommenden 12 Monaten. Diese hohen Erwartungen werden von den derzeit überaus günstigen Marktbedingungen noch weiter unterstützt.

Die Schwellenländer Brasilien, Indien, China und Südafrika (BRICS) bieten unterschiedliche Szenarien. Indien liegt bei der Stimmung am Markt vorne, hier wird ein beträchtliches Wachstum der Mieten und der Preise für Gewerbeimmobilien prognostiziert, das in den kommenden drei Jahren bei etwa zehn Prozent jährlich liegen soll. Eine große Rolle spielt dabei die indische Regierung, die vor kurzem Real Estate Investment Trusts (REITs) zugelassen hat. Die Erwartungen gehen dahin, dass die Finanzierung von Gewerbeimmobilien so erleichtert wird.

In China wächst das Angebot schneller als die Nachfrage, und zwar sowohl im Mieter- als auch im Investorensektor. Das deutet darauf hin, dass die Preisentwicklung bei Mieten und Gewerbeimmobilien in näherer Zukunft eher schwach ausfallen wird. Die Stimmung am chinesischen Immobilienmarkt blieb das zweite Jahr in Folge leicht negativ, seit 2009 geschieht dies zum ersten Mal. Auch in Südafrika lassen sich ähnliche Trends wie in China beobachten, doch hier ist das Investoreninteresse in den letzten drei Monaten gewachsen.

In Brasilien scheint das sich abschwächende Wirtschaftswachstum und das höhere Zinsniveau von der Immobilienbranche seinen Tribut zu fordern: Die Stimmungslage hat sich in allen Bereichen verschlechtert.

Simon Rubinsohn, RICS Chief Economist: „Die weltweite Erholung der Wirtschaft ist noch immer fragil, und das trotz der vielversprechenden Anzeichen in einigen Volkswirtschaften. Der aktuelle RICS Global Commercial Property Monitor unterstützt jedoch die Zuversicht: Er deutet auf ein leicht verbessertes Umfeld für den Mieter- und Investmentmarkt hin. Ob dieser positive Trend aufrechterhalten werden kann, hängt ganz besonders davon ab, ob man in dem insgesamt eher ungünstigen Umfeld standhalten kann.“



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