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14.10.2014 Rekordumsatz am Investmentmarkt für Hotels

In den ersten neun Monaten 2014 sind am Hotelimmobilienmarkt 1,95 Milliarden Euro investiert worden. Damit wurde das Ergebnis des Vorjahreszeitraums von 1,07 Milliarden Euro um 83 Prozent gesteigert. Das Gesamtergebnis aus dem Jahr 2013 wurde ebenfalls bereits um 13 Prozent übertroffen. Das geht aus einer Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE hervor. Im dritten Quartal wurden knapp 500 Millionen Euro umgesetzt. "Der deutsche Hotelinvestmentmarkt profitiert weiterhin von einer starken Nachfrage von ausländischen und inländischen Investoren, dabei sind auch Player, die sich vorher nicht für Hotelimmobilien interessiert haben", sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels für Deutschland und Osteuropa bei CBRE. Die Anzahl der verkauften Hotels, inklusive Portfolio-Assets, hat sich von 72 in den ersten drei Quartalen 2013 auf 163 in diesem Jahr mehr als verdoppelt. 52 Transaktionen lagen dabei über der 10 Millionen-Marke. Das durchschnittliche Volumen bei Transaktionen über 10 Millionen lag bei rund 27 Millionen Euro. Der Anteil des Hotelinvestmentmarktes am gesamten Gewerbeimmobilienmarkt steigt von 6,6 Prozent in den ersten drei Quartalen 2013 auf 7,7 Prozent von Januar bis September im laufenden Jahr.

Portfoliotransaktionen verantwortlich für Anstieg Maßgeblich für den starken Anstieg sind zwei großvolumige Portfoliotransaktionen aus dem ersten Halbjahr: der Verkauf des Moor Park Portfolios an Accor und der Verkauf eines europäischen Portfolios von Holiday Inn, Holiday Inn Express und Crowne Plaza Hotels an Apollo Real Estate. Im dritten Quartal hat der von CBRE Global Investors aufgelegte Hotelinvestment-Fonds Dynamique Hotels darüber hinaus ein deutsches Balladins Hotelportfolio bestehend aus zehn Hotels (1.246 Zimmer) an den Standorten Braunschweig, Bad Bramstedt, Bremen, Dortmund, Mannheim, Neu-Isenburg, Offenburg, Peine, Sindelfingen und Troisdorf an die Louvre Hotels Group und den eurasischen Private Equity Fonds A Capital verkauft. Nach einer Renovierung sollen diese dann unter der Vier-Sterne-Marke Golden Tulip und unter der Drei-Sterne-Marke Tulip Inn betrieben werden. Mit dem Kauf verdoppelt Louvre Hotels seine Präsenz in Deutschland. A Capital ist ein führender Private Equity Fonds, welcher in europäische Firmen investiert. Investoren sind europäische Institutionen und Family Offices sowie der chinesische Staatsfond CIC. Darüber hinaus hat Far East Hospitality, eine Tochtergesellschaft von Far East Orchard Limited aus Singapur, 50 Prozent der Anteile an den Objektgesellschaften von vier Adina Hotels übernommen, drei davon in Deutschland (zweimal Berlin sowie einmal Hamburg) und eines in Kopenhagen. Die restlichen Anteile verbleiben beim FEO-Joint Venture Partner, der australischen Toga-Gruppe. Die vier Hotels wurden mit rund 107 Millionen Euro bewertet.

Hilton Frankfurt als bisher größte Einzeltransaktion im Jahr 2014 Bei den Einzeltransaktionen ist im dritten Quartal vor allem das Hilton Frankfurt mit einem Volumen von mehr als 110 Millionen hervorzuheben, das von London & Regional an einen internationalen Privatinvestor verkauft wurde. Der von CBRE Hotels betreute Deal ist damit die bisher größte Einzeltransaktion des laufenden Jahres. Eine weitere große Transaktion im dritten Quartal war der Verkauf des Kempinski Taschenbergpalais in Dresden an Erwin Conradi (ehemals Metro), der die Topimmobilie von der Octavian Hotel Holding zu einer ungenannten Summe übernahm. Kempinski bleibt Hotelbetreiber. Das Hochhausprojekt in Berlin "Upper West" am Breitscheidplatz in der Nähe des Kurfürstendamms mit dem Hauptmieter Motel One (582 Zimmer) wurde von der Strabag an die RFR Holding GmbH verkauft.

Ausländische Investoren dominieren den Markt In den ersten neun Monaten 2014 dominierten ausländische Investoren mit ca. zwei Dritteln des investierten Gesamtvolumens. "Ausländische Investoren interessieren sich zunehmend aufgrund der starken Wirtschaft sowie der politischen Stabilität für Anlagemöglichkeiten im deutschen Hotelimmobilienbereich", sagt Philipp Kraneis, Head of Hotel Transactions Deutschland und Osteuropa bei CBRE. "Zudem schätzen sie die Aussichten für die nächsten Jahre auf dem Hotelmarkt positiv ein. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die gute Verfügbarkeit von Krediten sorgt für die nötige Eigenkapitalrendite."

Sekundärlagen rücken in den Fokus
Die Renditen im Core-Segment geraten unterdessen weiter unter Druck und liegen bei rund 5,25 Prozent und in Einzelfällen deutlich darunter. Die Rendite nähert sich dadurch der Spitzenrendite in bedeutenden Märkten wie Paris (4,5 Prozent) und London (5,0 Prozent). "Die Nachfrage nach Hotelimmobilien, besonders in den Kernmärkten, ist enorm", bestätigt Kraneis. "Daher nimmt der Risikoaufschlag bei Hotels im Vergleich zu den Spitzenrenditen bei Büroimmobilien weiter ab." Das knappe Angebot in den Metropolen sorgt außerdem dafür, dass vermehrt auch gute Immobilien in Sekundärlagen im Fokus mancher Hotelinvestoren stehen.

Hotelperformance mit leichtem Zuwachs
In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres wuchs der Logisumsatz pro verfügbarem Hotelzimmer (RevPAR) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den fünf deutschen Hotel- Schlüsselmärkten durchschnittlich um vier Prozent auf 76 Euro. Größere Ausnahmen dieser Entwicklung bildeten Düsseldorf und München. Düsseldorf verzeichnete aufgrund starker Messen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ein RevPAR-Wachstum von sehr hohen 27 Prozent. Ausreißer nach unten ist München. Hier schlägt sich das Ausbleiben der Leitmessen Bau und Bauma, welche beide im Frühjahr 2013 stattgefunden haben, mit einem RevPAR-Rückgang von drei Prozent nieder.


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