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07.10.2014 Dynamik am Investmentmarkt für Pflegeimmobilien setzt sich fort

Am Investmentmarkt für Pflegeimmobilien und Seniorenresidenzen wurden im ersten Halbjahr 2014 Immobilien mit einem Volumen von etwa 385 Millionen Euro gehandelt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung um 66 Prozent. "Mit diesem Zwischenergebnis setzt sich die seit 2009 zu beobachtende, kontinuierliche Zunahme der Investitionsdynamik in diesem Segment weiter fort", sagt Dirk Richolt, Head of Real Estate Finance bei CBRE. Im dritten Quartal 2014 wird das Transaktionsvolumen nach vorläufigen Berechnungen um einen dreistelligen Millionenbetrag zulegen. Kurz vor Quartalsende sind bereits Investments in Höhe von über 110 Millionen Euro getätigt worden. "Angesichts dieser Entwicklung sowie diverser weiterer Portfolien, die sich derzeit in der Vermarktung befinden, wird das Vorjahresresultat daher mit großer Wahrscheinlichkeit erneut übertroffen", prognostiziert Richolt.

Pflegeimmobilien locken mit attraktiven Renditen

Insbesondere vor dem Hintergrund der weiter fortgeschrittenen Renditekompression bei traditionellen Anlageklassen könnten vor allem institutionelle Investoren verstärkt Pflegeheime ihren Portfolien beimischen, um ihre Renditeanforderungen zu erfüllen. So liegen die Spitzenrenditen bei Pflegeheimen derzeit zwischen 160 und knapp 210 Basispunkten über den Renditen für Top-Objekte aus dem Büro- und Einzelhandelssegment. Und auch im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren bleiben Investitionen in Pflegeheime oder Seniorenresidenzen hochattraktiv. Für langfristig verpachtete Objekte mit moderner und flexibler Ausstattungsqualität und an nachhaltigen Standorten gelegen, liegt die Nettospitzenrendite gegenwärtig bei etwa 6,25 Prozent. "Die steigende Nachfrage übt allerdings auch in dieser Assetklasse Druck auf die Spitzenrenditen aus", sagt Richolt.

Portfoliotransaktionen und Anteil ausländischer Investoren steigen

Auf Portfoliotransaktionen gingen im ersten Halbjahr 2014 rund 60 Prozent des Investitionsvolumens zurück, darunter auch der Verkauf des sechs Objekte umfassenden, nordrhein-westfälischen Pflegeheimportfolios der Comunita-Gruppe an die Silver Care Holding. "Angesichts weiterer großvolumiger Portfolien, die im dritten Quartal bereits gehandelt wurden, wird sich die Portfolioquote zum Jahresende weiter erhöhen", sagt Richolt.
Zu den größten Einzelkäufen zählte unter anderem der Kauf der Heinrich-Schütz-Residenz durch den Versicherer Swiss Life - eine Transaktion, die stellvertretend für das gestiegene Interesse institutioneller Investoren steht - oder auch der Kauf des Wohnparks Dimbeck in Mülheim an der Ruhr durch einen luxemburgischen Investmentfonds von AviaRent Capital Management für rund 19 Millionen Euro. In diesem Zusammenhang lässt sich eine Zunahme ausländischer Kapitalzuflüsse feststellen. Schon 2013 mit 42 Prozent relativ hoch, stellten ausländische Investitionen mit einem Anteil von 53 Prozent im ersten Halbjahr 2014 die Mehrheit des Transaktionsvolumens.

Nischenprodukt Gesundheitsimmobilien

Trotz der stetig gestiegenen Transaktionsumsätze bleiben Gesundheitsimmobilien am Investmentmarkt jedoch weiterhin ein Nischenprodukt. Gemessen am gesamten gewerblichen Immobilientransaktionsvolumen, welches sich für die erstens sechs Monate 2014 auf rund 16,9 Milliarden Euro belief, entfällt auf Pflegeheime lediglich ein Anteil von rund 2,3 Prozent. "Angesichts der hohen Intransparenz und Komplexität des Marktes ist zwar nicht davon auszugehen, dass sich diese Situation kurzfristig entscheidend ändert, allerdings könnte vor allem die Aussicht auf eine attraktive Rendite die Nachfrage nach Gesundheitsimmobilien in Zukunft weiter steigen lassen", sagt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE. Hinzu kommt der hohe Bedarf an Neubauimmobilien. "Wir rechnen bis 2030 mit einem zusätzlichem Bedarf von 380.000 Pflegeplätze in mehr als 3000 neuen Heimen", so Linsin weiter. "Für Investoren bieten sich gute Chancen auf Wertsteigerungen."


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