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05.10.2014 Umsatzsteigerung auf dem Investmentmarkt für Wohnungsportfolios

In den ersten drei Quartalen 2014 wurden insgesamt rund 9,9 Milliarden Euro am Investmentmarkt für Wohnungsportfolios umgesetzt. Dies geht aus einer Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE hervor. Im Vergleich zum bereits dynamischen Vorjahreszeitraum ist dies eine Steigerung um 18 Prozent, obwohl insgesamt weniger Großdeals mit 1.000 und mehr Wohnungen getätigt wurden. Mit dem Verkauf des Vitus Portfolios, des Dewag Portfolios und des DGAG-Pakets im ersten Quartal wurden nur drei Transaktionen mit einem Investmentvolumen von jeweils über 500 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2014 getätigt. Die durchschnittliche Portfoliogröße beinhaltet vermehrt weniger Wohneinheiten und ein geringeres Transaktionsvolumen. Die Anzahl der gehandelten Wohneinheiten ist um 33 Prozent gestiegen und liegt jetzt bei insgesamt 165.594. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Wohneinheit liegt jetzt bei 59.000 Euro, was einer Senkung von 11 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Das Investitionsgeschehen wird in erster Linie von deutschen börsennotierten Wohnungsunternehmen dominiert. "Die nochmalige Steigerung der Investments zeigt, dass der deutsche Markt nach wie vor sehr attraktiv ist", sagt Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment bei CBRE in Deutschland. "Der Investmentfokus hat sich in den vergangenen Monaten auf opportunistische Produkte verschoben, da das Angebot an Core-Immobilien immer knapper wird. Dies erklärt auch den Rückgang des durchschnittlichen Kaufpreises der Einheiten."

Weiterhin hohe Nachfrage trotz Mietpreisbremse

Trotz der aktuellen Diskussion um die Mietpreisbremse bei Neuvermietung ist die Nachfrage nach Wohnungsportfolios weiterhin hoch und übersteigt das derzeitige Angebot. "Ausweichbewegungen von Investoren sind die Folge", sagt Michael Schlatterer, Teamleiter Residential Valuation bei CBRE in Deutschland. "Investoren legen zwar ihren Fokus noch immer auf die A-Standorte und wirtschaftlich starke Universitäts- und Mittelstädte, aufgrund der sinkenden Renditen wird jedoch vermehrt wieder in Nordrhein-Westfalen und in Nord- und Ostdeutschland investiert." Bei den Investitionen handelt es sich zunehmend um Ankäufe von opportunistischen Produkten sowie Projektentwicklungen. Bei opportunistischen Investments sind hauptsächlich die aufstrebenden Immobilienaktiengesellschaften wie Adler Real Estate, Grand City Property, Westgrund AG und FFIRE aktiv, die fast 20 Prozent des Investmentvolumens ausmachen. Projektentwicklungen stehen bei institutionellen Investoren hoch im Kurs, insbesondere bei Spezial- und Pensionsfonds. "Wir erwarten, dass dieses Marktsegment zukünftig eine größere Bedeutung gewinnen wird", sagt Lüttger.

Niedrige Zinspolitik unterstützt die Nachfrage nach Wohninvestments

Mit den großvolumigen Übernahmen in den letzten beiden Jahren hat die Konsolidierung bei den großen Bestandshaltern den Höhepunkt überschritten. "Derzeit kommen nur noch wenige größere Wohnungsbestandhalter für eine Übernahme in Frage", sagt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. "Auch von Seiten der kommunalen Wohnungsbestandshalter werden so gut wie keine Bestände auf dem Markt angeboten. Im Gegenteil: In Berlin beispielsweise kaufen kommunale Gesellschaften sogar zu." Angesichts der niedrigen Zinspolitik der EZB ist es möglich, dass sich die Situation weiter verschärft. "Es gibt kaum alternative Anlagemöglichkeiten", sagt Linsin. "De facto unterstützt die niedrige Zinspolitik die starke Nachfrage nach risikoarmen Wohninvestments."


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