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25.09.2014 WCM meldet sich mit 107 Mio.-Transaktion und Stavros Efremidis zurück

Die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-Aktiengesellschaft (WCM) hat heute ihr Comeback nach der Insolvenz im November 2006 angekündigt. Im Rahmen eine Vorvereinbarung sichert sich das Unternehmen vier Gewerbeimmobilien in Berlin, Bonn, Düsseldorf und Frankfurt am Main, die durch sog. Sharedeals erworben werden sollen. Eine weitere Industrieimmobilie in Bremerhaven soll durch eine Sacheinlage eingebracht werden. Die vermietbaren Flächen belaufen sich auf insgesamt ca. 93.500 qm. Die Nettokaltmiete beträgt ca. EUR 7,5 Mio. p.a. Der Vermietungsstand beträgt 97,7 %. Die Restmietlaufzeit beträgt 5,7 Jahre. Die Transaktion soll grunderwerbssteueroptimiert durchgeführt werden.

Der Gesamtkaufpreis beträgt ca. EUR 107 Mio. Die Finanzierung soll neben Bankdarlehen durch Erlöse aus einer geplanten Bezugsrechtskapitalerhöhung von ca. EUR 19 Mio. erfolgen. Die Geschäftsanteile an der Immobilie in Bremerhaven sollen im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung in die Gesellschaft eingebracht werden. Bis auf Bonn soll die Transaktion bis Ende 2014 geclosed werden. Bonn soll im 1. Quartal 2015 übernommen werden.

Unterstrichen wird der Neuanfang der WCM durch ein neues operatives Management. Der Aufsichtsrat der WCM hat dafür den Immobilienexperten Stavros Efremidis (45) zum weiteren Vorstandsmitglied neben Dr. Manfred Schumann berufen. Efremidis hat die Transaktion maßgeblich initiiert.

Als CEO der börsennotierten KWG Kommunale Wohnen AG hat Efremidis von 2007 bis 2012 den Immobilienbestand des Unternehmens von EUR 3 Mio. auf über EUR 400 Mio. gesteigert. Mit knapp 10.000 Wohneinheiten und einer Gesamtmietfläche von ca. 600.000 Quadratmetern steigerte er das bilanzielle Eigenkapital des Konzerns auf über EUR 170 Mio. im Jahr 2012 und initiierte den Verkauf der Mehrheit von etwa 60% der KWG-Anteile an die österreichische conwert Immobilien Invest SE („Conwert“). Daraufhin wechselte er in die Geschäftsleitung der Conwert und verantwortete als Geschäftsführender Direktor das operative Geschäft in Deutschland, das 80 Prozent des Gesamtgeschäfts umfasste.

Die WCM ist eine der ältesten deutschen Aktiengesellschaften. Nach einer wechselvollen Geschichte entwickelte sich die WCM zu einer namhaften Beteiligungsgesellschaft. Sie wurde in den M-Dax aufgenommen und hatte zur Höchstphase eine Marktkapitalisierung von ca. EUR 7,5 Mrd. Zu den Beteiligungen gehörten neben Industriebeteiligungen (z.B. Klöckner –Werke AG, Spar Handelsgesellschaft, Württembergische Versicherung AG) umfangreiche Beteiligungen im Bereich der Gewerbe- und Wohnimmobilien (ca. 75.000 Wohnungen).

Im Jahre 2006 geriet die WCM in eine Krise, die zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens führte. Im Jahre 2010 wurde das Insolvenzverfahren aufgehoben. Die WCM ist dadurch von allen Vorlasten und Verbindlichkeiten befreit worden. Der Vorstand der WCM hat in der Folgezeit alle rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um das operative Geschäft ohne Gefährdung der erheblichen Verlustvorträge wieder aufzunehmen. Dazu gehörte u.a. die Schaffung eines genehmigten Kapitals in Höhe von EUR 144 Mio.

Die Verlustvorträge belaufen sich auf rund EUR 271 Mio. (Körperschaftsteuer) bzw. rund EUR 250 Mio. (Gewerbesteuer) und wurden ohne Vorbehalt der Nachprüfung festgestellt. Außerdem hat die WCM ein steuerliches Einlagekonto im Umfang von über EUR 1,0 Mrd. Dies ermöglicht Ausschüttungen an Aktionäre ohne Abzug von Kapitalertragsteuer. Die Kombination dieser Dinge bietet Investoren eine attraktive Plattform.

Neue Strategie der WCM ist der Erwerb, Wertschöpfung durch aktives Asset Management und Handel von Core Plus und Value Add-Immobilien in A- und attraktiven B-Städten. Langfristig ist geplant, einen signifikanten Bestand aufzubauen sowie Opportunitäten zu nutzen, um auch Immobilien nach erzielter Wertschöpfung mit Gewinn weiter zu verkaufen. Dabei werden die WCM und deren Aktionäre u.a. von den hohen steuerlichen Verlustvorträgen ?profitieren. Ziel ist es, die Rolle als nachhaltiger Akteur in der deutschen Immobilienwirtschaft weiter auszubauen.


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