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17.09.2014 Einzelhandel in Deutschland mit positiver Umsatzerwartung

Das Kaufinteresse der institutionellen Investoren ist ungebrochen. Einzelhandelsimmobilien bleiben eine gesuchte Assetklasse, deren Beliebtheit gegenüber dem Vorjahr sogar noch zugenommen hat. Rund 53 Prozent der befragten institutionellen Investoren wollen in den nächsten zwölf Monaten Einzelhandelsimmobilien zukaufen (Vorjahr: 33 Prozent). Nur 17 Prozent beabsichtigen tendenziell zu verkaufen (Vorjahr: 14 Prozent). 20 Prozent wollen ihren Anteil stabil halten (Vorjahr: 30 Prozent). Dies ist ein Auszug der Ergebnisse des HAHN Retail Real Estate Reports 2014/2015, der in Kooperation mit CBRE und GfK GeoMarketing erstellt und heute veröffentlicht wurde.

Investoren sind insbesondere für Fachmarktzentren und 1a-Lagen optimistisch
Das Kaufinteresse wird u.a. davon getragen, dass die Investoren im Hinblick auf die weitere Preisentwicklung der Immobilien optimistisch sind. Rund 41 Prozent der befragten Investoren rechnen für die kommenden zwölf Monate insgesamt mit steigenden Preisen. 48 Prozent gehen von stabilen Preisen aus und nur 7 Prozent erwarten Preisrückgänge. Am positivsten sehen die Investmentprofis derzeit Geschäftshäuser in 1a-Lagen und Fachmarktzentren. Hier erwarten 60 Prozent (Vorjahr: 57 Prozent) bzw. 57 Prozent (Vorjahr: 16 Prozent) steigende Preise. Gegenüber dem Vorjahr hat sich damit, gerade bei Fachmarktzentren, der Optimismus deutlich vergrößert. Die steigende Zuversicht für Fachmarktzentren spiegelt sich auch in den von CBRE ermittelten Daten zum Transaktionsvolumen am Immobilien-Investmentmarkt wider. Im ersten Halbjahr 2014 erreichte der Objekttyp Fachmarktzentren/Fachmärkte einen Anteil von 45,6 Prozent am Handelsimmobilien-Investmentmarkt. Shopping-Center, die Spitzenreiter des Jahres 2013, kamen auf 31,5 Prozent. Geschäftshäuser in 1a-Lagen landeten mit einem Anteil von 20,8 Prozent auf dem dritten Platz.

Immobilien AGs und Vermögensverwalter investieren offensiver - Versicherer bleiben bei ihren Investitionskriterien

Die Risikobereitschaft der Immobilieninvestoren hat sich im Vergleich zum Vorjahr moderat erhöht. So gaben rund 30 Prozent der befragten Investoren an, aktuell aufgrund des limitierten Immobilienangebots tendenziell größere Risiken einzugehen. Im Gegenzug haben rund 17 Prozent der Investoren bei Akquisitionen eine risikoscheuere Haltung angenommen. Zu den risikobereiteren Investoren zählen insbesondere Immobilien AGs und Vermögensverwalter. Zu 67 Prozent risikoscheuer agieren Projektentwickler. Auch die konservative Investorengruppe der Versicherer hat ihre Akquisitionskriterien nicht aufgeweicht. Die befragten Experten der Versicherer gaben zu 100 Prozent an, dass ihre Risikoneigung sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert hätte.

Stationärer Handel will tendenziell expandieren und ist optimistisch - Wachstumstreiber sind Lebensmittel- und Drogeriemärkte

Der Handel blickt optimistisch in die Zukunft. Rund 55 Prozent (Vorjahr: 38 Prozent) der befragten Unternehmen aus dem großflächigen Einzelhandel rechnen für das zweite Halbjahr mit steigenden Umsätzen gegenüber der Vorjahresperiode. 43 Prozent (Vorjahr: 52 Prozent) gehen von stabilen Umsätzen aus und nur 2 Prozent (Vorjahr: 8 Prozent) erwarten Umsatzrückgänge. Dieser Optimismus führt im Ergebnis dazu, dass rund 38 Prozent (Vorjahr: 38 Prozent) der befragten Einzelhändler eine steigende Flächennachfrage für die kommenden zwölf Monate erwarten. Einen Rückgang halten nur 12 Prozent (Vorjahr: 17 Prozent) der Befragten für wahrscheinlich. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass insbesondere Lebensmittel- und Drogeriemärkte expandieren wollen. Hier geben 67 bzw. 50 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie zukünftig mit einer steigenden Flächennachfrage planen.

Die expansionsfreudige Ausrichtung erstaunt nicht: Die Lebensmittelbranche zeigte in 2013 das höchste Umsatzwachstum seit fünf Jahren (2,7 Prozent). Der Umsatz im stationären Non-Food-Handel war hingegen leicht rückläufig. Die CBRE Vermietungsstatistik für 2013 und H1/2014 unterstreicht die Expansionsstärke der Lebensmittelbranche. So handelte es sich bei den fünf aktivsten Mietern mit den häufigsten Anmietungen ausschließlich um Lebensmittel- bzw. Drogeriemärkte (REWE, dm, EDEKA, ROSSMANN und ALDI).

Filialgrößenentwicklung divergiert - Händler setzen einerseits verstärkt auf Erlebniseinkauf und andererseits auf schlanke Sortimente

Unabhängig von einer Erhöhung der Anzahl der Standorte planen rund 38 Prozent der befragten Einzelhandelsunternehmen eine tendenzielle Vergrößerung ihrer Filialen. Drogerie- und Lebensmittelmärkte gehen sogar zu 100 Prozent bzw. 50 Prozent von steigenden Filialgrößen aus. Die Flächenausweitung begründen die Handelsunternehmen überwiegend mit dem Trend zum Erlebniseinkauf, einer höheren Komfortorientierung und dem Ziel eines größeren Warenangebots. Rund 30 Prozent der befragten Unternehmen wollen die Filialgrößen tendenziell reduzieren. Diese Absicht hatten überwiegend Unternehmen aus dem Non-Food-Handel. Da im Non-Food-Handel der Absatzkanal Internet eine immer größere Bedeutung gewinnt, ist ein kleineres stationäres Warenangebot in Verbindung mit einer Multi-Channel-Strategie nachvollziehbar. Rund 32 Prozent der befragten Einzelhändler planen mit gleichbleibenden Filialgrößen.

Einzelhandel wünscht Abbau von Reglementierungen

Auf der Wunschliste der Einzelhandels-Experten steht der Abbau von baurechtlichen Beschränkungen ganz weit oben. Rund 55 Prozent der Befragten wünschen sich diese politische Maßnahme. Eine autofreundlichere Politik wird von 38 Prozent gefordert. Rund 30 Prozent der befragten Einzelhändler würden einen freien Verkauf an Sonntagen befürworten, wobei sich nur 20 Prozent der Unternehmen für einen vollständigen Wegfall des Ladenschlussgesetzes einsetzen.



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