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05.08.2014 Frankfurter Büromarkt zeigt sich im ersten Halbjahr 2014 schwach

Betrug der Take-up auf dem Frankfurter Büromarkt im ersten Quartal noch 87.700 Quadratmeter, waren es im zweiten Quartal mit 77.100 Quadratmetern 12 Prozent weniger - gegenüber dem zweiten Quartal 2013 waren es sogar 44 Prozent weniger. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 164.800 Quadratmeter Büroflächen umgesetzt, in den ersten sechs Monaten des Vorjahres waren es hingegen 199.500 Quadratmeter. Das geht aus der aktuellen DTZ-Studie „Property Times Frankfurt Büromarkt Q2 2014“ hervor.

Yvo Postleb, Country Head DTZ Germany, sagt: „Der Frankfurter Büromarkt schloss das erste Halbjahr 2014 mit dem drittschlechtesten Ergebnis seit 2005 ab. Nachteilig wirkten sich dabei vor allem fehlende Großabschlüsse aus.“

Mehr Abschlüsse bei kleinen Flächen

Der einzige großvolumige Abschluss über 5.000 Quadratmeter war die Anmietung der Deutschen Bank über 32.000 Quadratmeter im ersten Quartal, die damit fast ein Fünftel (19 Prozent) zum Halbjahresergebnis beisteuerte. Die zweitgrößte Transaktion mit knapp unter 5.000 Quadratmetern war eine Anmietung der privaten Hochschule FOM in der City-West im zweiten Quartal 2014.

Unterhalb der 5.000-Quadratmeter-Schwelle wurden im zweiten Quartal deutlich mehr Abschlüsse getätigt als im ersten Quartal. Die Summe der neu angemieteten Flächen stieg um fast 40 Prozent auf 77.1000 Quadratmeter. Besonders auffällig waren die zahlreichen Anmietungen von Flächen zwischen 1.000 und 2.999 Quadratmetern. Hier stieg der Flächenumsatz gegenüber dem ersten Quartal um 85 Prozent. Auch kleine und mittelgroße Flächen bis 1.000 Quadratmeter wurden stark nachgefragt. Mit fast 43.000 Quadratmetern Flächenumsatz stieg der Wert im Vergleich zum Vorquartal um 35 Prozent.

Auch wenn das gesamte erste Halbjahr betrachtet wird, fallen die Neuabschlüsse für Flächen unterhalb 1.000 Quadratmeter mit 45 Prozent Anteil am Gesamtumsatz vergleichsweise hoch aus.

Niedrigster Leerstand seit 2003 – Höchster Wert unter den Top5-Städten

Zurzeit stehen in Frankfurt 1,462 Millionen Quadratmeter Büroflächen leer, das entspricht einer Leerstandsquote von 12,2 Prozent. Dies ist zwar der niedrigste Wert seit 2003, gleichzeitig aber der höchste Wert im Vergleich mit den anderen Top-Fünf-Städten Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München. Im Zwölf-Monats-Vergleich haben sich die leerstehenden Flächen um 40.000 Quadratmeter verringert. Zur Reduzierung des Leerstands trug in großem Maße das geringe Fertigstellungsvolumen bei: In den vergangenen drei Monaten wurden lediglich 39.900 Quadratmeter bezugsfertig, die Hälfte der Flächen, die im Vergleichsquartal 2013 auf den Markt kamen.

Ebenso großen Einfluss hatte die hohe Anzahl vom Markt genommener Flächen. Im ersten Halbjahr waren es bereits 190.500 Quadratmeter, das sind etwa 60 Prozent mehr als im gesamten vorigen Jahr. Allein im zweiten Quartal 2014 waren 78.800 Quadratmeter abgängig, wobei etwas mehr als ein Viertel davon nur zeitweise vom Markt genommen wurden und nach Sanierung oder Abriss und Neubau wieder dem Büromarkt zur Verfügung stehen. Ein weiteres knappes Viertel wird zu Hotels, Gesundheits- oder Pflegeeinrichtung umgewidmet. Auf der verbleibenden Hälfte der Flächen entstehen Wohnungen. Die meisten Abgänge vom Büromarkt betreffen mit 37.400 Quadratmetern Niederrad und mit 36.600 Quadratmetern die zentralen Büromarktlagen.

Spitzenmiete verharrt bei 38 Euro pro Quadratmeter

Die seit Ende 2013 erreichte realisierbare Spitzenmiete von 38 Euro pro Quadratmeter hat sich stabilisiert. Es wird erwartet, dass diese Höhe auch in den kommenden Monaten unverändert bleibt. Erreicht wird dieser Wert in einzelnen Spitzenobjekten im Bankenviertel. Es folgen Westend und der Flughafen, wo für sehr gute Objekte bis zu 30 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden. Während in der Innenstadt die höchsten Monatsmieten derzeit bei 20 Euro pro Quadratmeter liegen, werden im neu entstandenen Europaviertel-Messe bis zu 22 Euro pro Quadratmeter fällig.

Benjamin Remy, Head of Office Letting Frankfurt, sagt: „Für das zweite Halbjahr erwarten wir eine wesentlich positivere Entwicklung. Die gute gesamtwirtschaftliche Lage wird sich auch im Büromarkt bemerkbar machen. Wir gehen zudem davon aus, dass einige großflächige Abschlüsse die zögerliche Entwicklung in der ersten Jahreshälfte mehr als wettmachen werden.“

Rund 280.000 Quadratmeter Bürofläche sind in Frankfurt zurzeit im Bau, davon sollen 194.100 Quadratmeter (70 Prozent) noch in diesem Jahr bezugsfertig sein. Damit summiert sich das Baufertigstellungsvolumen auf 330.400 Quadratmeter und ist doppelt so hoch wie 2013. Ein Drittel entfällt dabei auf den Neubau für die Europäische Zentralbank im Ostend. Auch weitere Flächen sind bereits vorvermietet, so dass dem Markt lediglich noch etwa 26.000 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Insgesamt wird für das Jahr 2014 mit einem Flächenumsatz von mindestens 400.000 Quadratmetern gerechnet.


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