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29.07.2014 JLL beziffert Transaktionsvolumen für europäische Handelsimmobilien im 2. Quartal auf 9,6 Mrd. Euro

Nach Berechnungen von JLL ist das Transaktionsvolumen für Einzelhandelsimmobilien in Europa im zweiten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q2 2013: 5,2 Mrd. Euro) um 86 Prozent auf 9,6 Mrd. Euro gestiegen. Im ersten Halbjahr 2014 ist ein Transaktionsvolumen in Höhe von 16,4 Mrd. Euro aufgelaufen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 entspricht dies einer Steigerung um 44 Prozent, der Fünfjahresdurchschnitt für das erste Halbjahr wird um 35 Prozent übertroffen.

Das zweite Quartal war geprägt von Landmark-Transaktionen in den wichtigsten europäischen Städten London und Paris. Die größte Transaktion war mit rund 805 Mio. Euro der Erwerb eines 30-prozentigen Anteils am Shopping Center Bluewater in Kent durch Land Securities. Inklusive der vollständigen Vermögensverwaltungsrechte und einem angrenzenden Grundstück lag der Gesamtwert bei etwa 2,7 Mrd. Euro. In Paris erwarb ein Konsortium privater Anleger um Fonciere Apsys das Shopping Center Beaugrenelle für rund 700 Mio. Euro.

Beide Transaktionen unterstreichen die anhaltende Attraktivität großer, dominanter Retail-Objekte in europäischen Großstädten. Ein Auslöser hierfür ist laut JLL die anhaltende Urbanisierung, welche zu steigenden Einwohnerzahlen und wachsenden Einzugsgebieten in der Mehrzahl der weltweiten Großstädte führt. Die Aussichten für entsprechende Handelsimmobilien bleiben in ganz Europa positiv. Dies zeigt sich nicht zuletzt an rund 20 europäischen Immobilientransaktionen im Wert von jeweils über 400 Mio. Euro (Komplett- oder Anteilserwerbe) seit der Finanzkrise.

Hierzu Adrian Peachey, Head of Retail Capital Markets UK: "Die Investorennachfrage für Bluewater war hoch. So zeigten rund zehn Parteien ernsthaftes Interesse. Die letztendliche Rendite von 4,1 Prozent spiegelt die Attraktivität des Objekts im Markt sowie den beträchtlichen mit der Verwaltung des 100-prozentigen Anteils verbundenen Mehrwert wider. Mit einer Investition in derartige Objekte erwerben Anleger auch ein höheres Maß an Sicherheit. Die Mischung aus starken lokalen wirtschaftlichen Fundamentaldaten und einem dynamischen Management machen die Anziehungskraft von herausragenden Objekten wie Bluewater aus."

Geographisch gesehen stehen weiterhin Objekte in den großen und liquiden Märkten in Großbritannien, Deutschland und Frankreich im Fokus der Investoren. Auf die genannten Märkte entfielen im zweiten Quartal rund 70 Prozent des europäischen Gesamtvolumens. Neben der Konzentration auf die Kernmärkte setzte sich die bereits in den letzten Quartalen erkennbare Erweiterung der geographischen Investitionsziele fort. So haben insbesondere die Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung und eines verbesserten Konsumklimas in Italien und Spanien Anlegerinteresse geweckt. Spanien verzeichnete im ersten Halbjahr das stärkste Wachstum gegenüber dem Vorjahr, gefolgt von Ungarn und Irland.

Hierzu David Brown, Retail Capital Markets Spain: "Die Investitionen in spanische Einzelhandelsimmobilien beliefen sich im ersten Halbjahr auf nahezu 1 Mrd. Euro und übertrafen damit das gesamte Investitionsvolumen des Jahres 2013 um das Doppelte. Immobilieneigentümer reagierten auf die starke Investorennachfrage und ergriffen die Chance, Objekte auf den Markt zu bringen. Das aktuelle Angebot umfasst weitere Transaktionen im Wert von 650 Mio. Euro. Das Investorenvertrauen hat im Laufe des Jahres beständig zugenommen, da es Anzeichen eines deutlichen Trends hin zu steigenden Umsätzen in Einkaufszentren an Primär- und guten Sekundärstandorten gibt. Dies verbessert nicht nur das Investitionsklima, sondern lässt auch die Preise steigen. Wir erwarten ein sehr lebhaftes zweites Halbjahr und rechnen damit, dass die gesamten Einzelhandelsinvestitionen in Spanien erstmals seit 2006 die Marke von 2 Mrd. Euro übersteigen könnten."

Jörg Ritter, im deutschen Management Board von JLL für Einzelhandelsimmobilien zuständig: "Der deutsche Investmentmarkt für Handelsimmobilien ist nach wie vor stark liquiditätsgetrieben und wird von institutionellen Akteuren geprägt. Besonders Portfolio-Deals sind derzeit ein Treiber des positiven Marktgeschehens. Immerhin sechs der zehn größten Deals im ersten Halbjahr waren Paketverkäufe. Die internationalen Kapitalquellen suchen angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen nach geeigneten Anlagemöglichkeiten und schätzen die starken deutschen Fundamentaldaten. Die jüngste Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank hat die in dieser Ausprägung außergewöhnliche Konstellation nochmals verstärkt. Auf dieser Basis sind wir auch für das Gesamtjahr optimistisch und rechnen mit einem Transaktionsvolumen oberhalb von neun Mrd. Euro."

Für das Gesamtjahr 2014 prognostiziert JLL ein europäisches Investitionsvolumen von über 30 Mrd. Euro. Dies würde das höchste Niveau seit dem Jahr 2011 bedeuten.


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