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09.06.2015 IVD-Bundesverband verabschiedet Präsidenten Jens-Ulrich Kießling

Am Freitag wird Jens-Ulrich Kießling nach acht Jahren Amtszeit als Präsident des IVD Bundesverbandes verabschiedet. "Wenn ich am Ende meiner Präsidentschaft Bilanz ziehe, bin ich sehr zufrieden mit dem Erreichten. Ich bin ebenso überzeugt wie zuversichtlich, dass das zukünftige Präsidium wenigstens ebenso erfolgreich daran anknüpft", sagt Kießling. Der 1947 geborene Jens-Ulrich Kießling ist zusammen mit seinem Bruder Walter und seinem Sohn Dr. Claas Kießling in der sechsten bzw. siebten Generation Mitinhaber der Firmengruppe Wentzel Dr., die 1820 in Hamburg gegründet wurde und ein Volumen von 25.000 Vertragseinheiten im Eigen- und Fremdbestand verwaltet. Seit 2007 führte er als Präsident den IVD-Bundesverband.

Stärkung des Verbraucherschutzes

Drei Ziele standen zu Beginn der Präsidentschaft Jens-Ulrich Kießlings für den IVD zuoberst auf der Agenda: Vertrauen, Professionalität und Anerkennung von innen heraus sichtbar zu machen. Viele in der Folge getroffene Maßnahmen dienen bis heute der Erreichung dieser Ziele. So führte Kießling 2008 den Ombudsmann ein, um zwischen Verbrauchern und Verbandsmitgliedern zu schlichten statt zu richten. Damit war der IVD dem Gesetzgeber einen Schritt voraus: Wenige Monate später trat die ADR-Richtlinie (Alternative Dispute Resolution) in Kraft, die ebenfalls eine alternative Streitbeilegung zwischen Verbraucher und Unternehmen vorsieht. 2009 folgte dann die Einführung der verbandseigenen Vertrauensschadensversicherung, um damit aktiven und ehrlichen Verbraucherschutz zu leisten.

Mit Nachdruck für den Qualitätsanspruch nach innen

2012 wurde der Berufspolitische Kanon beschlossen und damit substantielle Ziele für den Verbraucherschutz, aber auch den Qualitätsanspruch nach innen erreicht. Vor drei Jahren galt der Berufspolitische Kanon als ein Leitbild für die Kompetenz und Anerkennung der drei hauptvertretenden Geschäftsfelder/Berufe im IVD. Heute ist der IVD noch einen Schritt weiter und hat es geschafft, den Sach- und Fachkundenachweis für die Makler und Verwalter in ein künftiges Gesetz zu bringen: Der Qualifikationsnachweis konnte in den Koalitionsvertrag eingebracht werden. Aktuell sitzt das Bundeswirtschaftsministerium an den Ausarbeitungen für das Gesetz, das eine wirkliche Wende für den Berufsstand bedeuten wird, wenn es voraussichtlich zum 01. Januar 2016 in Kraft tritt. Das Image der Branche wird sich sukzessive verbessern und den professionellen Anbietern, wie sie im IVD vertreten sind, einen Vorsprung im Geschäft bringen. Um sich abzugrenzen und die Herausforderung anzunehmen, die das Gesetz auch für den IVD bedeutet, wird derzeit an einem Qualitäts-Kanon 2.0 und an einer neuen Digitalstrategie gearbeitet.

Die Professionalität der Branche zu stärken ist seit gut 90 Jahren, seit Gründung des Berufsverbandes, ein übergeordnetes Ziel. Gerade in den letzten Jahren konnten mit der DIA (Deutsche Immobilien Akademie) und der EIA (Europäische Immobilien Akademie) Zeichen gesetzt, sichtbare Neuerungen in der dualen Aus- und Weiterbildung eingeführt und die universitäre Anbindung mit dem CRES (Center of Real Estate Studies) verstetigt werden. Auch die Einführung der DIN 15733 für die Maklerunternehmer und die europäische Zertifizierung für die Sachverständigen REV (Recognized European Valuer) hat zu mehr Außenwahrnehmung der wahren Kompetenz beigetragen.

Etablierung und Bündelung der bundes- und europaweiten Mitsprache

Ohne die zahlreichen Gespräche mit den politischen Akteuren hätte der IVD seine Ziele nicht mit Leben füllen und sich der politischen Regulierungswut nicht erwehren können. Sowohl die Ausnahmeregelung im Geldwäschegesetz, als auch der Kampf gegen eine staatliche Provisionsregelung bei Kaufimmobilien oder eben das WEG- oder Mietrecht waren wichtige Erfolge der letzten Jahre. Dies sind aber nur einige Beispiele, bei denen der IVD für seine Mitglieder gekämpft hat, um berufsfeindliche und investitionszwieträchtige Gesetze oder Verordnungen abzuwehren. Die Aufnahme des IVD in die BID - Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland , war ein wichtiger Schritt, um besonders innerhalb der Branche weiteres Vertrauen aufzubauen. Zwei Mal trat Kießling hier als Sprecher auf. Heute ist der IVD in der BID und den Ministerien ein geschätzter Partner. Ohne diese gebündelte starke Stimme der Immobilienbranche hätte es bei dem Mietrechtsänderungsgesetz 2010 und auch bei dem aktuellen Mietrechtsnovellierungsgesetz, insbesondere der Mietpreisbremse, erheblich mehr Einschnitte für die Immobilienwirtschaft gegeben.

Spätestens seit Beginn der Eurokrise ist offenkundig, wie notwendig und wichtig die politische Interessenvertretung auch auf europäischer Ebene geworden ist. Was bundespolitisch gelungen war konnte der IVD unter seinem Präsidenten Kießling hier fortführen. "In den acht Jahren meiner Präsidentschaft habe ich nicht nur die nationalen Interessen vertreten, auch Europa war und ist mir persönlich ein wichtiges Anliegen. Neben der politischen Einflussnahme in Brüssel konnte ich die beiden europäischen Verbände CEPI und CEI zusammenbringen", erklärt Kießling. Diese Fusion der Verbände konnte im März dieses Jahres vollzogen werden. Ab Juli 2015 wird Kießling dem neuen europäischen Verband als Präsident vorstehen.


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