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13.06.2014 Wien übernimmt Spitzenplatz bei deutschen Immobilieninvestitionen im Ausland vom teuren London

Wien hat in den ersten fünf Monaten des Jahres 2014 London als internationales Top-Ziel für deutsche Gewerbeimmobilieninvestoren abgelöst, wie die neuesten Daten des Marktforschungsunternehmens Real Capital Analytics (RCA) zeigen.

Seit Jahresbeginn haben deutsche Investoren auf den internationalen Immobilienmärkten 3,9 Mrd. Euro investiert. Mit einem Gesamtwert von 437 Mio. Euro aus fünf Transaktionen führt Wien nun die Rangliste an. Es folgen Amsterdam und Warschau auf Platz 2 und 3, während London, das im vergangenen Jahr noch Platz 1 belegte, auf den 10. Platz zurückfiel.

Simon Mallinson, der für EMEA zuständige Geschäftsführer von RCA, erklärt: „Deutsche institutionelle Investoren, insbesondere offene Fonds, sperren sich gegen die hohen Preise im Zentrum von London, die aus dem intensiven Wettbewerb infolge des schwindenden Angebots an zum Verkauf stehenden hochwertigen Immobilien resultieren. Stattdessen suchen sie an anderen erstklassigen Standorten in Europa und darüber hinaus nach Investitionsmöglichkeiten. Die jüngsten Transaktionen deutscher Investoren belegen, dass die Renditen in anderen europäischen Städten etwa 200 Basispunkte über denen für gleichwertige Immobilien im Zentrum von London liegen.“

RCA analysierte zudem grenzüberschreitende Investitionsströme nach Deutschland und errechnete, dass ausländische Investoren seit Beginn des Jahres deutsche Immobilien im Wert von nahezu 7 Milliarden Euro erworben haben.

Das internationale Kapital für deutsche Wohnhäuser scheint jedoch abzunehmen. Im vergangenen Jahr wies der Bereich Wohnen mit 3,79 Mrd. Euro das zweithöchste Transaktionsvolumen ausländischer Immobilieninvestitionen in Deutschland auf. Zwischen Januar und Mai 2014 summierten sich die Käufe von Wohnimmobilien durch nicht-deutsche Käufer auf 434 Mio. Euro.

US-Investoren waren die aktivsten Käufer in Deutschland, angeführt von Blackstone mit dem Erwerb des WestLB-Gebäudes sowie eines Portfolios aus Logistikhallen von Foncière de Régions. Die bis heute größte Einzeltransaktion eines ausländischen Immobilieninvestors ist der Erwerb einer 50%-Beteiligung am Einkaufszentrum CentrO in Oberhausen durch Unibail-Rodamco, wodurch sich der Wert des Einkaufszentrums nun auf rund 1 Mrd. Euro beläuft.

Das gesamte Transaktionsvolumen in Deutschland sank in den ersten fünf Monaten gegenüber dem Vorjahr um 9% auf 13,9 Mrd. Euro, was die Hinwendung von Investoren zu Märkten widerspiegelt, die ihrer Meinung nach einen besseren Wert bieten. Die Zahl berücksichtigt noch nicht eine Reihe von Großtransaktionen, die noch nicht abgeschlossen sind, einschließlich des Verkaufs des Gewerbeimmobilienportfolios von TAG Immobilien an Apollo.

Investoren wenden sich kleineren oder weniger kostspieligen Immobilien in Deutschlands „Top-7“-Städten Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart oder Top-Immobilien in günstigeren Märkten aus der zweiten Reihe, wie z. B. Dortmund zu. Dies zeigt sich, wenn man die Anzahl der gehandelten Immobilien nach den bezahlten Quadratmeterpreisen gliedert. Transaktionen mit deutschen Büroimmobilien unter 2.000 Euro pro Quadratmeter machen heute fast die Hälfte der Investitionstätigkeit aus, d. h. einen Anteil, der sich seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2009 mehr als verdoppelt hat, wie RCA-Daten belegen.

RCA-Geschäftsführer Mallinson kommentiert dies folgendermaßen: „Attraktive Preise für risikoärmere Immobilienanlagen überzeugen immer mehr Investoren, sich auf der Risikokurve nach oben zu bewegen. Wenn man sich Deutschland nur in Bezug auf das Gesamttransaktionsvolumen anschaut, spiegelt dies nur einen Teil der Wirklichkeit wider, da kleinere Transaktionen auf dem Vormarsch sind. Der entscheidende Punkt ist, dass sich Deutschlands Gewerbeimmobilienmarkt seit der Finanzkrise und der Rezession wieder erholt.“



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