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12.06.2014 Neues Planungsrecht für die Frankfurter Bürostadt Niederrad

Bürgermeister Olaf Cunitz hat die Magistratsvorlage zum Satzungsbeschluss des Bebauungsplans Nr. 885 „Hahnstraße“ unterzeichnet. Damit wird – nach entsprechendem Beschluss durch den Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung – neues Planungsrecht für den östlichen Teil der Bürostadt Niederrad geschaffen. „Wir wollen die monostrukturell geprägte Bürostadt in ein gemischt genutztes, modernes Arbeits- und Wohnquartier umstrukturieren“, fasst Cunitz das Hauptziel des Planwerks zusammen.

Das circa 24,7 Hektar große Plangebiet umfasst den östlichen Teil der Bürostadt und ist überwiegend dem Stadtteil Niederrad sowie im Westen dem Stadtteil Schwanheim zugeordnet. Es wird im Osten durch einen Bahndamm, im Süden durch die Lyoner Straße, im Westen durch die Herriotstraße und die Lyoner Straße sowie im Norden durch die Goldsteinstraße begrenzt.

„Die Bürostadt geht auf Planungen aus den 1960er Jahren zurück. Damals sollte die Innenstadt durch die Auslagerung großer Dienstleistungseinheiten entlastet und eine Abwanderung von Unternehmen verhindert werden“, sagt Bürgermeister Cunitz. „Seit über zehn Jahren ist das Gebiet aber von einem signifikanten Büroflächenleerstand und technisch überalterten Gebäuden betroffen. Vor dem Hintergrund des starken Wohnflächenbedarfs besteht hier die Chance, die strukturellen Defizite durch eine Umnutzung der Leerstände zu Wohnraum und durch eine punktuelle Nachverdichtung zu beheben. Diese städtebauliche Neuordnung macht neues Planungsrecht erforderlich.“

In den vergangenen Jahren haben schon einige Gebäudeeigentümer und Investoren Interesse an der Umnutzung von Büroraum beziehungsweise einem Abriss und Neubau gezeigt. Eine Vielzahl von Anfragen betrifft den Bereich der Hahn- und Saônestraße. Dieses Gebiet ist deutlich weniger als weiter westlich oder südlich gelegene Teile der Bürostadt Niederrad von den Emissionen der Bundesautobahn A 5, der Abwasserreinigungsanlage Niederrad oder der Anfluglinie des Frankfurter Flughafens betroffen. Durch vorhandene Nahversorgungseinrichtungen, den Bahnhof Niederrad und einen teilweise möglichen Rückgriff auf vorhandene soziale Infrastruktur des benachbarten Stadtteils Niederrad bestehen dort zudem bereits heute günstige Rahmenbedingungen für eine Wohnnutzung.

Im Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 885 „Hahnstraße“ wird durch Umnutzung und Neubau ein Potenzial von circa 1.200 Wohneinheiten für circa 2.400 Bewohner erwartet. Für die gesamte Bürostadt wird ein Potenzial von insgesamt 3.000 Wohneinheiten gesehen. „Wir haben es bei der Bürostadt mit einem Paradebeispiel nachhaltiger Innenentwicklung zu tun, bei der wir zusätzlichen Wohnraum auf bereits versiegelten Flächen schaffen können“, sagt Bürgermeister Cunitz. „Dieses Potenzial für den Wohnungsbau wollen wir nun zeitnah nutzen. Für mehr als die Hälfte der möglichen Wohnungen werden zurzeit Gespräche über konkrete Projekte geführt. Ebenso haben sich ein Teil der Eigentümer zu einer Standortinitiative zusammengeschlossen. Dies zeigt, dass die Stadt Frankfurt erfolgreich eine zukunftsweisende Entwicklung angestoßen hat.“




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