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03.06.2014 Finanzierungslücke am europ. Gewerbeimmobilienmarkt geschrumpft

Die Nettofinanzierungslücke am europäischen Gewerbeimmobilienmarkt für 2014-2015 ist in den letzten 12 Monaten um 8% auf jetzt 36 Mrd. EUR geschrumpft. Dies ist eines der Ergebnisse aus der aktuellen DTZ-Studie „Debt Funding Gap Report“.

Gegenläufige Trends haben die Entwicklung beeinflusst. Eine verbesserte Perspektive für die Kapitalwertentwicklung, höhere LTVs bei Refinanzierungen und mehr Abschreibungen trugen dazu bei, dass die Refinanzierungslücke für europäische Gewerbeimmobilien für den Zeitraum 2014-15 um ein Drittel auf 51 Mrd. EUR sank. Gleichzeitig hat sich der durch die Bankenregulierung geforderte Kapitalbedarf für Immobilien über Europa hinweg um 50% auf 73 Mrd. EUR erhöht. Damit stieg die Bruttofinanzierungslücke auf dem europäischen Gewerbeimmobilienmarkt um fast 2% auf 124 Mrd. EUR.

Der Bruttolücke steht ein zunehmend steigendes Kapitalvolumen aus alternativen Finanzierungsquellen gegenüber, das den Anstieg der Bruttofinanzierungslücke mehr als überdeckte und letztendlich für eine Reduzierung der Nettofinanzierungslücke um 8% von 39 Mrd. EUR auf 36 Mrd. EUR in den letzten 12 Monaten sorgte.

Dazu Yvo Postleb, Country Head Germany bei DTZ: „Alternative Finanzierungsquellen wie Fonds, Versicherungen, Investmentbanken oder die Ausgabe von Anleihen tragen erheblich zur weiteren Marktdiversifizierung bei und relativieren gleichzeitig die traditionelle Dominanz der Geschäftsbanken bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien. Gerade die Investmentbanken haben sich im vergangenen Jahr mit Finanzierungszielen in Milliardenhöhe beeindruckend am Markt zurückgemeldet und ihr Anteil am ermittelten Volumen aller alternativen Finanzierungsquellen hat sich von 4% im Vorjahr auf nunmehr 17% erhöht.“

An einigen Märkten haben sich nach den Beobachtungen von DTZ sogar bereits Überkapazitäten an Finanzierungsmitteln gebildet, vor allem in Großbritannien, Frankreich und Deutschland. In diesen drei Märkten kommt DTZ auf eine Summe von 45 Mrd. EUR mit einem Anteil von 4 Mrd. EUR für Deutschland. Für Deutschland hat DTZ eine Bruttofinanzierungslücke von 16,5 Mrd. EUR errechnet, der ein Kapitalvolumen aus alternativen Finanzquellen von 20,5 Mrd. EUR gegenübersteht.

Yvo Postleb: „Gingen wir noch im letzten Jahr davon aus, dass die in einem bestimmten Land vorhandenen aber nicht in Anspruch genommenen Kreditvolumina schlicht verfallen werden, so erwarten wir nun, dass diese Mittel auf die Märkte umgeleitet werden, bei denen noch eine Finanzierungslücke besteht. Grund für diese Einschätzung ist der erhöhte Wettbewerb auf den Coremärkten und die europaweite Ausrichtung der wieder erstarkten Investmentbanken. Der Überhang ist eindeutig mehr als ausreichend, um die verbleibende Nettolücke von 36 Mrd. EUR zu schließen. Die Umleitung der Überkapazität dorthin, wo sie am dringendsten benötigt wird, könnte sich jedoch über die kommenden zwei Jahre hinaus hinziehen.“



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