News RSS-Feed

13.05.2014 Vitale City mit erfreulichen Perspektiven für den Handel in Reutlingen

Die Stadt am Fuße der Schwäbischen Alb liegt in zentraler Lage Baden-Württembergs, eingebettet in eine reizvolle Land¬schaft mit hoher Lebensqualität und hervorragendem Freizeit¬wert. Die ehemalige Freie Reichsstadt ist das größte Wirtschaftszentrum zwischen Stuttgart und dem Bodensee. Elekt¬rotechnische Industrie, Metall- und Maschinenbau sowie die Textilbranche dominieren den mittelständisch geprägten Produktionssektor, aber auch das Handwerk sowie Dienstleis¬tungen spielen wichtige Rollen. Die Silhouette der Stadt ist ein gelungener Mix aus zeitgenössischer Architektur und histori¬schen Bauten mit alten Türmen, Brunnen, Fachwerkhäusern und Gassen. Reutlingen weist traditionell eine hohe Bedeutung als Einkaufsstadt auf und erfüllt als Oberzentrum eine zentrale Versorgungsfunktion.

BEDEUTUNG DER STADT ALS EINZELHANDELS-STANDORT

Die Stadt verfügt über eine Einzelhandelsverkaufsfläche von insgesamt etwa 308.000 m², davon etwa 94.000 m² in der Innenstadt. Der jährliche Einzelhandelsumsatz bewegt sich bei gut 830 Millionen Euro, wovon knapp 310 Millionen Euro auf die Reutlinger Innenstadt entfallen.
Alle Eckdaten passen, analysiert der Einzelhandels- und Immobilienexperte Thorsten Kruczyna. Das Einzugsgebiet ist mit einer Zentralitätskennziffer von 144,5 bemerkenswert. Der Durchschnittswert liegt bei 128,7 in Städten mit vergleichbarer Einwohnerzahl. Der Anteil der Innenstadt an der Verkaufsfläche liegt leicht überdurchschnittlich und die Kaufkraft mit 102,9 hoch.

„Im COMFORT-City Ranking rangiert die Stadt mit 51 Punkten vor größeren Städten wie Saarbrücken, Rostock, Potsdam oder Wuppertal“, so Kruczyna.

CHARAKTERISIERUNG DER 1A-LAGEN

Wilhelmstraße
• Top-1A-Lage in Reutlingen, insbesondere zwischen den Hausnummern 1 und 67 (etwa Höhe Marktplatz); ab Hausnummer 71 abgeschwächte Lage.
• Guter Mietermix
• Hohe Passantenfrequenz
• Neue Mieter: Tom Tailor, TK Maxx, Sport Scheck, New Yorker (Relocation), Calzedonia
• Aktueller Mietpreis liegt bei 90,- € für Kleinflächen

Vitale Citylage

Die Toplage der Fußgängerzone Reutlingens ist die Wilhelmstraße und zwar als genau definiertes Stück zwischen der Hausnummer 12 – 52 bzw. zwischen 1 – 67. Dort haben sich auch, als weitere Anziehungspunkte, New Yorker, TK Maxx und Sport Scheck in der „Müller-Galerie“, sowie Tom Tailor in der vorherigen Santander Bank in Hausnummer 31, neu angesiedelt.

Die Passantenfrequenz lässt zwischen Marktplatz und Marienkirche etwas nach. Die Lage kann aber immer noch als leicht abgeschwächte 1A-Lage klassifiziert werden. Erst ab Höhe Marienkirche, Hausnummer 80 bzw. 100 und höher wird die Lage für den filialisierten Einzelhandel zur B-Lage. Bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel Jack Wolfskin oder Marc O’Polo, sind hier vorwiegend regionale Händler vorzufinden. Die Parallelstraßen Metzgerstraße, Mauerstraße oder auch Gartenstraße sind klassische B-Lagen in Reutlingen. Aber auch hier gibt es bedingt durch die zu wenig zur Verfügung stehenden Großflächen auf der Wilhelmstraße zum Beispiel noch die Warenhäuser Galeria Kaufhof und C&A. Großflächen auf der Wilhelmstraße besitzen nur Breuninger und Zinser, hier ist noch einige Fantasie gefragt.

Als weitere interessante B-Lagen sind noch die Katharinenstraße oder auch die Rathausstraße nennenswert. Das nachhaltige Vertrauen in den Standort Reutlingen, im Augenblick wie in Zukunft, zeigen eindeutig die folgenden Beispiele: Der Braunschweiger Modeanbieter New Yorker hat seine Fläche in Reutlingen nahezu verdreifacht. TK Maxx eröffnete ebenfalls in der Müller Galerie. Obwohl das Unternehmen Breuninger ein Sporthaus in Reutlingen betreibt, siedelte sich auch Sport Scheck hier an. Darüber hinaus eröffnete Tom Tailor einen Shop in der Wilhelmstraße. „Die Stadt Reutlingen ist mit ihrer bestehenden Fußgängerzone sowie mit den sehr stark vertretenen regionalen Händlern in den idyllischen Seitenstraßen sehr gut aufgestellt. „Ein Einkaufzentrum ist nur dann begrüßenswert, wenn es voll in die Toplage integriert ist“, meint der Einzelhandels- und Immobilienexperte Thorsten Kruczyna.

Zwei Projekte können die innerstädtische Attraktivität erhöhen

Nachdem die Pläne für ein Shoppingcenter der ECE mit rund 20.000 m² Verkaufsfläche scheiterten, fasste der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für ein von der Stuttgarter SEPA Projekt- und Entwick¬lungsgesellschaft geplantes Einkaufszentrum „K8“. Zur Stärkung des Einzelhandels in der Reutlin¬ger Altstadt sollen die bestehenden Gebäude in der Katharinenstraße 6 bis 10 durch einen Geschäftshaus-Neubau ersetzt werden. Geplant sind nach dem aktuellen Stand Einzelhandels- und Gastronomieflächen mit rund 4.500 m² Verkaufsfläche und insgesamt vierzehn Wohneinheiten in Form von „Stadthäusern“ in den Obergeschossen. Darüber hinaus ist die Anbindung an die Müller-Galerie angedacht, so dass sich die Katharinenstraße perspektivisch zur A-Lage entwickeln könnte. Das „K8“ könnte darüber hinaus das Angebot an begehrten, größeren Handelsflächen bieten. Das histori¬sche Stadtbild bleibt durch die Gebäudeform und Aufnahme der Bauflucht erhalten und eine Tiefgarage soll über das bestehende Straßennetz Glaserstraße / Hofstattstraße erschlossen werden. Diese Projekt¬entwicklung hat das Potenzial, die innerstädtische Toplage nicht nur zu ergänzen, sondern auch insgesamt attrak¬tiver zu gestalten, meint Thorsten Kruczyna.

Demgegenüber befinden sich die Planungen für das Postareal am Rande der Innenstadt noch in der Anfangsphase. SEPA reduzierte bereits die anfänglich geplanten 10.000 m² Verkaufsfläche auf 7.700 m². Im Untergeschoss soll ein Elektronikfachmarkt mit 3.700 m² Verkaufsfläche einziehen, im Erdge¬schoss ein Lebensmittelhändler. Im Obergeschoss sind weitere Handelsnutzungen und Büros vorgese¬hen. Zwei Parkdecks für 130 Fahrzeuge sind ebenfalls geplant. Diese Projektentwicklung mit Fach¬markt-Charakter kann mit einem ergänzenden Warensortiment die innerstädtische Attraktivität ebenfalls verbessern. Eine Sortimentsbeschränkung durch Vorgaben der Stadt wäre begrüßenswert. Kritiker monierten an den Plänen die Zugeständnisse an den Investor bei der Abgrenzung zum Industriemaga¬zin in der Eberhardstraße 14, in dem ein Industrie- und Wirtschaftsmuseum entstehen soll sowie die negativen Auswirkungen für die Händler in der Innenstadt. Die Fußgängerzone liegt rund 500 Meter entfernt und ist somit nicht integriert, so dass Kannibalisierungen insbesondere dann zu befürchten sind, wenn das Warensortiment lediglich dupliziert und nicht ergänzt wird, ist Kruczyna überzeugt.

INVESTMENT

Die anhaltende Diskussion über ein mögliches Center hat den Einzelhandelsmarkt in Reutlingen wenig beeindruckt. Dieser blieb in den letzten Jahren sehr stabil, mit steigender Tendenz. Dies spiegelt sich auch bei den Investitonsmöglichkeiten wieder. Reutlingen ist ein überaus stark nachgefragter Investmentstandort und gerade die A-Lage steht hier im Interesse verschiedenster Investoren. „Naturgemäß ist daher das Angebot sehr, sehr rar und wenn überhaupt mal eine Liegenschaft auf den Markt kommt, werden hier auch sehr gute Verkaufsfaktoren erzielt. Aktuell kann man der Stadt Reutlingen sicherlich bescheinigen, dass eine Liegenschaft je nach Zustand und Schnitt zwischen dem 18- bis 20-fachen der Jahresnettomiete erreichen kann, mit steigender Tendenz. Auch ein mögliches Center wird hierauf wenig Einfluss haben, da die Eckdaten für Reutlingen einfach zu gut sind“, berichtet COMFORT-Geschäftsführer Thorsten Sondermann.

FAZIT UND PERSPEKTIVE

Reutlingen erfreut sich nachhaltig großer Beliebtheit und bleibt auf Gewinnerkurs. Die Stadt hat sich als Einzelhandelsstandort absolut behauptet und sich zu einem interessanten Shopping-Ziel für immer mehr Menschen aus dem Umland entwickelt. Grund ist sicherlich das große und zunehmende Angebot interessanter, ansässiger und neuer Filialisten. Die außerordentliche Begehrlichkeit sowohl nach Einzelhandelsflächen von Seiten der Filialisten als auch nach Investmentchancen von Investorenseite bleibt.

Wer eine geeignete Einzelhandelsfläche anmieten möchte, muss viel Geduld haben. Reutlingen ist für Mieter, Investoren und auch Konsumenten eine sehr attraktive Stadt. Für die Zukunft ist Reutlingen gut aufgestellt und wird sich weiterhin dynamisch und voller Elan entwickeln, resümiert Thorsten Kruczyna.



Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!